Gerade frisch aus Göttingen zurückgekehrt, steht für die LTi GIESSEN 46ers am Samstag um 20 Uhr in der Osthalle bereits das nächste Heimspiel auf dem Programm. Zu Gast ist das Team von EnBW Ludwigsburg, der Tabellenzehnte der Liga – der mit mindestens 300 seiner eigenen Fans in der 46ers-Heimspielhalle aufwarten wird. Eine Konsequenz, die sich aus der Tatsache ergeben hat, dass am 15. Oktober 2008 in der Ludwigsburger Rundsporthalle 2800 Fans vergeblich auf ein Eintreffen der Lahnstädter gewartet hatten. Zur Entschädigung hatten sich die Verantwortlichen der 46ers dazu bereit erklärt, für alle Ludwigsburger Dauerkartenbesitzer kostenlose Eintrittskarten und kostenlosen Transfer nach Ludwigsburg und zurück zu organisieren.
Ein Grund mehr, warum am Samstag in der altehrwürdigen Gießener Osthalle wieder Ausnahmestimmung der Marke „Rot-Weiß“ herrschen muss – so sieht das auch Headcoach Vladimir Bogojevic: „Wir sind sehr glücklich, dass schon im letzten Spiel so viele Leute unserem Aufruf gefolgt sind. Je näher das Saisonende rückt, desto wichtiger wird die Unterstützung der Fans sein. Ich weiß, dass das Gießener Publikum möglicherweise ein wenig darunter leidet, dass wir sie immer wieder, vielleicht überflüssigerweise, zusätzlich auffordern müssen. Aber wir brauchen unsere Fans jetzt einfach mehr denn je.“ Das Gießener Publikum ist also wieder einmal aufgefordert, in rot-weißer Kleidung zum Heimspiel zu erscheinen, auch die Knicklichter aus dem letzten Heimspiel gegen Ulm können eventuell noch einmal Verwendung finden, sogar, falls sie nicht mehr leuchten sollten: Legt man sie eine Stunde in das Tiefkühlfach, regeneriert sich die Leuchtkraft wieder ein wenig.
Auf schnelle Regeneration hoffen die 46ers auch im Falle Corey Rouse, der sich beim Auswärtsspiel in Göttingen eine Knöchelverletzung zugezogen hat. Headcoach Bogojevic dazu: „Wir müssen wohl das Schlimmste befürchten. Wir hoffen auf ein medizinisches Wunder, dass er nur ein paar Wochen ausfällt, aber vielleicht fehlt er uns auch für den Rest der Saison.“ Rouse war nach einem Rebound auf dem Fuß eines Gegenspielers gelandet, hatte sich dadurch den Knöchel verdreht.
Der Ausfall von Corey Rouse wiegt vor allem deshalb schwer, weil Ludwigsburg ein physisch sehr starker Gegner ist. „Coach Rick Stafford ist ein Bauermann-Schützling, wir können also eine beinharte Verteidigung erwarten, wie auch eine gute Organisation und Struktur in der Offense. Ludwigsburg ist sehr, sehr tief besetzt. Sie haben eine gute Physis unter dem Korb und sind gefährlich von draußen, haben gute, erfahrene Schützen mit Brian Jones und Domonic Jones“, sagt Bogojevic. Den Ausfall von Maurice Jeffers haben die 46ers in den letzten Spielen halbwegs kompensieren können, etwas anderes bleibt den Mittelhessen im Falle Rouse nun auch nicht übrig, sollte sich der Verdacht der Schwere seiner Verletzung erhärten. „Wir müssen alles umsetzen, was wir bereits besprochen haben und noch besprechen werden und müssen dann, mit der Halle im Rücken, ein gutes Spiel abliefern“, formuliert es der Gießener Trainer klar und einfach.
Mit welchen taktischen Mitteln der Ausfall von Rouse kompensiert werden soll, ist laut Bogojevic noch offen: „Wir hatten bisher noch kein richtiges Training, nur regeneratives Laufen. Es gibt noch keinen Plan. Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass sowohl Johannes Lischka als auch Gerrit Terdenge, Florian Hartenstein und Robert Maras auf den großen Positionen spielen werden. Da Ludwigsburg unter dem Korb viel Masse und Größe aufbieten kann, werden wir etwas dagegen stemmen müssen. Und ein bisschen Hoffnung im Falle Corey Rouse bleibt ja auch noch offen.“