(Foto: Richard Stephan - der Stadtfotograf)

300 – Brandon Thomas vor Jubiläumsspiel gegen Ex-Club

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Wer die griechische Saga der 300 Spartiaten kennt und den entsprechenden Kinofilm einmal gesehen hat, behält immer die gestählten Krieger in Erinnerung. Als Landesheld wie einst die Spartiaten würde man Brandon Thomas zwar nicht bezeichnen, aber der US-Amerikaner gilt als entsprechender Modellathlet, der in der griechischen Mythologie gut aufgehoben gewesen wäre. Was den Flügelspieler mit der Geschichte noch vereint, ist die Zahl 300. Der Gießener Akteur begeht am kommenden Samstag seine 300 Partie in der easyCredit Basketball Bundesliga und trifft dabei, wie es das Schicksal so will, auf seinen Ex-Club FC Bayern München. Grund genug, ein paar Fragen an den kommenden Jubilar zu stellen.


Brandon, wusstest du eigentlich, dass du am kommenden Samstag dein 300. Spiel in der easyCredit Basketball Bundesliga bestreitest? Wie fühlt sich das an?

Ich hatte wirklich keine Ahnung! Ich fühle mich unglaublich. 300 Spiele – irgendwie hätte ich nicht gedacht, dass es überhaupt so viele Spiele sind, da die Zeit so schnell vergeht. Ich weiß es noch wie gestern, als ich in meine erste BBL-Saison gegangen bin. Ich bin sehr stolz auf diese Zahl, das ist ein großes Kompliment für mich.

Du bist für einige BBL-Standorte aufgelaufen. Hast du eine besondere Geschichte, die du uns zum Besten geben kannst? Wie mit einem Mitspieler oder Trainer, der dich vielleicht geprägt hat.

Da sind so viele Geschichten, es sind schließlich schon 15 Jahre in denen ich Basketball spiele (lacht). Die ganzen Storys, das würde Stunden dauern, um diese alle zu erzählen. Dabei gibt es viele gute Zeiten, aber auch natürlich einige negative Erlebnisse. Aber alles in allem ist es wunderbar, so viele Geschichten überhaupt zu haben.

Es gibt bestimmt bessere Situationen sein Jubiläum zu begehen, als mit deinen 46ers als Tabellenletzten gegen deinen Ex-Club FC Bayern Basketball anzutreten und das auch noch ohne Zuschauer. Wie geht man so ein Spiel gegen so einen haushohen Favoriten mit all den Umständen an?

Es ist leider nicht die beste Zeit für unsere 46ers. Dabei ist es schon egal ob wir gegen München spielen oder den Tabellennachbarn. Wir müssen so hart agieren, wie wir können und den Fight zum Klassenerhalt aufrechterhalten. Jedes Spiel, jedes Training, jede Vorbereitung – wir gehen in jedes Spiel, um es zu gewinnen, auch wenn es sich wahrscheinlich gerade dumm anhört. Doch wir versuchen es!

Was beeindruckt dich eigentlich am meisten an den derzeitigen Bayern?

Sie haben so viele talentierte Spieler und eine so tiefbesetzte Bank. Sie sind am Frontcourt physisch sehr stark und spielen sehr gut miteinander, switchen jederzeit in der Defense und machen einfach so viele Dinge richtig, was ihre Stärken ausspielen angeht. Du musst ein perfektes Spiel erwischen und wenige Fehler machen, um gegen sie zu bestehen.

Und als kleine Nachfrage – hast du eigentlich noch Kontakte nach München?

Nein, die meisten Spieler mit denen ich zusammengespielt habe, haben den Club verlassen. Ich habe mit dem jungen Paul Zipser in München gespielt. Auch mit Marco Pesic, der jetzt General Manager ist. Aber ansonsten ändert sich das Team sehr oft. Sie haben aber ein Gewinner-Mentalität bzw. Tradition etabliert und große Erwartungen, denen sie entsprechend alles ausrichten.

300 Spiele sind eine Menge Holz. Ist es aktuell deine schwierigste Zeit im deutschen Basketball? Wie gehst du persönlich mit dem aktuellen Tabellenstand um?

Definitiv die schwierigste Zeit. Es ist eine Herausforderung und diese habe ich akzeptiert. Ich hatte viele gute Spielzeiten, aber ich versuche immer meine Leistung zu bringen. Ich bin immer vor dem Training in der Halle und bleibe meist auch nach den Übungseinheiten noch, um mich zu verbessern und der beste Spieler zu sein, der ich werden kann. Ich versuche den jungen Spielern und auch allen andern bei diesem Vorhaben zu helfen und zu unterstützen. Dass ist das, was man jetzt tun kann, dabei positiv bleiben und hart an sich arbeiten.

Eine abschließende Frage außerhalb des Basketballkosmos. Kennst du eigentlich den Film „300“ und könntest du dir vorstellen warum man dich im Eingangstext mit König Leonidas (Schauspieler im Kinofilm ist Gerard Butler) & Co. vergleicht?

Ja! (lacht) Nein, eigentlich nicht. Obwohl, der König war sehr ambitioniert und ich erinnere mich, dass er den gegnerischen König mit einem Speer aus weiter Entfernung treffen wollte und er verfehlte ihn nur knapp. Ich denke, das bin ich. Ich habe das Ziel, die Besten zu schlagen. Dies auch am Samstag gegen die Bayern. Das ist immer das Ziel, egal wie aussichtslos die Lage sein sollte.

Vielen Dank, Brandon!

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