Die GIESSEN 46ers feierten den ersten Derby-Heimsieg seit dem 07.12.2002 gegen die FRAPORT SKYLINERS. Die Mittelhessen zeigten vor einer prall gefüllten Sporthalle Gießen-Ost (3.627 Zuschauer) eine herausragende Leistung. Das Team bekam dabei kräftige Unterstützung von den Rängen und zeigte von Anfang an, wer der Hausherr war und ließen nichts anbrennen. Bester Werfer auf Seiten der Gießener war Thomas Scrubb mit 21 und Cameron Wells mit 16 Zählern.
Erster Angriff, erster Dreier von Kapitän Cameron Wells: Besser konnte der Start nicht laufen (3:0, 1.). Generell gehörten die ersten Minuten eindeutig den Gießenern, die offensiv wie defensiv den Ton angaben. Die offensive Ausbeute war jedoch zunächst äußerst überschaubar. Thomas Scrubb war es erst in der dritten Spielminute, der die nächsten Zähler an der Freiwurflinie auf das 46ers-Punktekonto gutschrieb (5:0, 3.). Als Wells dann einen Mitteldistanzwurf einstreute, nahm SKYLINERS-Coach Klaus Perwas die erste Auszeit (7:0, 3.). Bis hierhin fanden die Frankfurter überhaupt nicht statt, Scrubb hingegen konnte alleine bereits drei Steals verbuchen. Und der Kanadier war auch offensiv da und legte einen Dreier nach (10:0, 4.). Die Stimmung in der Osthalle war also früh auf dem Siedepunkt, als Skyler Bowlin weiter erhöhte (12:0, 5.). Frankfurt antwortete dann durch Routinier Quantez Robertson, der die ersten Zähler für die Bankenstädter erzielte (2:12, 6.). Auch wenn Frankfurt nun besser in die Partie zu kommen schien, blieben die 46ers „on fire“. So schien es zumindest nach dem nächsten Dreier durch Andreas Obst (17:5, 7.). Doch den Gästen gehörte die Endphase des Auftaktviertels, sie verkürzten auf 14:19.
Nach anfänglichen Sturm der 46ers entwickelte sich die Partie nun also zu einem Spiel auf Augenhöhe, jetzt allerdings mit Vorteilen für die Gäste, die bissiger und entschlossener als noch in der Anfangsphase zu Werke gingen. Auf dem Punktekonto wirkte sich das jedoch nicht aus, nach knapp drei Spielminuten im zweiten Viertel stand es 19:16 aus Gießener Sicht. Die 46ers hatten nun Probleme, den Ball im Korb unterzubringen. Wieder war es Scrubb, der diesmal akrobatisch in der Zone abschloss, es waren die ersten Zähler der Mittelhessen im zweiten Abschnitt (21:18, 14.), Punkte durch Benjamin Lischka sollten folgen (23:18, 15.). Die Gießener hatten wieder die Fäden in der Hand. Nach einem Alley-Oop-Anspiel von Scrubb auf Justin Sears, nahmen die SKYLINERS die nächste Auszeit (27:20, 17.), an deren Ende sie den Rückstand leicht verkürzten (23:27, 18.). Aber auch zum Ende des zweiten Viertels war die offensive Ausbeute überschaubar und so endete die erste Halbzeit mit 29:23.
Mit einem 5:0-Lauf starteten die Mittelhessen nach dem Seitenwechsel (34:23, 22.). Coach Denis Wucherer schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden haben, Wells erhöhte auf 39:26 (23.). Die Rädchen griffen im 46ers-Uhrwerk ineinander, bei den Frankfurtern war dies nur phasenweise der Fall. Thomas Scrubb netzte dann zwei Dreier in Folge ein und erhöhte den Vorsprung auf 15 Zähler (45:30, 26.). Im Spiel der Frankfurter fehlte die Struktur, der Kopf und die ordnende Hand. Die 46ers hatten in diesen Kategorien deutliche Vorteile, außerdem schien das Herz und der Wille größer bei den Mittelhessen. Darüber hinaus hatten die Frankfurter auch früh mit Foulproblemen zu kämpfen, die 46ers standen somit häufiger an der Freiwurflinie, wo Joshiko Saibou auf 49:31 stellte (28.). Obst erhöhte dann den Vorsprung gar auf 20 Zähler (53:33, 30.). Zum Ende des dritten Viertels stand es 53:35 für die 46ers.
Die Ausgangsposition für einen Derbysieg der Gießener war also äußerst ordentlich, Frankfurt gab sich aber natürlich nicht geschlagen und verkürzte, ehe Lischka vom Perimeter einnetzte (56:38, 33.). Wenig später gab es das nächste Alley-Oop-Anspiel von Scrubb auf Sears zu bestaunen (60:38, 34.). Dann blockte Wells SKYLINERS-Forward Robertson spektakulär, die Osthalle kochte. Vier Minuten vor dem Ende traf Scrubb seinen fünften Dreier, bei sechs Versuchen, der Partie zum 65:44. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt schon entschieden, der erste Heim-Derbysieg der 46ers seit 2002 zeichnete sich ganz deutlich ab. Dwayne Evans erzielte die letzten Punkte der 46ers an diesem Abend, der mit einem 69:52-Erfolg zu Ende ging.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Was zählt ist, dass die Niederlagenserie gerissen ist und wir es geschafft haben, für die Fans, die Stadt und den Verein das Derby zu gewinnen. Ich bin stolz, dass die Jungs zum dritten Mal nach einem enttäuschenden Ergebnis mit einer ähnlichen Intensität und einem unbedingten Siegeswillen zurückgekommen sind. Dann reicht auch eine wirklich gute Verteidigung über 40 Minuten und, neben einem gewohnt solidem Cameron Wells, ein Thomas Scrubb in dieser Verfassung, um das Spiel zu gewinnen.“
Klaus Perwas (Cheftrainer FRAPORT SKYLINERS): „Wir haben uns den Start so natürlich nicht vorgestellt. Ich muss sagen, dass Gießen in dieser tollen Derby-Atmosphäre wirklich sehr gut gespielt hat. Wir waren von Anfang an irgendwie verkrampft, das hat sich bis zum Ende nicht gelöst. Wir haben es probiert, aber da war zu viel Stückwerk. Am Ende muss man den Gießenern Tribut zollen. Sie haben so gespielt, wie wir spielen wollten.“
GIESSEN 46ers – FRAPORT SKYLINERS 69:52 (29:23)
Viertelergebnisse: 19:14, 10:9, 24:12,
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (3 Punkte), Justin Sears (5), Dwayne Evans (6), Thomas Scrubb (21), Skyler Bowlin (2), Benjamin Lischka (5), Andreas Obst (5), Jahenns Manigat, Cameron Wells (16), Maurice Pluskota (4), Marco Völler (2)
FRAPORT SKYLINERS: Kwame Vaughn (7), Mahir Agva (6), Max Merz (3), Stefan Ilzhöfer, Antonio Graves (6), Quantez Robertson (6), Mike Morrison (4), Ekenechukwu Ibekwe (5), Shavon Shields (8), Niklas Kiel (7)
Zuschauer: 3.627
Nächstes Spiel:
Freitag, 25.11.2016, 19.00 Uhr: BG Göttingen – GIESSEN 46ers
Sonntag, 27.11.2016, 18.00 Uhr: GIESSEN 46ers – ALBA BERLIN