Ein langer Zeitraum liegt zwischen dem letzten Gastauftritt der JobStairs GIESSEN 46ers bei ratiopharm ulm und dem nun am kommenden Samstag, den 10. April um 18.00 Uhr starteten Duell des 27. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga. Zwar sind die Rollen der beiden Teams in dieser Spielzeit eindeutig verteilt, dennoch haben die Mittelhessen an die Spiele im Schwabenland zuletzt nur gute Erinnerungen. Das letzte Aufeinandertreffen in der ratiopharm arena Ende Oktober 2018 gewannen die 46ers mit 92:91. In der Vorsaison ging die Auswärtspartie gar mit 95:90 an den Traditionsclub von der Lahn. Ergebnisse, die den Gießenern Mut zusprechen sollten und die Machtverhältnisse ein wenig ab absurdum führen, wie auch die jüngsten Auftritte der 46ers zeigen. Die trotz allem ungleiche Begegnung zwischen dem Playoff-Anwärter und dem Abstiegskandidaten wird ab 17.45 Uhr live und on demand bei MagentaSport mit Kommentator Michael Körner übertragen.
Es waren die letzten Sekunden einer hochspannenden Angelegenheit, als sich damals Siyani Chambers den Ball von Per Günther schnappte und so den knappen 92:91-Auswärtssieg für seine JobStairs GIESSEN 46ers eintütete. Dies war im Jahr 2018 – das letzte Aufeinandertreffen in der ratiopharm arena. Seitdem gab es ausnahmslos, der Corona-Pandemie und dessen Folgen geschuldet, nur noch Begegnungen in der Sporthalle Gießen-Ost, wobei der letzte Auftritt der aktuellen Saison 2020/21 am 3. Spieltag mit 106:81 klar an die Baden-Württemberger ging. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt zeigten die Ulmer ihr schnelles und sicheres Ballmovement, welches sich über die Spielzeit hinweg mehr und mehr manifestiert hat. Auch die damaligen Hauptprotagonisten mit Dylan Osetkowski (21 Punkte) oder Ex-46er Andreas Obst (18), die für den deutlichen Sieg in Gießen sorgten, stehen für die qualitative Beständigkeit im Kader.
Der letztgenannte deutsche Scharfschütze im Kader von Headcoach Jaka Lakovic legt im Schnitt 13.5 PpS auf das Parkett und weist eine Traumquote von über 50% von jenseits der Dreipunktelinie auf. Er war es auch, der zuletzt mit 20 Zählern den zehnten Heimsieg seiner Farben gegen Braunschweig (91:57) unter Dach und Fach brachte. Big Man Osetkowski schrammte in dieser Partie mit neun Punkten und neun Rebounds nur knapp am Double-Double vorbei, gilt aber mit 14.3 PpS und 6.0 RpS als Topscorer und -abräumer bei den Spatzen. Der agile Big Man wird dabei ergänzt von Starting Point Guard Troy Caupain (12.3 PpS, 3.0 ApS) sowie seinen Backcourt-Kollegen Thomas Klepeisz (9.9) und der Ulmer Ikone Per Günther (8.2, 2.3). Mit dem nachverpflichteten Small Forward Cameron Clark kam noch eine athletische Waffe hinzu, die sich mit 9.0 PpS und 5.3 RpS optimal in die Mannschaft eingeführt hat.
Das offensive Marschieren, für das die Schwaben bekannt sind, stimmt aktuell mit der defensiven Kompromisslosigkeit überein und schafft eine Balance, sodass die JobStairs GIESSEN 46ers auf beiden Enden des Feldes einen tadellosen Job hinlegen müssen. Dabei gilt es nach dem vergangenen Sieg in Göttingen, auch die Belastungssteuerung im Auge zu behalten, um die wenigen Tage der Vorbereitung optimal zu nutzen. Dabei wird Cheftrainer Rolf Scholz auf den am Daumen verletzten Brandon Bowman verzichten müssen.
Was sagen die Protagonisten der JobStairs GIESSEN 46ers:
Michael Koch (Sportdirektor JobStairs GIESSEN 46ers): „In Ulm steht am Samstag ein sehr schwieriges Auswärtsspiel auf dem Programm. Mit der wiedergefundenen Leichtigkeit und der Erfahrung unseres Teams haben wir gute Voraussetzungen auch in Ulm zu bestehen. Nach den beiden letzten Erfolgen heißt es: Mit breiter Brust und viel Selbstvertrauen in die Partie gehen.“
Rolf Scholz (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Ulm ist ein sehr talentiertes Team mit viel Qualität, besonders offensiv. Wenn wir das Spiel lange offen gestalten möchten, müssen wir das Tempo und den Rhythmus des Spieles selbst mitbestimmen.“
Alen Pjanic (Spieler JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir haben zwei Siege in Folge errungen und somit im Abstiegskampf aktuell das Momentum auf unserer Seite. Dieses müssen wir für uns nutzen. Gerade gegen die starke Ulmer Mannschaft müssen wir die Energie aus dem letzten Spiel gegen Göttingen wieder mitnehmen. Die Schwaben haben gute Spieler, wie den Ex-Gießener Andreas Obst. Ihn müssen wir in Schach halten. Bei den Big Men nimmt Dylan Osetkowski in dieser Besetzung eine große Rolle ein, wobei man das gesamte Team im Augenblick hervorheben muss. Insbesondere deshalb müssen wir unser Spiel spielen, uns auf uns konzentrieren, Stopps generieren, Energie auf das Parkett bringen und schließlich alles dafür tun, um zu gewinnen.“