(Foto: Julian Reckmann)

Wieder Derbysieger! – GIESSEN 46ers schlagen auch im Rückspiel die FRAPORT SKYLINERS souverän mit 70:86

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Eine flexible und konzentrierte Leistung in Defensive wie Offensive lässt die GIESSEN 46ers nach dem Hessenderby im Nachholspiel zum 18. Spieltag der easyCredit BBL aus der Frankfurter Fraport-Arena zurück an die Lahn reisen. Vor 4.520 Zuschauern machten die Spieler von 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer gegen die FRAPORT SKYLINERS bereits im dritten Viertel den Sack zu und können somit nach wie vor auf eine Playoff-Teilnahme hoffen. Mit Davis (17 Punkte), Abrams und Bryant (je 15 Punkte), Lischka (12 Punkte) und Agva (Double-Double 11 Punkte, 10 Rebounds) trafen gleich fünf 46er zweistellig. Topscorer des Spiels wurde der Frankfurter Jonas Wohlfarth-Bottermann mit 20 Zählern.

Nach dem überzeugenden Auswärtssieg in Tübingen gingen die Spieler der GIESSEN 46ers selbstbewusst ins zweite Hessenderby der Saison – nicht zuletzt auch, weil das Hinspiel im Dezember deutlich mit 83:59 gewonnen werden konnte. Doch der Blick auf die Tabelle warnte, dass es durchaus ein Spiel auf Augenhöhe werden könnte: Die auf Revanche sinnenden Frankfurter belegten immerhin Platz 7, während Gießen auf Platz 11 rangierte. Da passte es gut, dass Ingo Freyer wieder auf den zuletzt ausgefallenen Benjamin Lischka zurückgreifen konnte.

Max Landis, Darwin Davis, Jamar Abrams, Ex-Frankfurter Mahir Agva und 46ers-Kapitän John Bryant begannen im Hessenderby für ihre 46ers.

In einer sehenswerten Anfangsphase von beiden Mannschaften holten die SKYLINERS zwar die ersten Punkte, durch Max Landis’ Dreier und Jamar Abrams’ Halbdistanzwurf kamen die Gießener aber ebenfalls gut ins Spiel (6:5, 3.). Erst in der Folge konnten sich die Gastgeber durch eine starke Defense etwas absetzen (11:5, 5.). Bryant gelang dann jedoch sein erster Korb und auch Davis sowie Hollins konnten per Layup punkten – die 46ers kämpften sich langsam wieder heran (13:11, 7.), bevor Lischka und Agva nach mehreren starken Defensivaktionen der Mittelhessen das Spiel drehten (13:15, 8.). SKYLINERS-Coach Gordon Herbert war gezwungen, die Auszeit zu nehmen. Diese stoppte den in Fahrt gekommenen Hollins jedoch nicht: Sein Spin-Move vor dem Korbleger zum 13:17 war das Highlight des ersten Viertels. Nachdem die Männer der Mainmetropole, angeführt vom starken Jonas Wolfahrth-Bottermann, ihren Anspruch auf den Sieg erneut deutlich machten, konnten die 46ers das erste Viertel durch einen Dreier von Agva doch noch mit einer 18:21-Führung beenden.

Auf beiden Seiten blieben die Saison-Topscorer bisher blass: Scrubb und Bryant wurden konsequent von der jeweils gegnerischen Abwehrriege aus dem Spiel genommen. Die Führung wechselte in der 13. Minute erneut (24:23), worauf Lischka und Bryant durch ein tolles Zusammenspiel die Gießener unmittelbar zurück in Front brachten (24:25, 14.). Benni Lischka bestätigte gleich darauf seine große Stärke aus der Distanz (24:28, 15.). Die Frankfurter schlossen wieder an, sahen dann jedoch ein souveränes Pick-and-Roll von Davis und Bryant zum 27:30. Zwei Dreier, vom Frankfurter Scrubb sowie von 46ers-Akteur Davis, waren Indiz für das nun noch erwartet enge Spiel zwischen den hessischen Teams. Max Landis zwang Gordon Herbert nach Assist von Lischka aber zur nächsten Auszeit (32:36, 18.). Wolfahrth-Bottermann konnte zum Ende der ersten Hälfte neben zwei weiteren Dreiern der 46ers nun nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Mit 34:43 gingen die Teams in die Kabine.

Die zweite Halbzeit begann mit Steal und Dunking von Center Wolfarth-Bottermann für die Herbert-Truppe. Webster setzte nach und verkürzte auf 40:43 (22.). Der 6-Punkte-Lauf der Gastgeber führte zur Gießener Auszeit, die den Siegeszug der 46ers einläutete. Im Anschluss folgten zwei Dreier von der Lahn in Folge (40:49, 23.). Den Frankfurtern gelang in dieser Phase nur wenig. Der nächste Gießener Distanztreffer von Abrams läutete nun wiederum die Auszeit für Frankfurt ein – Gießen führte wieder deutlich mit 40:52 (24.). Bryant setzte Abrams in Szene und somit den Lauf der 46ers fort. Agva behauptete sich gegen Morrison, Abrams gegen Webster. Mit vier weiteren Punkten nach Layup und Hookshot von Agva sicherten die Mittelhessen sich in diesen Szenen den heutigen Sieg gegen den Erzrivalen (42:62, 27.). John Bryants Treffer von der Dreierlinie zum 42:65 lieferte die bis dahin höchste Führung des Spiels. Die 46ers spielten ein äußerst souveränes Viertel gegen fahrlässig agierende SKYLINERS, das mit 46:67 endete.

Der Schlussakt begann mit dem zehnten Rebound von Mahir Agva, dem damit gegen seinen Ex-Club das Double-Double gelang. Davis servierte erst Lischkas Dreier (46:70; 31.), beendete den nächsten Gießener Angriff dann selbst zum 46:72. Während die SKYLINERS erst in der 3. Minute des Viertels durch Wohlfart-Bottermann den ersten Korberfolg erzielten, baute der zu diesem Zeitpunkt bereits mit 4 Fouls belastete Lischka die Führung seiner 46ers weiter aus (48:76, 34). Die Heimmannschaft betrieb in der Folge dann doch ein wenig Ergebniskosmetik (60:78, 36.), BBL-Top-Scorer Phil Scrubb holte dabei sechs Punkte in Folge. Die Frankfurter witterten jetzt doch nochmal eine Chance, doppelten früh, erzwangen Gießener Turnover und erspielten sich einen 13-Punkte-Lauf, bevor John Bryant diesen zum 63:80 unterband (38.). Lischka und Davis von der Freiwurflinie sowie Taylor mit einem spektakulären Slamdunk besorgten den verdienten Endstand von 70:86, mit dem die GIESSEN 46ers auch das zweite Hessenderby der Saison für sich entschieden und mit dem 13. Saisonsieg die Chance auf die Playoffs weiter wahren. Bereits am Samstag geht es in der heimischen Sporthalle Gießen-Ost weiter gegen den nächsten harten Brocken: medi bayreuth.

Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Wir haben sehr diszipliniert umgesetzt, was wir uns vorgenommen. Besonders in der Verteidigung haben wir gut gearbeitet. Das war für mich einer der großen Schlüssel, dass wir Frankfurt nur drei getroffene Dreier zugelassen haben. Über 35 Minuten waren wir auch in der Offensive sehr fokussiert und diszipliniert. Die letzten Minuten waren dann sehr unkonzentriert, aber dann trotzdem hier in Frankfurt mit 16 Punkten zu gewinnen ist ein gutes Zeichen an alle in der Liga. Wir sehen uns nicht im Niemandsland und wollen jede Chance nutzen, die sich uns bietet. Wir wollen in die Playoffs. Das wird nicht leicht, aber wir kämpfen bis zum Schluss.“

Gordon Herbert (FRAPORT SKYLINERS): „Gratulation an Ingo und sein Team. Sie waren heute überragend und haben uns in jedem Aspekt des Spiels geschlagen. Ihr Wille, ihre Intensität und ihre Bereitschaft auch die Drecksarbeit zu erledigen, waren heute einfach besser als bei uns. Unsere heutige Leistung war beschämend. Ich möchte mich bei allen Fans dafür entschuldigen und übernehme die volle Verantwortung dafür. Wir werden das Spiel direkt morgen in aller Früh im Videostudium als Team durchgehen, danach gemeinsam frühstücken und dann wieder zurück ins Training gehen.“

FRAPORT SKYLINERS – GIESSEN 46ers 70:86 (34:43)

Viertelergebnisse: 18:21, 16:22, 12:24, 24:19

FRAPORT SKYLINERS: Tai Webster (15 Punkte), Garai Zeeb, Shawn Huff (2), Richard Freudenberg, Konstantin Schubert, Isaac Bonga (4), Jonas Wohlfahrt-Bottermann (20), Quantez Robertson (4), Mike Morrison, Philip Scrubb (15), Jordan Sibert (10), Marco Völler

GIESSEN 46ers: Jeril Taylor (3), Mahir Agva (11, 10 Rebounds), Alen Pjanic, Max Landis (7), Dee Davis (17, 7 Assists), Leon Okpara, Benjamin Lischka (12), Austin Hollins (6), Jamar Abrams (15), Mauricio Marin, Anthony Okao, John Bryant (15, 8 Rebounds)

Zuschauer: 4.520

Nächstes Spiel:        Samstag, 31.03.2018, 18.00 Uhr: GIESSEN 46ers – medi bayreuth

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