Nach einem weiteren spielfreien Wochenende dürfen sich die GIESSEN 46ers am kommenden Samstag (20:30 Uhr, Abendkasse öffnet um 19 Uhr) in der heimischen Sporthalle Gießen-Ost mit den Telekom Baskets Bonn messen. Etwas überraschend steht der elftplatzierte Aufsteiger zwei Tabellenränge vor den Rheinländern, die eigentlich immer ein sicherer Playoff-Kandidat sind, in dieser Saison jedoch noch nicht so recht in den Tritt kommen. Anders die 46ers, die gewillt sein werden, vor einer erneut prächtigen Osthallen-Kulisse den dritten Sieg in Serie einzufahren. Präsentiert wird die Partie von Sponsor of the Day eliomedia.
Das Spiel wird live auf www.telekombasketball.de und SPORT1 übertragen.
13 gesunde Spieler konnte 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer am Donnerstagmittag in der Trainingshalle an der Gießener Automeile begrüßen. Der anwesende Physiotherapeut Lukas Lai hatte zwei Tage vor der Partie wenig zu tun. Ein ungewohntes Bild für die 46ers, die bislang im Saisonverlauf mit zahlreichen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatten. „Wir sind natürlich glücklich darüber, dass, bis auf Maurice Pluskota, alle Spieler im Training sind“, so Wucherer. „Wir können so vielseitiger und auf einem höheren Energieniveau arbeiten. Es ist gerade so, wie wir uns das eigentlich von Anfang an vorgestellt haben. Wir haben das Gefühl, dass wir in den letzten beiden Wochen nochmal einen Schritt nach vorne gemacht haben, was die Intensität und Qualität im Training angeht. Wir haben weiter an unserer Spielkultur gefeilt. Jetzt geht es darum, dies auch im Spiel umzusetzen.“
Oberflächlich betrachtet könnte dazu mit den Telekom Baskets Bonn der richtige Gegner in die Osthalle kommen. Die Bonner blicken bislang auf eine turbulente und unbefriedigende Saison zurück, schließlich ist man deutlich hinter dem Saisonziel Playoff-Qualifikation zurück. Fünf Siege und ebenso viele Ränge trennen die Rheinländer aktuell vom achten Tabellenplatz. Der Zug für die Postseason scheint abgefahren zu sein.
Immerhin steht für die Mannschaft von Trainer Carsten Pohl in den vergangenen vier Spielen eine ausgeglichene Bilanz und somit ein kleiner Aufwärtstrend zu Buche. Die Heimspiele gegen Crailsheim (101:93) und Göttingen (92:84) wurden gewonnen, die Auswärtsspiele in Bremerhaven (72:87) und Oldenburg (87:99) gingen jedoch verloren. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge ist mit sechs Zählern ordentlich, wenn auch nicht allzu komfortabel. An guten Tagen kann Bonn mit jedem Gegner in der Liga auf Augenhöhe agieren, an schlechten aber auch gegen jeden Gegner verlieren. Aus den letzten zehn Partien mussten die Rheinländer siebenmal das Parkett als Verlierer verlassen.
Auch das Hinspiel gewannen die 46ers nach einer spannenden Partie am Ende nicht unverdient mit 93:82. Seitdem haben die Baskets aber personell nachgelegt. Center-Büffel Yancy Gates (16.0 Punkte, 6.8 Rebounds) und Forward Sean Marshall (11.4 Punkte) verstärken die Bonner Riege. Zudem ist Routinier Tadas Klimavicius (10.7 Punkte) von seiner Verletzung wieder genesen, genauso wie Isaiah Philmore (8.1). Gemeinsam mit Aaron White (14.5 Punkte), dem besten Freund von 46ers-Center Gabriel Olaseni, verfügen die Magenta-Farbenen über einen starken Frontcourt. Mit Rotnei Clarke (11.7 Punkte), Eugene Lawrence (7.8 Punkte, 6.8 Assists) und Jimmy McKinney (8.4 Punkte) kommt dazu ein gefährlicher Backcourt.
Offensive Waffen scheinen die Bonner also genug zu haben. 46ers-Coach Wucherer hat daher die Schwachstelle am anderen Ende des Feldes ausgemacht. „Bonn ist tief besetzt und mit einer Menge individueller Qualität ausgestattet. Offensiv passt das durchaus gut zusammen, defensiv aber läuft es bislang aus irgendeinem Grund noch nicht. Da wollen wir natürlich ansetzen. Wir wollen sie unter Druck setzen, den Ball gut bewegen und unsere Chancen nutzen. Der Schlüssel wird aber sein, die Bonner Offensive zu stoppen. Und das wird alles andere als einfach.“