Chancenlos in Leverkusen

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Mit einer klaren 69:89 (37:49)-Niederlage endete am Mittwochabend das vorerst letzte Erstligagastspiel der LTi GIESSEN 46ers in Leverkusen. Im 101. Erstligaduell zwischen der Bayer-Mannschaft und dem seit wenigen Tagen vor dem Abstieg geretteten BBL-Dino aus Mittelhessen ließ der Tabellenzweite aus der Farbenstadt, der zusammen mit Bamberg auch das stärkste Heimteam der Basketball-Bundesliga ist, von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, wer heute Chef in der Wilhelm-Dopatka-Halle sein würde.

Dass sich der Werksklub vor 2400 Zuschauern schon im ersten Viertel deutlich von den LTi 46ers absetzen konnte (25:13/8.), lag zum einen an der schwachen Trefferquote des Tabellen-16. bei den Zweipunktversuchen (2 von 12 in den ersten zehn Minuten), zum anderen an der zu laschen Verteidigung der Lahnstädter. Corey Rouse im Duell mit Leverkusens Eric Taylor.Nicht zuletzt deshalb wechselte Cheftrainer Thorsten Leibenath frühzeitig munter durch. “Wir waren uns vor dem Spiel darüber im Klaren, dass wir nur dann eine Chance haben das Spiel lange offen zu halten, wenn wir physisch dagegenhalten und hart verteidigen. Vor der Partie hatten wir die Devise ausgegeben: Wer nicht hart verteidigt, kommt sofort raus”, erklärte Leibenath, der nach Spielschluss äußerst unzufrieden darüber war, dass egal wen er auch aufs Feld schickte, die geforderte Intensität in der Verteidigung vermissen ließ.

Der kurz zuvor eingewechselte Danny Lewis sorgte mit sieben Punkten und zwei Ballgewinnen in den letzten zwei Minuten des ersten Abschnitts wenigstens dafür, dass der Abstand nicht noch größer wurde (29:20/10.). Beide Teams hatten in den ersten zehn Minuten unter Beweis gestellt, dass sie zurecht zu den gefährlichsten Dreipunktemannschaften der Liga gezählt werden (Leverkusen traf vier seiner sechs Dreipunkteversuche, Gießen gar fünf von sechs, Danny Lewis und Rouven Roessler je zwei von zwei).

Diese Traumquote konnten die LTi 46ers im weiteren Spielverlauf natürlich nicht aufrecht erhalten, am Ende flutschten sieben von 17 Dreierversuchen durch die Leverkusener Reuse. Dazu kam, dass die Gäste nun nicht nur hinten, sondern auch vorne zu nachlässig agierten, einige Male relativ einfache Gelegenheiten zu Korberfolgen wie Eins-gegen-Null-Korbleger oder Freiwürfe (am Ende zehn Treffer bei 21 Versuchen) versemmelten und “viele Stockfehler” (Leibenath) begingen. Nachdem Giants-Shooting-Guard Brendan Winters seinen dritten Dreier, gleichzeitig sein 15. von am Ende 20 Punkten, im Gießener Korb untergebracht hatte, stand es aus 45:31 für die Gastgeber. Mit einem 49:37 für Lev ging es in die Halbzeit.

Brant Bailey tankt sich hier gegen die Gießener Verteidigung durch .Nach der Pause trat aus Gießener Sicht keine Besserung ein. Im Gegenteil, im Angriff schien die LTi-Truppe nun vollends ihr Pulver verschossen zu haben. Nach einem Dreier von Gerrit Terdenge dauerte es bis zur 27. Minute, ehe die 46ers durch Rouven Roessler ihre Punkte vier und fünf in diesem Viertel erzielten (59:42). 9:19 gab die Leibenath-Truppe den dritten Spielabschnitt letztlich ab, so dass man vor dem letzten Viertel schon hoffnungslos hinten lag (46:68/30.).

Angeführt von ihrem überragenden Point Guard Zack Whiting, dem die Gießener Verteidigung an diesem Abend 13 Punkte, zehn Rebounds und zehn Assists und damit das erste Trible Double eines Spielers in dieser BBL-Saison gestattete, konnten die Giants den Vorsprung auch in den finalen zehn Minuten zunächst problemlos weiter ausbauen. In der 32. Minute hatte Leverkusen beim Stande von 76:48 den höchsten Vorsprung des gesamten Spiels inne. Erst in den Schlussminuten konnten die LTi 46ers noch ein klein wenig Ergebniskosmetik betreiben.

Kein Durchkommen für Flo Hartenstein gegen Leverkusens Sprungwunder Brempong.“Man kann auswärts bei dem besten Offensivteam der Liga verlieren. Die Frage ist nur, wie man das tut. Auch wenn wir den Klassenerhalt geschafft haben, erwarte ich, dass wir uns anständig aus der Saison verabschieden. Das sind wir unseren Fans schuldig. Die Tatsache, dass die Spieler nach dem Erreichen des Klassenerhaltes am Montag frei hatten, darf nicht als Ausrede dienen. Wir haben uns gestern intensiv und konzentriert auf die heutige Partie vorbereitet. Und müde konnte auch niemand sein, weil alle zwölf Spieler zum Einsatz gekommen sind”, kündigte Leibenath nach dem Spiel harte Trainingseinheiten vor den restlichen zwei verbleibenden Saisonspielen in Ludwigsburg (26. April) und zu Hause gegen die Artland Dragons (10. Mai) an.

Punkteverteilung:

LTi GIESSEN 46ers: Umeh (11), Terdenge (9), Lewis (7), Buljevic (1), Trotter (2), Lischka (2), Poiger (2), Robinson (2), Rouse (16), Roessler (16), Boxley (1), Hartenstein (0).
Bayer Giants Leverkusen: Winters (20), Geib (2), Spöler (1), Brempong (9), Bailey (10), McCoy (3), Whiting (13), Wyrick (8), Taylor (9), Goddek (14).

Scouting

Alle Bilder: Mediashots Werbefotografie.

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