Das Nachholspiel des 17. Spieltags stand für die JobStairs GIESSEN 46ers schon im Vorfeld mit nur acht einsetzbaren Spielern nicht unter dem besten Stern. Trotz der Umstände zeigten die Mittelhessen beim Deutschen Meister ALBA BERLIN über die gesamte Spielzeit beim 109:80 eine engagierte und aufopferungsvoll kämpfende Leistung. Spielmacher Bjarne Kraushaar sorgte mit seinen 17 Zählern für ein persönliches easyCredit BBL-Karriere-High und war mit Phillip Fayne II (20) zusammen der Topscorer seiner Farben. Am Sonntag kommt es dann zur letzten Begegnung der Saison bei ratiopharm ulm (15.00 Uhr).
Die JobStairs GIESSEN 46ers mussten im vorletzten Spiel in dieser Saison auf ihre Top-Performer Kendale McCullum und Nuni Omot verzichten, die beide verletzungsbedingt in dieser Spielzeit nicht mehr eingreifen können. Ohne die ebenfalls fehlenden TJ Williams und Dennis Nawrocki waren Maximilian Begue, Bjarne Kraushaar, Martins Laksa, Tim Uhlemann und JD Miller in der Startformation gesetzt. Der Deutsche Meister baute zunächst auf Jaleen Smith, Jonas Mattisseck, Louis Olinde, Luke Sikma und Ben Lammers.
Die Gießener Eigengewächse Bjarne Kraushaar und Tim Uhlemann erwischten gleich einen guten Start und brachten ihre Farben mit 5:0 (1.) in Front. Das Berliner Quintett fand zwar schnell den Anschluss durch den zweifachen Mattisseck vom Perimeter, doch Kraushaar hielt munter dagegen (10:8, 3.). Olinde und Smith nutzten dann die Gunst der Stunde, um das Ergebnis zu drehen (13:10, 5.). 46ers-Spielmacher Kraushaar sammelte dagegen zwischenzeitlich seine Punkte neun und zehn ein – bei einer Wurfquote von 100% in diesem Abschnitt. Das Resultat sprach aber für die Hauptstädter (20:13, 6.). Der amtierende Pokalsieger machte es den Mittelhessen immer schwerer, freistehende Würfe zu kreieren, sodass Phillip Fayne II unter dem Korb mit viel Einsatz zu Zählern gelangte und so einen 6:0-Lauf zum 19:22 (8.) initiierte. Während Kilian Binapfl noch einen Wurf von Downtown gelingen sollte, waren es die Hausherren, die mit einem 30:22 das Viertel beendeten.
Einen couragierten Beginn fanden die 46ers auch im zweiten Viertel – nach einem Steal von Laksa, fand am Ende durch den Flügelspieler auch der Ball am Ende den Weg in die Reuse. Mit derselben Disziplin ließ Laksa weiter Punkte für sich sprechen, sodass seine Farben auf 31:33 (13.) verkürzen konnten. Auf der Gegenseite war es Smith, der konterte und so beim Stand von 36:31 (13.) die Mittelhessen zur Auszeit zwangen. Die Gießener fanden dann zwar durch einen Mitteldistanzwurf von Miller und einem dunkenden Fayne II zählbare Argumente, doch die Albatrosse lieferten in Person von Sikma weiter ab (45:37, 16.). Auch mit der eingeführten Zonenverteidigung war dem Meister nicht beizukommen – Mattisseck von jenseits der Dreipunktelinie und Christ Koumadje nach einem Fastbreak brachten eine 50:39-Führung (17.) auf das Tableau. Auch ein Timeout konnte den Berliner Offensivmotor nicht mehr zur Halbzeitpause stoppen und die Fehlerquote der Gießener Offensive mit zwölf Ballverlusten tat sein Übriges, was den 43:61-Halbzeitgang der JobStairs GIESSEN 46ers erklärte.
Tim Uhlemann und JD Miller eröffneten für die Gießener die zweite Halbzeit und lieferten zwei perfekte Offensivszenen ab (47:61, 22.). Die Folgesequenz sollte von den Dreierschützen bestimmt werden, wobei Kraushaar sein Händchen von außen bewies (50:67, 23.). Aber es waren abermals die Hausherren, die Konstanz bewiesen und so die kämpfenden Mittelhessen auf beiden Seiten des Feldes zum Wanken brachten. Uhlemann und Miller füllten Mitte des Viertels das 46ers-Scoreboard (53:75, 26.). Die Berliner Maschinerie lief wie geölt und der Druck auf den Aufbau der Lahnstädter blieb enorm, wie 19 Ballverluste unterstrichen, sodass das Viertel mit 25:17 an den Favoriten ging und diese so mit 86:60 ins finale Viertel gingen. Point Guard Bjarne Kraushaar hatte zu diesem Zeitpunkt bereits sein Karriere-High mit 17 Zähler eingestellt.
Ins letzte Quarter fand Laksa mit einem eroberten Rebound in der Verteidigung und einem Wurf von Downtown gut hinein (64:86, 32.). Doch nicht nur der Lette fand seinen Rhythmus und so entwickelte sich ein 9:0-Lauf der JobStairs GIESSEN 46ers zum 69:86 (33.). Aus einer Auszeit heraus waren es wiederum die Hausherren, die gewinnbringende Aktionen wie von da Silva und dessen Dreipunktespiel produzierten (90:69, 34.). Die Daumenschrauben wurden den Mittelhessen zwar wieder mehr angeschraubt und aber Szenen wie ein Dreier von Miller oder ein Fayne II Layup hielten die Gießener Stimmung oben (74:97, 36.). Nach einem couragierten Spiel und Schlussabschnitt mussten sich die JobStairs GIESSEN 46ers dem frischgebackenen Tabellenführer mit 109:80 geschlagen geben.
Steven Wriedt (Assistenztrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir haben uns heute trotz dieser Umstände gut verkauft. Unsere jungen Spieler haben alles gegeben und ihre Chance genutzt, in viel Spielzeit viel zu zeigen. Die Partie Absteiger gegen EuroLeague-Teilnehmer war nicht anders zu erwarten. Aber wie gesagt, die Jungs, die dabei waren, haben das gut gemacht und sich gut verkauft.“
Israel Gonzalez (Cheftrainer ALBA BERLIN): „Das Team hat heute einen guten Job gemacht. Es gab dennoch gute und schlechte Momente in diesem Spiel, und wir müssen diese Intensität über 40 Minuten halten. Ich hoffe, dieses Spiel hilft uns, weiter zu wachsen und gute Ideen zu entwickeln. Ich freue mich sehr über Rikus Schulte und Nils Machowski, ganz junge Spieler, die uns in dieser Saison ab und zu aushelfen. Und das heutige Spiel war eine gute Gelegenheit, ihnen Spielminuten zu geben. Sie haben uns toll unterstützt und ich hoffe, dass sie sich weiter so positiv entwickeln.“
ALBA BERLIN – JobStairs GIESSEN 46ers 109:80 (61:43)
Viertelergebnisse: 30:22, 31:21, 25:17, 23:20
ALBA BERLIN: Oscar da Silva (16 Punkte), Nils Machowski (5), Jaleen Smith (16), Jonas Mattisseck (19), Rikus Schulte, Louis Olinde (17), Christ Koumadje (8), Johannes Thiemann (1), Luke Sikma (13), Tamir Blatt (9), Yovel Zoosman (2), Ben Lammers (3)
JobStairs GIESSEN 46ers: Bjarne Kraushaar (17 Punkte, 8 Assists), Martins Laksa (10), Maximilian Begue, Tim Uhlemann (8), Kilian Binapfl (4), JD Miller (15), Florian Koch (6), Phillip Fayne II (20)
Zuschauer: 4.159
Nächstes Spiel: So., 08.05.2022, 15.00 Uhr: ratiopharm ulm – JobStairs GIESSEN 46ers