Die JobStairs GIESSEN 46ers verlieren mit 66:82 gegen die Basketball Löwen Braunschweig. Gerade offensiv fehlte bei einer Dreierquote von 18% einfach das glückliche Händchen. Bester Werfer war Kendale McCullum mit 19 Punkten – auf Seiten der Gäste scorten mit Krämer (14 Punkte), Klassen (13 Punkte) und Tischler (11 Punkte) drei Spieler zweistellig. Für die Mittelhessen geht es am Sonntag nach Frankfurt zum Hessenderby.
Mit gleich drei Guards in der Starting Five (Kendale McCullum, Bjarne Kraushaar und Dennis Nawrocki) ließ Headcoach Pete Strobl zunächst eher “Small Ball” spielen. Unterstützung fanden diese aber noch von zwei Big Men unter den Körben in JD Miller und Phillip Fayne II, der auch den ersten Punkt der Partie von der Freiwurflinie erzielte. Gästecoach Jesus Ramirez ließ seinerseits Nationalspieler David Krämer, Nicholas Tischler, Martin Peterka, Ondrej Sehnal und Benedikt Turudic in Weiß beginnen.
Letztere fünf waren es auch, die den besseren Start in das Match erwischten. So wurde Pete Strobl schon nach knapp drei gespielten Minuten beim Spielstand von 3:9 zur ersten Auszeit gezwungen. Zwar konnte diese Maßnahme am offensiven Ende des Courts das Spiel der Roten etwas beleben – Martins Laksa per Dreier sowie McCullum mit einigen Freiwürfen brachten Punkte aufs Gießener Board – jedoch konnten die Gäste ihre offensive Pace beibehalten, wodurch der Rückstand zunächst nicht merklich schmolz. Zum Ende des Viertels konnten die Mittelhessen dann aber vor allem durch die deutschen Akteure Florian Koch (erfolgreiches Dreipunktespiel) und Kilian Binapfl (Layup mit der Viertelsirene) noch auf 24:25 verkürzen.
Im zweiten Durchgang legten beide Teams zunächst weiterhin ihren Fokus auf die Offensive – auf beiden Seiten gab es kaum Stops zu begutachten. In den ersten drei Spielminuten des zweiten Viertels konnte sich kein Team weiter absetzen – Laksa verwandelte beide Freiwürfe nach einem unsportlichen Foul an Fayne II zum 33:34 (13.). Generell ging es in dieser Phase sehr emotional zu – nur unwesentlich später kassierte auch Sehnal ein technisches Foul und Koch verwandelte den fälligen Freiwurf. Als dann McCullum noch nach schönem Dribbling per Layup zum 37:34 traf, wurde die nächste Auszeit der Gäste fällig (14.). Diese zeigte wiederum Wirkung. Durch zwei spektakuläre Abschlüsse von Krämer konnten die Löwen innerhalb von nur 31 Sekunden wieder in Führung gehen und durch einen anschließenden Dreier – ebenfalls von Krämer – auch auf 37:41 ausbauen (15.). Als bräuchte das Spiel eine Abkühlung, ging es nun wieder über in eine von defensiven Stops geprägte Phase, was aber auch daran lag, dass die Lahnstädter bis zur Halbzeit nur noch vier weitere Punkte aufs Board brachten. Mit 41:49 ging es für beide Parteien zum Pausentee.
Der Start in das dritte Viertel ähnelte den ersten Minuten der Partie. Nach einem 0:10-Start sorgte Miller für die ersten Punkte des Teams in Rot im neuen Spielabschnitt (26.). Dies war eine der rar gesäten erfolgreichen Offensivaktionen der Gastgeber, die in diesem Spielabschnitt sichtlich von der Rolle waren und das Viertel mit 9:22 verloren. Vor allem im 2-Punkte-Bereich waren die Löwen kaum zu stoppen. Eine Trefferquote von 69% in innerhalb der 6,75m-Linie nach 30 gespielten Minuten war ein wichtiger Faktor für die 21-Punkte-Führung (50:71).
Der Start in die letzten zehn Spielminuten gehörte nun wieder dem gastgebenden Team, das durch einen Laksa-Dreier nach Assist von Miller einen 5:0-Run perfekt machte (55:71, 32.). Auf den kleinen Lauf folgte allerdings wieder eine Phase, in der keines der beiden Teams offensiv große Erfolge feiern konnte. Nächstes Highlight war ein erfolgreiches Dreipunktespiel von Eigengewächs Tim Uhlemann zum 63:75 drei Minuten vor Schluss, das jedoch zu spät kam, um nochmals für Spannung zu sorgen. Positiv zu erwähnen ist dennoch abschließend, dass die Mittelhessen das letzte Viertel mit fast ausschließlich deutscher Rotation 16:10 gewinnen konnten und damit trotz hohen Rückstands Kampfwillen zeigten. Bei 66:82 ertönte schließlich die Schlusssirene, die parallel den Klassenerhalt der Niedersachsen sicherte.
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Auf jeden Fall war heute das dritte Viertel ausschlaggebend. Ich muss heute ein besonderes Lob an die beiden Tischler Brüder aussprechen, sie haben uns heute zerstört. Wir konnten offensiv wenig Systeme laufen, weil ihre physische Präsenz so stark war. Wie sie verteidigt haben war spielentscheidend und wir konnten nichts machen. Das vierte Viertel war unser bestes, weil wir hauptsächlich nur deutsche Spieler auf dem Feld hatten – da haben wir wenigstens gekämpft.“
Konstantinos Papazoglou (Assistenztrainer Basketball Löwen Braunschweig): „Es war ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir kamen hier her und wollten natürlich unser Bestes zu geben, um dieses Spiel zu gewinnen. Wir hatten Respekt vor Gießen, da die Tabellensituation nicht immer die tatsächliche Qualität widerspiegelt und deshalb wussten wir, dass wir von Anfang an mit der richtigen Einstellung auftreten müssen. Wir hatten zuletzt ein gutes Spiel gegen Hamburg, auch wenn wir nicht gewonnen haben, hatten wir immerhin den richtigen Ansatz und wollten daran heute anknüpfen. Das haben wir getan – direkt von Beginn an und insbesondere auch im dritten Viertel. Am Ende konnten wir dadurch den wichtigen Sieg einfahren.“
JobStairs GIESSEN 46ers – Basketball Löwen Braunschweig 66:82 (41:49)
Viertelergebnisse: 24:25, 17:24, 9:22, 16:11
JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (19 Punkte), Nuni Omot, Dennis Nawrocki (1), Bjarne Kraushaar (6), Martins Laksa (8), Maximilian Begue, Tim Uhlemann (8), Kilian Binapfl (7), JD Miller (6), Florian Koch (4), Phillip Fayne II (7)
Basketball Löwen Braunschweig: David Krämer (14), Nicholas Tischler (11), Luc van Slooten (7), Owen Klassen (13), Simon Roosch, Sananda Fru (7), Brandon Tischler (6), Martin Peterka (7), Ondrej Sehnal (4), Arturs Zagars (5), Benedikt Turudic (8)
Zuschauer: 1.463
Nächstes Spiel: So., 24.04.2022, 15.00 Uhr, FRAPORT SYKLINERS – JobStairs GIESSEN 46ers