16 Spieler, vier Coaches, ein Physiotherapeut, ein Teammanager und zwei Kinder: Volles Haus in der Sporthalle Rivers-Barracks am Dienstagvormittag bei der gemeinsamen Trainingseinheit der Licher BasketBären und der GIESSEN 46ers unter strenger Beobachtung der beiden Kinder von Liam Flynn. Der sportliche Berater freute sich gestern über die Ankunft seiner Töchter, die in den kommenden Tagen bei ihrem Vater sein werden.
Aufgrund von Verletzungen und angeschlagenen Spielern absolvierten die Teams eine Einheit, in der die Intensität zwar gewohnt hoch, die Anzahl der Duelle mit Körperkontakt jedoch überschaubar war. Wurfspiele und Fünf-gegen-Null-Situationen bestimmten die Einheit, lediglich zum Schluss gab es ein Fünf-gegen-Fünf auf einen Korb. Was bei der Trainingseinheit einmal mehr sehr deutlich wurde: die gute Stimmung im Team. Nach zwei Siegen in Serie erfreulicherweise nun auch bei den BasketBären.
“Ja, die Stimmung ist gut, fast schon ein bisschen zu gut”, sagte der zuvor zum Scherzen aufgelegte Coach Wucherer mit ernsterer Miene. “Solange aber die Qualität im Rahmen ist, kann man auch ein bisschen Spaß haben. Beide Mannschaften sind gut unterwegs, auch Lich hat zuletzt gewonnen, das hebt natürlich die Stimmung. Für den Start in die Woche ist das aber okay.”
Erstmals mit dabei war an diesem Dienstag auch Achmadschah Zazai. Der letzte Winterneuzugang, der spät am Sonntag in Gießen ankam, absolvierte gestern hinsichtlich der medizinischen Untersuchungen die ersten Tests bei Mannschaftsarzt Dr. Wolfgang Leutheuser. Für Zazai, der nach und nach in die Trainingseinheit involviert, aber nur sehr dosiert eingesetzt wurde, steht das langsame Heranführen im Vordergrund. “ChaCha ist das erste Mal mitgelaufen, aber ohne Kontakt. Das wird diese Woche auch so bleiben, so kann er sich aber von Tag zu Tag an die Mitspieler gewöhnen. Er wird viel werfen, viel basketballspezifische Bewegungen machen, in der Hoffnung, dass er dann Anfang nächster Woche mit Kontakt arbeiten kann. Mal sehen, wie es dann aussieht.”
Unklar ist also weiterhin, wie Zazais Fuß nach der Operation im November und den Rehamaßnahmen im regulären Betrieb reagieren wird. An dieser Stelle soll nichts überstürzt werden. “Die Reha ist grad erst zu Ende, wir müssen da behutsam rangehen. Das braucht einfach ein bißchen. Die Zeit können wir trotzdem nutzen, so dass ChaCha die Mannschaft kennenlernt. Wir haben das bei Aaron auch so gemacht, das hat gut getan. Es wäre wichtig für ihn, wenn er nach einer relativ langen Pause mit einem guten Gefühl ins Spiel gehen würde. Wir hoffen, dass er gegen Leverkusen erstmals dabei sein kann.”
Erfreulich war jedoch zu beobachten, dass es sowohl bei Benni Lischka als auch Besnik Bekteshi aufwärts geht. “Besnik hat wieder mitgemacht, wir werden das beobachten, wie er sich die Woche über fühlt, haben aber die Hoffnung, dass er am Samstag spielen kann.” Auch beim zuletzt pausierenden Lischka gab es frohe Kunde. “Benni haben die zwei Spiele, in denen er pausiert hat, gut getan. Wir müssen das jetzt aber dosieren, denn einerseits dürfen wir die Ferse nicht überlasten, andererseits hat er Trainingsrückstand durch die letzten Wochen. Vielleicht macht er Extraschichten, so dass er von der Ausdauer und der Fitness her in Form ist, um da am Samstag gegen Essen spielen zu können.”
Lediglich ein Spieler absolvierte sein ganz persönliches Training. Aber das ist nicht ungewöhnlich. “Wir haben einen guten Weg für Cam gefunden”, spricht der Coach den Topscorer an, der ebenso aus einer schweren Verletzung heraus kam. “Er bespricht mit unserem Physiotherapeuten Lukas Lai und mir, ob er im Dienstagvormittagstraining aussetzt oder nicht. Er kann besser in seinen Körper reinhorchen. Das hat sich in letzten Wochen bewährt, klappt ganz gut und behalten wir so bei.”
Abschließend befand Wucherer aber dennoch: “Es ist recht erfreulich, was die Resonanz beim Trainingsauftakt angeht.” Und da war es auch beim Coach wieder: das Grinsen…