(Foto: Sven Kuczera Photography)

Dank siebtem Sieg in Folge: Rackelos klettern auf den zweiten Tabellenrang

Vorlesen:

Auch gegen die wiha Panthers Schwenningen sollte der Lauf der Depant GIESSEN 46ers Rackelos nicht enden. Vor 400 Zuschauern in der Sporthalle Ost fanden die Mittelhessen immer wieder die richtige Antwort auf hart kämpfende Gäste, die nach einem 27:47-Rückstand zur Halbzeit nochmals ins Spiel zurückfanden, ohne die 46ers dadurch aber ernsthaft in Gefahr zu bringen. Dank des 92:81 schoben sich die Gießener in der Tabelle so an Schwenningen vorbei auf Platz zwei. Zum Finale der Hauptrunde geht es nun nach Elchingen.

Dabei schrammten die Rackelos abermals nur knapp an einem Start-Ziel-Sieg vorbei, gehörten die ersten Punkte doch Ligatopscorer Rasheed Moore, der zum 2:0 ablegte. Der US-Amerikaner sollte mit insgesamt 35 Zähler einmal mehr die meisten Moltens durch den Ring bugsieren. Zu Spielbeginn war es auf der anderen Seite jedoch die schwäbische Zonenverteidigung, die den Rackelos Rätsel aufgab. Erst als Alen Pjanic nach drei Minuten kraftvoll zum Korb zog, dabei Moore dessen erstes Foul anhängte und auch den fälligen Bonusfreiwurf verwandelte, schien der Bann gebrochen. Dreier von Leon Okpara und ein Dunk Thomas Tshikayas brachten die Hessen auf 14:10 in Front. Alleine Moore hielt für die Panther dagegen und verkürzte zur Viertelmitte ein letztes Mal auf 12:14. Gießen stellte nun selbst auf eine Ballraumverteidigung um, die schwach aus der Dreipunktedistanz treffenden Schwenningern das Leben erschwerte. Bis zum Viertelende ließen die Hausherren keinen Treffer mehr zu. Per Dreier erhöhte Jestin Lewis erstmal in den zweistelligen Bereich (23:12), während Bjarne Kraushaar das Spiel besonnen leitete und immer wieder den freien Mitspieler fand.

Hatten die Gäste schon zuvor Probleme, im Angriff ihre Systeme flüssig zu spielen, wog Moores zweites persönliches Foul gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts doppelt. Coach Alen Velcic rief seinen Schlüsselspieler zurück auf die Bank. Zwei Dreier von Lewis brachten die Gießener mit 31:12 in Führung. Nach fast acht punktlosen Minuten war es Sergey Tsvetkov, der an der Freiwurflinie die nächsten Schwenniger Punkte markierte. Jordan Williams und Johannes Lischka hielten die nun wieder am Spiel mitwirkenden Schwaben zwar auf Distanz (40:21, 17.). Der ehemalige Licher BasketBär Bill Borekambi steckte jedoch nicht auf, und verkürzte per Dunk auf 25:40. Die Rackelos ließen sich davon nicht beirren, sondern jagten in Form von Leon Okpara unnachlässig den Bällen hinterher. Bei einer Einwurfsituation unterm Gießener Korb antizipierte der Guard die Flugbahn des Spielgeräts haargenau, leitete so einen Turnover ein und vollstreckte wenig später im Fastbreak. In die Kabine ging es mit einem komfortablen 46:27 aus Sicht der Gastgeber.

Hatten Schwenningen im ersten Durchgang keinen einzigen Wurf von jenseits des Perimeters genetzt, schickte sich der wieder eingewechselte Moore gleich im ersten Angriff an, diesen Zustand zu ändern. Leon Friederici legte ebenfalls aus der Dreipunktedistanz nach, bevor Darius Pakamanis per Tip-in gar auf 40:49 verkürzte (24.). Wenig später hängte Lischka Borekambi ein Foul an, dessen Richtigkeit Moore mit Vehemenz bei den Unparteiischen hinterfragte. Der Forward kassierte ein technisches Foul, während Lischka seine nun drei fälligen Bonuswürfe versenkte und wieder auf 53:40 erhöhte. Schwenningen verschärfte das Tempo auf beiden Seiten des Feldes in der Hoffnung, das Momentum so auf schwäbische Seite zu ziehen. Näher als auf acht Punkte kamen die Panther aber lange nicht ran, obwohl Moore Freiwurfpunkte durch Kraushaar und Zähler aus der Halbdistanz von Lischka ein ums andere Mal postwendend beantwortete. Viel Energie, Ruhe und Erfahrung brachte nun Lewis, der durch fünf Punkte in Serie Schwenningen auf Abstand hielt. Ein blitzsauberer Dreier mit der Sirene von Pjanic sorgte schließlich dafür, dass die Rackelos mit einer 70:59-Führung ins Schlussviertel gehen durften.

Vier weitere Punkte von Moore ließen die mitgereisten Gästefans wieder hoffen. Nach knapp zwei gespielten Minuten war es dann aber Tim Köpple, der seinen Namensvetter Uhlemann perfekt am Brett bediente. Die Nummer 10 der Rackelos ging frei zum Korbleger hoch und markierte das 72:63. Gießen löste die physisch geführte Partie immer wieder spielerisch, etwa als Tshikaya einen Dreier verfehlte, konsequent zum Rebound ging und kurz darauf Okpara zum 79:67 bediente. Durch einen Kraftakt erzwang Moore fünf Punkte in Folge und hievte den Abstand zurück in den einstelligen Bereich (72:81, 36.). Lewis hatte für die Rackelos aber die richtige Antwort griffbereit und ließ einen eigenen Dreier folgen, der Coach Velcic zur Auszeit zwang.

Etwas am Partieausgang ausrichten konnten die Gäste aber nicht mehr. Während beim Aufstiegsteam vier Akteure deutlich über 30 Minuten auf dem Parkett standen, ließen die Gießener tief durchrotieren und hatten am Ende so einen Kraftvorteil. Eine starke Quote aus dem Feld (55%) tat ihr Übriges, um den 13. Saison- und neunten Heimsieg in trockene Tücher zu bringen. Gesichert ist damit zugleich das Heimrecht in den Playoffs. Schwenningen, Elchingen und Frankfurt könnten die Depant GIESSEN 46ers Rackelos bestenfalls noch in einen Vierervergleich auf den Plätzen zwei bis fünf zwingen, durch den die Mittelhessen auf Rang vier zurückfielen. Dafür müssten die Tabellenkonkurrenten allerdings alle noch ausstehenden Partien gewinnen. Mit einem Sieg über Elchingen am nächsten Wochenende könnte das Team von Trainer-Duo Rolf Scholz und Lutz Mandler dafür im Gegenteil aus eigener Kraft sogar den zweiten Platz perfekt machen. Mit diesem ginge das Heimrecht bis ins potentielle Playofffinale einher.

Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „In Sachen Physis und Intensität war das Spiel ein guter Maßstab für die Playoffs. Wir sind froh, dass wir die Körperlichkeit, mit der das Spiel geführt wurde, angenommen und spielerisch gelöst haben.“

Depant GIESSEN 46ers Rackelos – wiha Panthers Schwenningen 92:81 (47:27)

Viertelergebnisse: 24:12, 23:15, 23:32, 22:22

Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Bjarne Kraushaar (9 Punkte, 7 Assists), Tim Köpple (4), Jordan Williams (8), Alen Pjanic (11), Tim Uhlemann (4), Leon Okpara (12), Johannes Lischka (13), Thomas Tshikaya (9, 9 Rebounds), Jannis Hahn (1), Jestin Lewis (21)

wiha Panthers Schwenningen: Sergey Tsvetkov (7), Anell Alexis, Bill Borekambi (16), Konstantin Karamatskos (4), Rasheed Moore (35), Leon Friederici (11), Darius Pakamanis (2), Hannes Osterwalder, Abdulai Abaker, Seid Hejric (6).

Letzte News