(Foto: Jacob Schroeter)

Drittes Viertel bringt die Entscheidung – GIESSEN 46ers gewinnen in Erfurt mit 90:81

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Zur ungewohnter Spielzeit schafften die GIESSEN 46ers am Dienstagabend einen 90:81-Auswärtssieg bei den Rockets. In einer intensiven und teilweise zerfahrenen Partie behielten die Gießener durch eine geschlossene Teamleistung die Oberhand und heimsten den zehnten Sieg in dieser easyCredit BBL-Saison 2017/18 ein. Gleich fünf Spieler konnten für die 46ers zweistellig scoren. Topscorer der Partie war Aufbauspieler Dee Davis mit 25 Punkten. Dazu waren noch Austin Hollins (18 Punkte), Benjamin Lischka (16), Mahir Agva (11) und Jeril Taylor (11) zur Stelle.

Ohne den am Knöchel verletzten Mauricio Marin traten die GIESSEN 46ers mit folgender Startformation bei den Rockets an: Dee Davis, Austin Hollins, Jamar Abrams, Benjamin Lischka und Kapitän John Bryant. Auf der Gegenseite beorderter Rockets-Headcoach Ivan Pavic mit Retin Obasohan, Ex-46ers Andreas Obst, Daniel Schmidt, Johannes Richter und Filip Stanic die schon am vergangenen Spieltag beginnende Starting-Five auf das Parkett.

Die Gießener Fünf waren gleich auf Betriebstemperatur und Lischka sorgte im ersten Versuch mit einem Korbleger für die ersten Punkte (2:0, 1.). Es dauerte zwei Minuten bis die Gastgeber durch ihren Point Guard Obasohan zu Punkten (2:2, 3.) kamen. Die Anfangsphase war auf beiden Seiten besonders geprägt von Nervosität. Die Rockets legten diese als erstes ab und sorgten durch Zähler von Richter und Stanic für die 7:2-Führung, worauf 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer die Seinen zum Gespräch beorderte (4.). Selbst die Auszeit schien keine Verbesserung zu bringen und es folgten weitere schmerzhafte Ballverluste und ein Rückstand von 2:12 (4.). Freyer reagierte und wechselte Jeril Taylor sowie Dennis Mavin ein. Beide brachten Bewegung ins Spiel und schraubten die Foulgrenze des Aufsteigers nach oben. Dies schien Bryant & Co. zu beflügeln und das Ergebnis waren Punkte auf dem Scoreboard (8:12, 6.). In der Defense waren die Gießener zwar präsent, aber die Offensivbemühungen waren weiter schleppend und durch einen Dreier von Lesic sowie Punkte von Kristian Kullamäe zog der Aufsteiger auf 20:11 (8.) davon. Ein Steal von Taylor und Layup von Lischka führte zum 16:22 nach dem ersten Viertel.

Ins zweite Viertel fanden die Gießener durch einen Dreipunktewurf von Hollins einen guten Anfang zum 19:22 (11.). Die Außenpositionen hatten anscheinend ihre Wurfhand nun justiert und so folgte ein weiterer Distanztreffer von Lischka zum 22:25 (12.). Dann war Point Guard Davis gefragt, der auch von jenseits der 6,75-Meter-Linie einen weiteren Korberfolg schaffte. Die Gastgeber fanden aber zur dieser Phase immer wieder eine Antwort und ließen einfache Punkte zum 32:25 (14.) folgen. Die Mittelhessen versuchten die Aggressivität in der Defensive zu erhöhen und waren mit Power Forward Lischka und Center Bryant unter dem Korb präsent (32:37, 16.). Die Rockets blieben ihre Linie aber weiterhin treu und sorgten mit schnellen Ballvorträgen für den notwendigen Output  durch Kullamäe (39:32, 17.). Immer wieder schafften es die Thüringer die Angriffssequenzen der Gießener zu unterbinden und legten durch Obst nach (43:34, 18.). Die Gäste verhalfen sich durch einen Dreier von Taylor den Anschluss zu halten und zwangen den Rockets-Headcoach Pavic zur Auszeit (37:43, 18.). Das Resultat waren die nächsten Distanzzähler von Davis und ein And-One von seinem Kollegen Hollins zum 43:45 (19.). In den Schlusssekunden klaute Taylor abermals den Ball und per Buzzerbeater war Lischka mit Tip-in zum 45:45-Halbzeitstand zur Stelle.

Die zwei Hälfte begann auf beiden Seiten mit drei Punkten, die Hollins um weitere drei vergoldete und so die erste Führung nach einer langen Zeit für die Gießener besorgte (51:50, 23.). Der Small Forward setzte weiter mit präzisen Würfen nach, was auch Davis inspirierte und auf die Anzeigetafel ein 59:52 (24.) aufleuchten ließ. Die Rockets beraumten ein Timeout ein und waren danach fix auf den Beinen und fanden den Anschluss durch Richter und Obasohan zum 56:59 (25.). Dann ging es wieder auf die Gegenseite und Dank einem Dreipunktespiel durch Mahir Agva, sowie einem Wurf von Downtown durch Davis stand es wieder 65:56 (26.) für die Gießener. Die Gäste hatten ihren Rhythmus in der Offensive gefunden, insbesondere der quirlige Aufbauspieler Davis traf in dieser Phase wichtige Würfe zum 68:58 (27.) Die gefestigte Reboundarbeit und ein treffsicherer Lischka führten zu weiteren drei Zählern (71:58, 28.). Auch Agva war nun zur Stelle und brachte durch Wille ein And-One in die Reuse, was gleichzeitig mit  14 Zählern die höchste Führung zu diesem Zeitpunkt einbrachte und zu gleich der Endstand in diesem Viertel bedeutete (74:60, 29.).

Während die 46ers in den ersten Minuten zwar nicht den erfolgreichen Korb machten, waren sie aber dafür in der Verteidigung hellwach und bewiesen durch Abrams und Hollins schnelle Hände. Dennoch gingen die ersten Punkte in diesem Viertel durch Ex-Gießener Andreas Obst an die Gastgeber (62:74, 32.). Die Partie blieb zerfahren im letzten Viertel und die Angriffsbemühungen der 46ers scheiterten am teilweise zerfahrenen Set-Play. Aber die Mittelhessen hatten mit Davis und Agva zwei Akteure in der Hinterhand, die mit ihren wichtigen Punkten für den nötigen Abstand sorgten (80:66, 34.). Eine sehenswerte Ballrochade führte am Ende zu drei Zählern von Hollins (83:66, 36.). Doch die Hausherren gaben sich nicht geschlagen und ließen durch Obasohan und Kullamäe die Hoffnungen weiter leben (73:83, 37.). Freyer bat die Mannschaft zum Gespräch, was den Gießener sichtlich gut tat. Der starke Davis sorgte anschließend mit seinen zwei verwandelten Freiwürfen für weitere Beruhigung im 46ers-Spiel (85:73, 38.). Die Gießener behielten weiter in der Crunchtime die Übersicht und siegten am Ende mit 90:81.

Eine weitere Auswärtspartie steht für die Gießener am kommenden Samstag (10.02.) um 18.00 Uhr auf dem Programm. Bryant & Co. gastieren dann bei den gut aufgelegten Ulmern. Anschließend folgt eine dreiwöchige Spielpause, bis es im Heimspiel (So., 04.03.) gegen den Deutschen Meister Brose Bamberg weiter geht.

Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Ich wusste vorher, dass das Spiel hier, auch anhand der Ergebnisse der letzten Woche, sehr schwer wird. Wir haben das Spiel über versucht, unsere Stärken zu suchen und Vorteile daraus zu kreieren. Ich glaube, das ist uns im Verlauf des Spiels ganz gut gelungen und dadurch haben wir den Sieg relativ sicher nach Hause gebracht.“

Ivan Pavic (Rockets): „Glückwunsch an Ingo und seine Mannschaft. Wir haben es im zweiten und dritten Viertel nicht geschafft, Druck auf den Ballführenden auszuüben. Dadurch ist bei Gießen eine gute Ballbewegung und viele offene Dreier zustande gekommen, die uns sehr wehgetan haben. Noch dazu hat Darwin Davis heute einen überragenden Tag erwischt und das Spiel im Griff gehabt. Wir müssen in Zukunft aggressiv zurückkommen und der gegnerischen Mannschaft viele Sachen schwerer machen. Wenn wir die Gegner einfach ihr Spiel spielen lassen und ihnen nichts oder nur wenig wegnehmen, wird es nicht reichen. Grundsätzlich haben wir vor allem John Bryant sehr gut verteidigt, aber die anderen Spieler nicht.”

Rockets – GIESSEN 46ers 81:90 (45:45)

Viertelergebnisse: 22:16, 23:29, 15:29, 21:16

 Rockets: Retin Obasohan (22 Punkte, 13 Rebounds), Daniel Schmidt (2), Jan Niklas Wimberg (4), Johannes Richter (11),Ferdinand Zykla, Kristian Kullamäe (9), Sava Lesic (17), Andreas Obst (14), Filip Stanic (2)

GIESSEN 46ers: Jeril Taylor (11), Mahir Agva (11), Dee Davis (25, 5 Assists), Benjamin Lischka (16, 8 Rebounds), Jamar Abrams (1), Dennis Mavin, Austin Hollins (18) John Bryant (8, 9 Rebounds)

Zuschauer: 2.882

Nächstes Spiel:        Samstag, 10.02.2018, 18.00 Uhr: ratiopharm ulm vs. GIESSEN 46ers

                                    Sonntag, 04.03.2018, 17.30 Uhr: GIESSEN 46ers vs. Brose Bamberg

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