Zufrieden mit dem IST-Zustand – dennoch auf der Suche nach weiteren Optimierungen

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Die GIESSEN 46ers befinden sich auf einer kleinen Erfolgswelle. Vier Siege in vier Spielen bedeuten, dass das tabellarisch gesehen „heißeste“ Team der Liga weiterhin aus Mittelhessen kommt. Die Mannschaft von Coach Denis Wucherer befindet sich somit nicht nur auf dem vierten Tabellenplatz, sondern auch auf dem richtigen Weg. Zeitgleich liegt jedoch auch noch eine Menge Arbeit vor dem Team um Kapitän TJ DiLeo. „Der Saisonbeginn war holprig, wir haben am Anfang Spiele verloren, die wir jetzt vielleicht nicht mehr verlieren würden“, so der Trainer. „Die Entwicklung geht nun eindeutig in die richtige Richtung, doch da ist bei allen Beteiligten auch noch eine Menge Luft nach oben, sei es individuell oder mannschaftlich. Wir spielen immer besser zusammen und haben eine höhere Qualität im Angriff. Wir gehen in jedes Spiel rein, um zu gewinnen, besser zu werden und uns zu stabilisieren. Außerdem geht es nach wie vor auch darum, die kleinen Dinge zu tun, ohne, dass man immer bei der eigenen Statistik einen individuellen Nutzen daraus zieht.“

Dabei setzt sich auch immer mehr der Plan in der Kaderzusammensetzung durch, die Mannschaft in diesem Jahr breiter aufzustellen. „Wir haben mehr Optionen im Angriff als im letzten Jahr, sind insgesamt talentierter und weniger ausrechenbar. Dazu haben wir bessere Schützen von außen. Und die letzten Wochen haben gezeigt, dass die Spieler immer bessere Wege finden, der Mannschaft zu helfen.“

Doch Mannschaft und Trainer sind natürlich weit davon entfernt, nicht an bestehenden Defiziten zu arbeiten. „Da ist immer noch Luft nach oben, gerade bei den Dingen, die man nicht in der Statistik sieht. Blöcke setzen, damit ein anderer frei wird, in der Verteidigung reden, generell miteinander kommunizieren. Besonders, wenn eine Mannschaft tiefer besetzt ist, muss man schauen, wie man als Spieler in der Zeit, in der man auf dem Feld ist, egal ob 12 oder 25 Minuten, der Mannschaft helfen kann. Das ist vor allem auf ProA-Niveau essentiell. Du musst dich als Spieler fragen, was du für die Mannschaft tun kannst, nicht was die Mannschaft für dich tun kann. Da geht es aber gerade in die Richtung.“

Dabei sieht der Coach die Mannschaft immer noch am Beginn eines Entwicklungsprozesses. „Als Mannschaft sind wir weiterhin in einer Phase, eine defensive und offensive Identität zu finden. Bei den vier Siegen war ja auch nicht alles optimal, sondern es gab noch eine Menge Dinge, die wir besser machen müssen, wenn wir nun gegen Essen oder in Nürnberg gewinnen wollen. Wir benötigen aktuell eine Spielkultur, die die Stärken der Spieler abbildet. Wenn wir da irgendwann ein solides Fundament haben, dann können wir anfangen, weitere Dinge hinzuzufügen, um an Feinheiten zu arbeiten. Aber an der Stelle sind wir noch nicht.“

Doch man merkt der Mannschaft an, dass es auf dem Feld immer besser harmoniert. „Generell finden unsere Spieler ihre Rollen immer besser. Es ist immer die Aufgabe der Coaches, möglichst früh in der Saison, den Spielern zu vermitteln, was wir von ihnen wollen, und eben auch erstmal zu schauen, dass die Spieler das machen, was sie können und weswegen wir sie geholt haben. Das hilft einer Mannschaft früh in einer Saison und klappt zurzeit besser. Andre (Marhold) ist da ein gutes Beispiel. Er findet Wege, am Korb präsent zu sein. Mit seiner unglaublichen Athletik, die wirklich schon besonders ist, kann er uns mit Rebounds und einfachen Körben Luft verschaffen. Er findet sich da mehr und mehr zu Recht. Das ist symptomatisch für die ganze Mannschaft. Aber jeder Spieler kann da auch noch selber zulegen. Alles Weitere kommt mit der Zeit.“

Dabei kam die Siegesserie sicherlich zu einem richtigen Zeitpunkt, denn in den kommenden beiden Wochen stehen zwei weitere echte Kracher auf dem Programm. „Wenn man schaut, welche Aufgaben da in den nächsten Wochen auf uns zukommen, ist es gut, wenn man mit einem kleinen Polster in die Spiele geht. Was aber natürlich nicht bedeutet, dass wir uns da jetzt zurücklehnen. Jedes Spiel, ob das jetzt Essen zu Hause, dann in Nürnberg oder eines der darauffolgenden Spiele ist, wird eine Herausforderung für uns.“

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