Die GIESSEN 46ers besiegten am Samstagabend die finke baskets aus Paderborn nach Verlängerung mit 90:87. Vor 2012 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost liefen die Mittelhessen über weite Strecken der Partie einem Rückstand hinterher und konnten erst im letzten Viertel der regulären Spielzeit den Spielstand egalisieren. In einer dramatischen Endphase setzten sich die 46ers dann jedoch knapp durch und feierten somit den zweiten Sieg in Serie. Bester Werfer des Abends war 46ers-Kapitän Joshiko Saibou mit 29 Zählern.
Die 46ers starteten gut in die Partie gegen den Tabellenzwölften und erarbeiteten sich schnell ein 4:0. Auf Paderborner Seite hielt in der Anfangsphase aber vor allem Forward Morgan Grim dagegen, der die ersten sechs Zähler der Gäste an diesem Abend markierte und von den Gießenern nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Nach seinem Ausgleich zum 6:6 (3.) war es allerdings 46ers-Kapitän Joshiko Saibou, der durch sieben Punkte in Serie auf 13:8 stellte (5.). Die finke baskets ließen sich aber nicht abschütteln. Im Gegenteil: Grim war es auch, der mit einem Distanztreffer sein Team erstmals in Front brachte (18:15, 7.). Paderborns Topscorer Will Barnes erhöhte aus gleicher Position auf 21:15 (8.). Sowohl Grim (13 Punkte, 5 Rebounds nach 10 Minuten) als auch Barnes (11 Punkte) waren es zu verdanken, dass die Gäste auch zum Ende des ersten Viertels eine Führung innehatten (29:20). Zudem agierten die 46ers in der Offensive zum Teil unglücklich.
Letzteres änderte sich zunächst auch nicht im zweiten Viertel. Zwar traf Falko Theilig kurz nach Wiederbeginn zum 22:29 (11.), im Anschluss aber taten sich die 46ers wiederum schwer, weitere Zähler auf das eigene Punktekonto gutzuschreiben. Nach dem Treffer durch Thierno Agne (24:31, 13.) erhöhten die Mittelhessen die Aggressivität in der Verteidigung, und so konnte sich Paderborn nicht wirklich weiter absetzen. Gießen arbeitete sich hingegen Stück für Stück heran. Nach den Punkten von Steven Bennett stand es 31:36 (16.), doch Philipp Stachula wusste die postwendende Antwort (38:31, 16.). Das Offensivspiel der 46ers war jedoch weiterhin das große Problem der Hausherren. Selbst bei einfachsten Korblegern musste man zittern, ob der Ball wirklich den Weg in das Ziel finden würde. Auf der Gegenseite drückten die Gäste hochprozentig von der 6.75 Meter-Marke ab (7/12, 17.). Kapitän Saibou brachte dann zwar seine Mannschaft mit einem Dreipunktespiel in unmittelbare Schlagdistanz (39:41, 19.), zum Ende der ersten Halbzeit waren es allerdings dennoch die Gäste, die für die letzten Punkte vor dem Seitenwechsel verantwortlich waren (46:39).
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte kam der 46ers-Express nicht wirklich ins Rollen. Joshiko Saibou brachte sein Team zunächst mit einem Dreipunktetreffer auf 44:48 heran (23.), Morgan Grim antwortete jedoch ebenfalls mit drei Punkten (51:44, 24.). Das Team von Coach Denis Wucherer ließ Erinnerungen an die Partie gegen Essen zu, als man den Dreipunktewurf des Gegners nicht kontrollieren konnte. Ähnliches spielte sich an diesem Abend ab. Während Agnes Distanzwurf nicht den Weg in den Korb fand, netzte Philipp Stachula vom Perimeter ein (55:48, 26.). An mangelnden Einsatz der 46ers lag es sicherlich nicht, dass sie sich schwer taten, den Spielstand umzubiegen, insgesamt agierte die Wucherer-Truppe jedoch an beiden Enden des Feldes reichlich unglücklich. Mit zwei Freiwurftreffern erzielte Saibou dann das 57:62 (30.), mit dem es in das letzte Viertel ging.
Joshi Saibou hatte auch den ersten Wurf des letzten Viertels. Symptomatisch sprang der Ball jedoch gleich zweimal auf den Ring, um dann doch rauszufallen. Zwei Minuten später machte es der 23-Jährige besser (59:64, 33.). Der Kapitän war es in der Offensive, der sein Team auf die Schultern nahm und mit einem Dreier zum 62:66 heranführte (33.). Als dann Will Barnes, der in der zweiten Halbzeit von TJ DiLeo abgemeldet wurde, einen Airball fabrizierte und Saibou im Gegenzug seine Zähler 22 und 23 an diesem Abend markierte, stand die Osthalle Kopf (64:66, 35.). Paderborns-Coach Martin Krüger hingegen bat seine Truppe zur Auszeit. Im folgenden Angriff der Gäste zwangen die 46ers den Gegner zu einem Ballverlust, was den Lautstärkepegel erneut nach oben trieb. Als Captain Joshi dann auch noch seine Freiwürfe verwandelte, war der Ausgleich endlich geschafft (66:66, 36.). Nun traf sogar Myles Hesson, der sonst einen schwächeren Tag erwischte (69:66, 36.). Später erhöhte TJ DiLeo auf 73:67 (37.). Das Momentum lag nun auf Gießener Seite, dennoch gaben sich die Paderborner noch nicht geschlagen. 91 Sekunden vor dem Ende verkürzte Ricky Taylor durch zwei Freiwürfe wieder auf 73:75, ehe Denis Wucherer eine Auszeit beantragte. Wenig später verkürzte Barnes auf 75:76 (39.). Nachdem Paderborns Vincent Kittmann an der Freiwurflinie beide Würfe verwurf, machte es Myles Hesson auf der Gegenseite besser (78:75, 40.). Doch Morgan Grim zeigte sich unbeeindruckt und traf mit dem letzten Wurf der regulären Spielzeit aus rund acht Metern zum 78:78 (40.).
Zunächst blieb das Spiel auch in der folgenden Verlängerung ausgeglichen. Dann legten die 46ers aber durch Myles Hesson (84:81) und Steven Bennett einen Zwischenspurt ein (86:81, 43.). Doch Paderborn gab sich erneut nicht geschlagen und verkürzte schnell wieder auf 85:88 (44.). Mit nur 6.8 Sekunden auf der Uhr ging dann Frederik Henningsen an die Freiwurflinie. Der Paderborner traf den ersten und wollte den zweiten daneben werfen, um per Rebound eine Chance auf weitere Zähler zu haben. Doch auch der zweite Wurf fand den Weg in den Korb (87:88, 45.). Am Ende sicherten dann Joshiko Saibou und Myles Hesson den Sieg der 46ers an der Freiwurflinie (90:87).
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Ich bin mit unserer Leistung, mit der wir in den Playoffs nichts zu suchen haben, nicht zufrieden. Besonders die Verteidigung hat mir heute insgesamt nicht gefallen. Es ist nicht das erste Mal gewesen, dass wir zum Schluss der regulären Spielzeit knapp führen und den Sieg nicht über die Zeit bringen. Eigentlich hätten sich die Jungs eine harte Trainingswoche verdient. Aber wir müssen uns natürlich auf das Spiel am Dienstag gegen Cuxhaven vorbereiten.“
Martin Krüger (Cheftrainer finke baskets): „Ich bin natürlich sehr enttäuscht über die Niederlage. Meine Mannschaft hat einen großen Kampf abgeliefert, ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Das Team hat heute deutlich besser gespielt, als gegen Cuxhaven.“
GIESSEN 46ers – finke baskets 90:87 (78:78, 39:46)
Die Viertelergebnisse: 20:29, 19:17, 18:16, 21:16, 12:9
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (29 Punkte, 7 Assists, 5 Steals), Steven Bennett (12), Myles Hesson (17, 8 Rebounds), Thierno Agne (10), TJ DiLeo (6), Falko Theilig (2), Benjamin Lischka (4), Vinzent Zimmer, Jonathan Malu (4), Rob Chubb (6, 8 Rebounds)
finke baskets: Ricky Taylor (9 Punkte), Luis Figge, Lars Kamp, Dominik Wolf, Morgan Grim (28, 12 Rebounds), Vincent Kittmann (2), Frederik Henningsen (19), Darell Scott Vinson (5), Nicholas Thompson, Will Barnes (17), Philipp Stachula (7)
Zuschauer: 2.012