(Foto: Richard Stephan - der Stadtfotograf)

Déjà-vu-Erlebnis bei den JobStairs GIESSEN 46ers – Krimi geht mit 73:74 verloren

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Die JobStairs GIESSEN 46ers hatten wie am letzten Wochenende in Frankfurt mit dem letzten Wurf die Entscheidung zu ihren Gunsten auf der Hand, doch auch am 24. Spieltag der easyCredit BBL war am Ende das Fortune nicht auf mittelhessischer Seite. Bei der 73:74-Heimniederlage hatten die 46ers einen guten Start hingelegt und zwischenzeitlich eine 15-Punkte-Führung auf der Anzeigetafel. Doch ein miserables drittes Viertel (8:19) sollte der U-Turn in der Partie bedeuteten und am Ende die Unterfranken zum Sieg führen. Mit Brandon Thomas (18 Punkte) und Cameron Hunt (18) teilten sich zwei Protagonisten die Topscorer-Krone.  


Die JobStairs GIESSEN 46ers gingen mit ihrer gewohnten Starting Five in die Begegnung. So waren Diante Garrett, Jonathan Stark, Brandon Thomas, Scottie James JR und John Bryant als erstes gefordert. Verzichten mussten die Mittelhessen kurzfristig auf Alen Pjanic, der im Abschlusstraining umknickte und somit pausieren musste. Zudem gehörte Rekonvaleszent Chad Brown nach seinen ersten Trainingseinheiten nicht dem Kader an. Auch auf der Gegenseite bei s.Oliver Würzburg standen einige Spieler nicht zur Verfügung, sodass Headcoach Denis Wucherer Cameron Hunt, Julian Albus, Tyson Ward, Alex King und Murphy Holloway nominierte.

Der Auftakt verlief vor allem für die 46ers schleppend, sodass Punkte von Holloway und Ward den Gästen eine 4:0-Führung (2.) einbrachte. Dem Druck der Unterfranken entkamen die Mittelhessen nach drei Minuten und eroberten per Fastbreak und Zählern von James JR den 4:4-Ausgleich (3.). Drei Ballverluste der Würzburger verhalfen den Gießenern weiter zu ihrem schnellen Spiel und Thomas zu einem freistehenden Dreipunktewurf (7:4, 4.). Während Ward sich im Anschluss per Dunking verstopfte, war es auf der Gegenseite wieder Thomas, der geschmeidig von jenseits der Dreipunktelinie netzte und den Franken ein Timeout bescherte (10:4, 5.). Die Pause nutzten die 46ers zur Taktikbesprechung, welche griffige Defense vorsah und dabei auch die spielerischen Elemente, wie Thomas auf Garrett oder einen Eckendreier von Brandon Bowman mit einbaute (18:4, 7.). Einem zwischenzeitlichen 9:2-Lauf der Gäste, angeführt von Florian Koch, war es zu verdanken, dass das gute Viertel der Gießener ein wenig getrübt wurde und sie dieses mit 25:16 verließen.

Elf Punkte-Akteur Thomas stand zwar weiter auf dem Parkett, aber die Dreierinspiration fand nun Bryant von Downtown und verschärfte gemeinsam mit Bowman die Siegerbemühungen (31:16, 12.). Den 6:0-Run der Hausherren durchbrach Koch von der Freiwurflinie, doch der Gießener Rhythmus fand mit Bjarne Kraushaar auf Ferdinand Zylka weiter Aufwind (33:18, 13.). Die in der Verteidigung gut rotierenden 46ers kamen durch Joshua Obiesie und Hunt ein wenig in die Bredouille, aber auf der anderen Seite des Parketts war Bryant mit einem Dreipunktespiel zur Stelle (36:24, 15.). Dennoch waren die Unterfranken nun präsenter unterwegs und nach einem Korbleger von Ward war die Auszeit der Mittelhessen bereits bestellt (26:36, 16.). Die Ansprache saß, direkt war Stark mit einem Drive unterwegs, um dann auf den in der Ecke wartenden Thomas zu passen – Resultat 39:26 (16.). Ward war mit einem krachenden Dunking sowie Alex King mit Layup schnell unterwegs, was James JR und Garrett unter dem Korb sowie Thomas aus der Distanz dennoch zu kontern wussten (45:30, 18.). Die Phase bis zur Halbzeitpause gestaltete sich mit Ward und Koch noch zu Gunsten der Gäste, sodass der Stark Korbleger mit der Schlusssirene ein 47:35-Polster für die JobStairs GIESSEN 46ers bedeutete.

Mit dem agilen Koch und dem fleißigen Ward ging es für es s.Oliver Würzburg mit den gewohnten Punktesammlern in die zweite Hälfte (39:47, 22.). Als dann noch Holloway einen 6:0-Lauf per Layup heraufbeschwur, war das Timeout bei den Gießenern (41:47, 12.) bereits veranlasst. Den fehlenden Offensivrhythmus der 46ers, wie ein In-and-Out von Kraushaar oder einen Turnover von Bowman, nutzen die Gäste wenigstens mit Hunt von der Straflinie aus (44:47, 25.). Den 11:0-Lauf der Gäste beendete zwar Kraushaar nach einem unsportlichen Foul an ihm von der Straflinie, doch ein Dreier von Perry Jones III bescherten den 49:48-Führungswechsel (27.). Nach einem disqualifizierten Foul von Isaac Hamilton (unsportlich und technisches Foul) war es Zylka, der mit Wurf aus der Distanz einen permanenten Führungswechsel einläutete (52:51, 28.). Dieser endete mit dem Viertelende beim Stand von 55:54 für die JobStairs GIESSEN 46ers.

Das Auf-und-Ab ging mit einem Hunt Wurf von Downtown viertelübergreifend weiter (57:55, 31.). Die Folgesequenz lieferte Bryant mit Offensivrebound und Bowman mit dem dazugehörigen Korbleger zum 57:57 (32.). Der aufdrehende Hunt schaffte wieder mit einem Dreier kurz vor Ablauf der 24-Sekundenuhr einen kleinen 61:57-Puffer (33.). Stark und Thomas auf der Gegenseite hielten Anschluss an 18-Punkte-Mann Hunt und And-One-Akteur Holloway (66:64, 34.). Im Inside-Duell übernahm immer mehr Holloway die Hauptrolle und wusste auch als Passgeber zu überzeugen, sodass King das 70:64 (35.) besorgte und den Gießenern eine Auszeit einbrockte. Ein Brocken fiel den Mittelhessen nach einem 5:0-Lauf von den Schultern, denn Bowman ließ fünf Zähler am Stück folgen und die Bemühungen auf 69:70 (36.) stellen. Nach einem Timeout der Gäste waren es die Hausherren, die mit Stark aus der Halbdistanz die 71:70-Führung (37.) übernahmen. Bryant eröffnete die Crunchtime mit zwei erfolgreichen Freiwürfen und verhalf seinen Farben zu einem 73:70 (38.). Die Schlusssekunden brachen an und Holloway sowie Ward hatten 24 Sekunden vor Schluss die Partie auf 74:73 gedreht. Der letzte Angriff der JobStairs GIESSEN 46ers sollte die Entscheidung bringen, doch ein Déjà-vu-Erlebnis zum Spiel in Frankfurt sollte das Ergebnis sein. Diesmal hatte Diante Garrett das Wurfpech, sodass die Mittelhessen mit einer 73:74-Heimniederlage vom Parkett gingen.


Rolf Scholz (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Da kann ich Denis Recht geben, es war definitiv kein Basketball-Leckerbissen. Das hat aber glaube ich auch keiner erwartet. Wir sind alle enttäuscht – haben in der ersten Halbzeit viel investiert und einen guten Druck in der Verteidigung ausgeübt und haben uns endlich mal wieder leichte Körbe erarbeitet. Es war zu erwarten, dass Würzburg im dritten Viertel dann den Druck erhöht und umso enttäuschender war es, dass wir keine passenden Antworten hatten.“

Denis Wucherer (Cheftrainer s.Oliver Würzburg): „Wenn du im ersten Viertel acht Mal den Ball zum Gegner wirfst, dann wird es schwer. Gießen hat es verstanden, daraus Kapital zu schlagen und hat mit Brandon Thomas denjenigen gefunden, der heiß war und getroffen hat. In der zweiten Halbzeit haben wir in der Defensive deutlich mehr Intensität gezeigt. Ich glaube, es gab keine einfachen Punkte mehr für Gießen in der Transition. In der Halbfeldverteidigung haben wir auch einen vernünftigen Job gemacht und uns so die Möglichkeit gegeben, zurückzukommen. Insgesamt haben wir aber ein Spiel zweier Mannschaften gesehen, die durchaus zu Recht da stehen, wo sie stehen, denn richtig gut war das nicht.“

JobStairs GIESSEN 46ers – s.Oliver Würzburg 73:74 (47:35)

Viertelergebnisse: 25:16, 22:19, 8:19, 18:20

JobStairs GIESSEN 46ers: Jonathan Stark (9 Punkte), Isaac Hamilton (3), Bjarne Kraushaar (1), Tim Uhlemann, Diante Garrett (6), Brandon Bowman (15), Ferdinand Zylka (5), Scottie James JR (8), Brandon Thomas (18, 5 Rebounds, 6 Assists), John Bryant (8, 9 Rebounds)

s.Oliver Würzburg: Perry Jones III (5), Tyson Ward (13), Julius Böhmer, Joshua Obiesie (7), Nils Haßfurther, Julian Albus, Florian Koch (13), Cameron Hunt (18), Elijah Ndi, Jonas Weitzel, Murphy Holloway (12, 7 Rebounds), Alex King (6)

Zuschauer: / 

Nächstes Spiel: Sa., 27.03.2021, 20.30 Uhr: HAKRO Merlins Crailsheim – JobStairs GIESSEN 46ers

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