(Foto: Sven Kuczera)

Duell der Seriensieger – Rackelos gastieren in Coburg

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Ein packendes Match scheint im Aufeinandertreffen der Depant GIESSEN 46ers Rackelos gegen den BBC Coburg vorprogrammiert. Wenn die beiden Teams am kommenden Sonntag (16.00 Uhr) in der HUK-COBURG arena die Schwerter kreuzen, wird eine Siegesserie zwangsläufig zu Ende gehen. Die Vestestädter gewannen ihre letzten vier Spiele. Auf drei verlustpunktfreie Partien können die Rackelos zurückblicken.

Somit begegnen sich auch zwei Mannschaften, die nach einem holprigen Saisonstart das Gaspedal derzeit voll durchdrücken. Während Gießen mit einem Sieg am neunten Spieltag auf den fünften Tabellenplatz der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd vorrücken könnte, würde Coburg bei einem Punktgewinn an den Mittelhessen vorbeiziehen. Derzeit hat das Team von Trainer Ulf Schabacker exakt zwei Punkte weniger auf dem Konto.

Für den BBC ist der damit einhergehende siebte Platz ein kleiner Höhenflug. Seit dem Aufstieg 2017 wurden die Playoffs zweimal verpasst. Während Coburg in der Premierensaison sportlich sogar abgestiegen ist – eine Lizenzübernahme verhütete seinerzeit den Klassenerhalt – schrammte das Schabacker-Team im Vorjahr nur haarscharf an der Meisterschaftsrunde vorbei. In der Relegation wurde der Klassenverbleib souverän in trockene Tücher gebracht.

Trotzdem waren im Sommer alle Weichen auf eine personelle Veränderung gestellt. Mit Ausnahme von Kapitän Christopher Wolf und Jugendspieler Louis Herbst wurde der komplette Kader ausgetauscht. Wolf zählt dabei auch in dieser Saison zu den Leistungsträgern. Der Mann unter den Brettern angelt knapp sechs Rebounds pro Spiel und trifft gerade aus dem Zweipunktebereich hochprozentig. Zwei von drei Abschlüssen finden ihr Ziel, weshalb die Nummer zwölf der Coburger bislang 13 Punkte pro Partie markiert. In einem ähnlichen Rahmen bewegt sich Neuzugang Princeton Onwas. Der athletische Small Forward ist ein Alleskönner auf dem Parkett. Gegen Speyer glänzte der US-Amerikaner mit satten 26 Punkten, 9 Rebounds und 6 Assists.

Floor General der Franken ist bislang aber Constantin Ebert. Der ehemalige Jugendnationalspieler stammt aus dem Würzburger Programm, wo er zwischen zweiter Regionalliga und Basketball Bundesliga so ziemlich alles gesehen hat, was der Sport ums orange Leder im (semi)professionellen Bereich deutschlandweit zu bieten hat. Zuletzt stand er in der ProA bei Kirchheim unter Vertrag – aber nicht auf dem Parkett. Eine schwere Verletzung zwang Ebert zur einjährigen Zwangspause. Wiedergenesen knüpft der Guard an seine alten Stärken an. Neben 14 Punkten ist der gebürtige Franke für über vier Assists gut. Allein seine 4.3 Ballverluste belegen, dass manch Automatismus noch nicht greift.

In den letzten vier Begegnungen spielte aber das gesamte BBC-Team wie aus einem Guss. War man an den ersten vier Spieltagen meist mehr oder minder chancenlos, cruist der kommende Rackelo-Gegner seither auf einer Erfolgswelle. Mit Ulm, Erfurt und Bayern wurden dabei allerdings drei Clubs niedergerungen, die derzeit auf Relegationsplätzen stehen. Speyer, gegen die man am letzten Spieltag mit 98:93 die Oberhand behielt, befindet sich nach grandiosem Saisonstart derzeit auf Talfahrt. Auf Gießen und Coburg wartet damit eine spannende Standortbestimmung.

Gerne würden die Depant GIESSEN 46ers Rackelos auch das 73:86 in Coburg vor fast genau einem Jahr Vergessen machen. Immerhin: In den vier bislang zwischen diesen Mannschaften ausgetragenen Spielen war dies zugleich die einzige Niederlage, die es für die Mittelhessen zu verzeichnen galt.

Rolf Scholz (Headcoach Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Defensiv haben wir gegen Haching zwar nicht unser bestes Spiel gezeigt. Unterm Strich bringt aber jeder Sieg Selbstbewusstsein. Die Coburger Siegesserie spricht für ihre Qualität. Wenn wir besser verteidigen, brauchen wir uns dort aber sicher nicht zu verstecken.

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