Die GIESSEN 46ers gewinnen das Nachholspiel des dritten Spieltags mit 71:56 gegen die bislang ungeschlagenen Crailsheim Merlins und fahren somit den zweiten Saisonsieg ein. Grundstein in einer über weite Phasen zerfahrenen Partie war die starke und engagierte Verteidigung der Mittelhessen, die somit auf dem achten Platz stehen. Bester Werfer auf Seiten der 46ers war Steven Bennett mit 15 Punkten.
Es war offensiv von beiden Teams ein guter Start in die Partie. Nach zwei Spielminuten führten die Gäste aus Crailsheim mit 6:4 (2.), Kapitän Joshiko Saibou glich jedoch mit Zug zum Korb zum 6:6 aus (3.). Schon jetzt schlichen sich allerdings auf beiden Seiten zahlreiche Flüchtigkeitsfehler wie verlegte Körbe und schlechte Pässe ein. Die Zahl der Ballverluste steigerte sich merklich auf beiden Seiten. Steven Bennett erzielte erst durch Freiwürfe die nächsten Zähler der Partie (8:6, 5.), doch Yorman Polas antwortete ebenso mit Freiwürfen sowie einem Dunking (10:8, 6.). Die Partie blieb in dieser frühen Phase eng und zerfahren. Nach dem Treffer aus der Mitteldistanz durch Saibou nahmen die Merlins die erste Auszeit (12:12, 8.). Im direkten Anschluss nutzte Myles Hesson den Fehler im Spielaufbau von Carlos Medlock und dunkte zum 14:12 (8.). Rob Chubb legte nach (16:12, 8.), doch Crailsheim glich zügig wieder aus (16:16, 9.). T.J. DiLeo erzielte dann die letzten vier Gießener Zähler des ersten Viertels zum 21:17. Beim Blick auf die Statistik fielen besonders die jeweils sechs Ballverluste der Teams auf.
Benjamin Lischka erzielte die ersten Zähler des zweiten Viertels (23:17, 11.), ehe Thierno Agne von außen den Vorsprung auf neun Zähler schraubte (26:17, 11.). Lischka sorgte mit einem Freiwurf gar für die erste zweistellige Führung der Partie (27:17, 13.). Crailsheim hatte Probleme den Rückstand zu verkürzen, Gießen konnte die Führung aber auch nicht weiter ausbauen. Steven Bennett erzielte das 31:20 (16.). Die Gießener Mannschaft kämpfte, was das Zeug hielt. So warf sich Joshiko Saibou nach einer verunglückten Angriffssituation in der Abwehr dem Ball hinterher, wofür er von den Rängen zu Recht Applaus bekam. Erst kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit kam Crailsheim wieder auf fünf Zähler heran und so gingen die Mannschaften beim Stand von 36:31 in die Pause.
Im ersten Angriff der zweiten Halbzeit traf Steven Bennett aus der Distanz zum 39:31 (21.). Doch die Partie schien ihren Charakter auch in der zweiten Hälfte zu behalten: Ballverluste, Unsicherheiten und wenig Struktur bestimmten die Partie. Nach dem Lob-Pass von Myles Hesson dunkte Rickey Young kraftvoll zum 43:32 (23.). Aus der Distanz erhöhte Bennett auf 46:34 (25.). Es war eine intensive Partie, besonders in Korbnähe ging es mächtig zur Sache. Das häufig genutzte Vorurteil einer körperlosen Sportart wurde deutlich wiederlegt. Doch es ging auch anders und so traf Thierno Agne zum 49:36 (26.). Mit einem Dreipunktespiel erhöhte T.J. DiLeo gar auf 54:36 (26.). Doch trotz der Führung: Die 46ers kämpften um jeden Ball. Als dann Falko Theilig auf Myles Hesson passte, der per Alley-Oop zum 58:39 traf, stand die Halle Kopf (29.). Agne erhöhte gar auf 61:39. Vor Ende des letzten Viertels stand es somit 61:41 (30.).
Der Vorsprung war deutlich, doch Gießen kannte keine Gnade. Myles Hesson traf zum 66:44 (32.), Bennett erhöhte auf 68:44 (33.). Crailsheim gab sich jedoch nicht auf und kämpfte ebenfalls engagiert weiter. Es hatte den Anschein, dass Crailsheim doch noch einmal gefährlich werden würde. Durch zwei Distanztreffer von Jonathan Moore stand es plötzlich nur noch 50:68 (35.), nach Polas Treffer (52:68, 36.) beantragte 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer jedoch eine Auszeit. Bei den 46ers flackerte kurz eine Verunsicherung auf, die Merlins erhöhten zudem den Druck. Doch Rickey Young brachte sein Team wieder nah an die Grenze von 20 Punkten-Vorsprung (71:52, 39.). Es war die Vorentscheidung. Am Ende gewannen die 46ers verdient mit 71:56.
Nur eine kurze Verschnaufpause wird dem Wucherer-Team gegönnt. Zum nächsten Heimspiel am kommenden Samstag (19.10.2013, 20 Uhr) erwarten die 46ers das Team der Kirchheim Knights.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Mit der Art und Weise wie wir gespielt haben, bin ich sehr zufrieden. Besonders defensiv haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt. Es freut mich besonders, dass wir uns im Vergleich zum Spiel in Göttingen bei den Rebounds deutlich gesteigert haben. Man hat gemerkt, dass es in der Mannschaft stimmt und die Jungs den Sieg unbedingt wollten.“
Willie Young (Cheftrainer Crailsheim Merlins): „Glückwunsch an Gießen. Wir wussten, dass die 46ers ein gutes Team haben, das gut zusammen spielt. Wir haben unsere Mannschaft drauf hingewiesen, dass es kein einfaches Spiel wird. Defensiv hat uns Gießen an allem gehindert und vor allem im Rebounding dominiert.“
GIESSEN 46ers – Crailsheim Merlins 71:56 (36:31)
Die Viertelergebnisse: 21:17, 15:14, 25:10, 10:15
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (13 Punkte), Steven Bennett (15), Myles Hesson (7, 13 Rebounds), Thierno Agne (9), T.J. DiLeo (12), Falko Theilig (5 Assists), Benjamin Lischka (5), Rickey Young (6, 8 Rebounds), Max Pfannmüller, Felix Strack, Vinzent Zimmer, Rob Chubb (4)
Crailsheim Merlins: Josten Crow (6 Punkte), Kosta Karamatskos (6), Carlos Medlock (11), Christian Heinrich (2), Yorman Polas (18), Philipp Friedel, Andreas Kronhardt, Christoph Tetzner (1), Jonathan Moore (6), Stevie Johnson (6)
Zuschauer: 2.185