Am Ostersonntag waren die GIESSEN 46ers bei einem wahren Dreierfestival mit 98:95 bei der BG Göttingen erfolgreich. Die Mittelhessen verwandelten 20 Würfe von jenseits des Perimeters und stellten somit einen neuen Saisonrekord auf. Während die Mittelhessen den ersten Abschnitt bestimmten und einen scheinbar komfortablen 48:31-Vorsprung zur Halbzeit herausarbeiteten, waren es die Veilchen, die im dritten Abschnitt einen beherzten Lauf hinlegten und im letzten Viertel für den Ausgleich sorgten. Zum Schluss behielten die Gießener in der intensiven Crunchtime die Nerven und holten den erhofften Sieg am 29. Spieltag. In einer homogenen 46ers-Mannschaft scorten mit Mahir Agva (16 Punkte), Brandon Thomas (14), Larry Gordon (14), Alen Pjanic (13), David Bell (11) und John Bryant (10) gleich sechs Spieler zweistellig.
Am Ostersonntag schickte Cheftrainer Ingo Freyer mit Bjarne Kraushaar, Brandon Thomas, David Bell, Mahir Agva und John Bryant als erstes zum Körbesammeln. BG-Headcoach Johan Roijakkers präsentierte dem Heimpublikum zunächst Spielmacher Michael Stockton, Dominic Lockhart, Derek Willis, Mihaljo Andric und Darius Carter.
Sowie das ungewohnte Gießener Starter Quintett als auch die Göttinger Akteure hatten Schwierigkeiten den Ball mit den ersten Angriffen in der Reuse unterzubringen. Erst Carter konnte den Bann mit einem Dreier beheben, den Thomas und Agva postwendend beantworteten (5:3, 3.). Die Mittelhessen fanden in der Defense Zugriff und wussten diesen offensiv mit Bell und dem starken Agva umzumünzen (10:3, 4.). Die Gäste blieben weiter auf dem Gaspedal, was Bryant wiederum mit einem Distanzwurf belohnte. Erst Willis stoppte den 13:0-Lauf der Gießener, die sich aber durch Agva nicht beirren ließen (16:6, 5.). Thomas baute weiter an dem Dreierwahnsinn von 71% und bereitete somit eine 23:10-Führung (7.) für die Gießener. Dies veranlasste BG-Headcoach Johan Roijakkers dazu, auf die Bremse zu treten und er verlangte nach einer Auszeit. Sein gegenüber nutze das Timeout zum Wechsel – Jared Jordan, Max Landis, Alen Pjanic, Larry Gordon und Benjamin Lischka sollte den Schwung weiter beibehalten. In der Verteidigung gelang dies formidable und vorne war man durch Lischka und Gordon per Freiwürfe erfolgreich (26:10, 8.). Letztgenannter US-Amerikaner tankte Selbstvertrauen durch seine engagierte Defense und ließ einen Dreier zum 29:10 (9.) folgen. Den Hausherren sollte noch ein 4:0-Lauf gelingen, der aber durch Landis Wurf von Downtown zum 32:14 gekontert werden sollte.
Die 46ers legten weiterhin einen guten Job in der Verteidigung hin, zwangen die BG zu schweren Würfen und belohnten sich dennoch nicht in der Offensive. So war es Guard Willams, der die ersten Punkte auf die Anzeigetafel im zweiten Viertel brachte (16:32, 12.). Die Veilchen legten durch einen Jumpshot von Andric und einem Tip-In-Dunk von Willis nach – was ein 6:0-Run bedeutete (20:32, 14.). Nach vier gespielten Minuten in diesem Abschnitt fand Thomas von Downtown den Weg in die Reuse. Doch Göttingen war präsent und glänzte per Fastbreak durch Kramer und Stockton zum 24:35 (15.). Es waren nun die 46ers, die ein Timeout beantragten. Youngster Kraushaar verinnerlichte die Worte seines Cheftrainers am besten und verhalf den Mittelhessen zu Punkten aus der Distanz (38:24, 16.). Der Spielmacher schraubte weiter am Gießener Angriffsspiel, setzte Bryant in Szene, der das 40:24 erzielte. Der Flow war gefunden und es beteiligte sich nun auch Bell zum 43:24 (17.). Auf der Gegenseite waren es Andric und Kramer, die wieder den Anschluss fanden (29:43, 18.). Während der BG-Big Man von Downtown netzte, wollte sich Bryant nicht lange fragen lassen und ließ ebenfalls vom Perimeter Zähler folgen (46:29, 18.). Nach einer intensiven und konzentrierten ersten Hälfte ging es für die 46ers mit einem 48:31 in die Halbzeitpause.
In die zweite Halbzeit ging es – wie zu Beginn der Partie – für die Mittelhessen mit Kraushaar, Bell, Thomas, Agva und Bryant. Diese Fünf ließen das Spielgerät in ihren Reihen rotieren und fanden mit Thomas den freien Mann zum 51:31 (21.). Aber auch die Niedersachsen waren mit Stockton und Willis von jenseits des Perimeters gut eingestellt (37:51, 23.). Die BG schraubte weiter mit justierten Würfen von Willis am Punktekonto (40:51, 24.). Erst Landis nach Anspiel von Bell stoppte einen 8:0-Lauf der Gastgeber (54:40, 25.). Doch der Run der Göttinger sollte nur kurz ausgesetzt werden – Willis, Mönninghoff und Stockton ließen den Lärmpegel in der heimischen Arena weiter anschwellen und die Gäste Führung schmelzen (48:55, 26.). Willis, Stockton & Co. spielten sich in einen Rausch und legten nun von Downtown eine beachtliche Quote zu Tage (54:56, 26.). Während Bell und Pjanic gut ausgespielte Angriffe vollendeten, waren Stockton und Mönninghoff für die BG zur Stelle (59:61, 28.). Youngster Pjanic, Landis und Gordon retteten die hauchdünne Gießener Führung von 69:64 ins letzte Viertel.
Es sollte ein intensiver Schlussabschnitt folgen, den Pjanic und Willis von der Dreierlinie eröffneten (72:67, 31.). Abermals fanden die aggressiven Veilchen besser in ein Viertel, was sich durch Williams auf dem Tableau bemerkbar machte (69:72, 32.). Legten die Gießener mit Gordon einen Zweier in die Reuse, konterten die Hausherren mit einem Dreier von Lockhart, was das 72:74 (34.) bedeutete. Der Aufschrei war groß, als der 74:74-Ausgleich (35.) durch Williams fiel. In diesem Jubel war es Bryant mit Korbleger, der zunächst für Abkühlung sorgte. Der Kapitän setzte weiter Impulse – spielte von der Zone nach außen auf Jordan, der einen Dreier in die Reuse gleiten ließ (79:74, 36.). In der folgenden Crunchtime ging es intensiv zur Sache, was vermehrt Willis, Agva oder Stockton an die Freiwurflinie brachte (82:79, 37.). Während Williams abermals das Ergebnis egalisierte, war Agva weiter von der Straflinie sicher. Beim Stand von 84:84 war es der junge Pjanic, der sich ein Herz nahm und von Downtown zum 87:84 (38.) traf. Auf der Gegenseite setzte Carter lediglich einen Freiwurf in die Reuse, was die Gießener mit einem erfolgreichen Distanzwurf von Bell zum 90:85 ausnutzen (38.). Göttingen kam noch einmal durch einen Dreier von Williams auf einen Punkt ran (92:93, 39.), doch Thomas, Jordan und Bell retteten den glücklichen 98:95-Auswärtssieg bei der BG Göttingen.
Das kommende Wochenende bringt Science City Jena in die Sporthalle Gießen-Ost. Am Samstag, den 27. April ist um 18.00 Uhr Tip-Off der Begegnung. Eintrittskarten für die Partie gegen die Thüringer gibt es online im Ticketshop oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Es war ein sehr, sehr Nerven aufreibendes Spiel mit einem Sieg für uns. Es hat gut getan, nach der Niederlagenserie wieder einen Sieg zu holen. Es war eine Freude, Bjarne Kraushaar in der ersten Halbzeit zuzusehen, der toll gespielt hat. In der zweiten Halbzeit war Alen Pjanic sehr wichtig für uns. Es ist schön zu sehen, wie sich diese jungen Spieler entwickeln.“
Johan Roijakkers (Cheftrainer BG Göttingen): „Es war ein verdienter Sieg von Gießen. Wir haben den Start verpasst. Wenn man erst einmal mit 20 Punkten zurückliegt, wird es schwer. Wir haben versucht den Rückstand aufzuholen, haben es aber nicht ganz geschafft.“
BG Göttingen – GIESSEN 46ers 95:98 (31:48)
Viertelergebnisse: 14:32, 17:16, 33:21, 31:29
BG Göttingen: Dominic Lockhart (6 Punkte), Jacob Albrecht, Dennis Kramer (7), Pendarvis Williams (15), Darius Carter (4), Mihajlo Andric (7), Mathis Mönninghoff (6), Michael Stockton (23, 7 Assists), Derek Willis (27), Stephan Haukohl, Joanic Grüttner Bacoul
GIESSEN 46ers: Siyani Chambers, Bjarne Kraushaar (3), Mahir Agva (16), Alen Pjanic (13), Max Landis (9), Leon Okpara, Benjamin Lischka (3), Larry Gordon (14), Jared Jordan (5, 10 Assists), Brandon Thomas (14), David Bell (11), John Bryant (10)
Zuschauer: 2.531
Nächstes Spiel: Sa., 27.04.2019, 18:00 Uhr: GIESSEN 46ers – Science City Jena