(Foto: Nina Sander)

Viele gute Gründe

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Am „Familientag“ wollen die GIESSEN 46ers gegen Karlsruhe Revanche für das frühe Aus im Playoff-Viertelfinale nehmen.

Nach einem wenig meisterlich Auftritt soll der aktuelle Meister nun dran glauben! Wenn die GIESSEN 46ers am Sonntag (15 Uhr) beim „Familientag“ in der Osthalle zum Heimspielauftakt der Saison 2024/25 in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA die PS Karlsruhe LIONS empfangen, dann gibt es viele gute Gründe, das Tabellenbild mit dann hoffentlich 2:2-Punkten wieder etwas gerade zu rücken. 

Natürlich a) den beim 73:92 doch recht ernüchternd ausgefallenen Saisonstart bei den Kirchheimer „Rittern“. Natürlich b) das letztjährige Aus des Hauptrunden-Zweiten im Playoff-Viertelfinale, als sich der spätere Überraschungs-Titelträger mit 3:1 (84:111, 98:82, 87:79, 86:78) durchzusetzen wusste und den Altmeister vorzeitig in die Sommerferien schickte. Natürlich c) die Vorfälle rund um das zweite K.o.-Rundenmatch Anfang Mai in der Lina-Radke-Halle, als sich die Teams schon per Shakehands voneinander verabschieden wollten, der inzwischen in Heidelberg gelandete Bakary Dibba aber die ohnehin schon entschiedene Partie respektlos mit zwei Punkten per Buzzer Beater beendete. Und natürlich d) das durchaus unterkühlte Verhältnis von „Frenki“ Ignjatovic zu seinem Gegenüber Aleksandar Scepanovic, der vor zwei Jahren mit einer ebenso unnötigen wie unter Menschen aus Ex-Jugoslawien provozierenden Handbewegung den Zorn beider 46ers-Übungsleiter auf sich gezogen hatte. 

„Das Beste bei aller Rivalität ist immer noch, ein sportliches Ausrufezeichen zu setzen“, möchte Ignjatovic weder Jahre oder Monate noch Tage zurückblicken. „Einen Rückschlag korrigierst du am besten sofort und nicht erst in einigen Wochen, dann sind aufkommende Diskussionen gleich im Keim erstickt“, fordert der 57-Jährige von seinen Männern Einsatz, Leidenschaft, defensive Härte, bessere Ideen im Ballvortrag und Abschlüsse, die diesen Namen auch verdient haben. „Wir haben in dieser Trainingswoche versucht, unseren schwachen Auftritt in Kirchheim intensiv zu analysieren. Mein Co-Trainer Nikola Stanic und ich haben viele Einzelgespräche geführt und uns einige Videos angeschaut“, blickt Branislav Ignjatovic auf eine intensive Vorbereitung zurück. 

Alle Mann sind an Deck, der an der Nase operierte US-Pointguard Kyle Castlin, der im Schwabenland äußerst verhalten zu Werke ging, wird versuchen, abermals mit Maske alles zu geben. „Wir haben ihn im Training deutlich härter rangenommen, er muss diese Sperre im Kopf überwinden“, so der Sportliche Leiter und Cheftrainer in Personalunion.

Mit den Karlsruher „Löwen“ empfangen die 46ers jenen Titelträger der vergangenen Spielzeit, der nach Gießen auch noch Phoenix Hagen und im Finale die Frankfurt Skyliners aus dem Weg räumte, aufgrund einer zu kleinen Halle aber keine BBL-Lizenz beantragt hatte und deshalb weiter im Unterhaus antreten muss. Und dies ohne drei der Top-Stars der vergangenen Saison, die alle in der BBL landeten. Bakary Dibba zog es zu den MLP Academics Heidelberg, wo der Däne am ersten Spieltag beim 82:105 in Oldenburg 17 Minuten auf dem Parkett stand und vier Punkte verbuchte. Pointguard Garai Zeeb trägt inzwischen das Trikot der Frankfurt Skyliners, die in Göttingen mit 100:72 die Oberhand behielten. Und Victor Bailey, der Gießen im Viertelfinale schwer zusetzte, verschlug es über den Umweg Finnland, wo er beim dreifachen Meister Joensuun Kataja Basket die komplette Vorbereitung absolvierte, zu Wochenbeginn zu den Niners Chemnitz, bei denen er als siebter Ausländer den erst im Sommer verpflichteten CJ Penha ablöste. Bei den beiden Auftaktniederlagen der Sachsen in München und gegen Ulm kam Bailey allerdings nicht zum Einsatz.

Für dieses Dreigestirn verpflichtete Karlsruhe mit dem Bamberger Pointguard Lukas Herzog, dem aus Spanien gekommenen US-Forward Sean McDonnell, dem Ex-Würzburger Elija Ndi und US-Guard Mike Miller (Kirchheim) ein Quartett, das zu beachten ist, das beim Auftakt-73:84 in Münster jedoch noch nicht so richtig zündete. Auch, weil sich Miller beim Pokal-Aus gegen Bamberg am Knie verletzte und zwei Monate ausfallen wird. „Sie haben jedoch auch jede Menge Qualität halten können“, spricht „Frenki“ Ignjatovic in erster Linie Regisseur O´Showen Williams, den Australier Lachlan Dent, US-Forward Dennis Tunstall oder die Deutschen Julian Albus und Melvin Jostmann an, die weiter zum „Löwenrudel“ gehören. Geht es nach den 46ers, so sollen sie jedoch nicht die Protagonisten eines Spiels sein, bei dem die Hausherren trotz eines zuletzt nicht eben meisterlichen Auftritts dem aktuellen Meister zeigen wollen, dass das letzte Playoff-Aus nur ein Ausrutscher war.

„Familientag“ mit zahlreichen Überraschungen für Kinder

Das erste Heimspiel der 46ers wird zum „Familientag“, bei dem besonders Kinder im Mittelpunkt des Interesses stehen sollen. Zum einen gibt es flexible Ticket-Kombinationen für die ganze Familie. Maskottchen Fabius freut sich bei einem Meet & Greet auf den Nachwuchs, der es sich beim Kinderschminken bequem machen oder sich coole Tattoos zulegen kann. Außerdem gibt es Pommes und Nachos sowie einige weitere Überraschungen für die Jüngsten.

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