Die JobStairs GIESSEN 46ers erwarten zum Hauptrunden-Abschluss der ProA am Samstag (19.30 Uhr) die Dresden Titans
Mal ehrlich: Normalerweise schauen Trainer „von Spiel zu Spiel“, sie reden davon, „der nächste Gegner ist der schwerste“, und sie konzentrieren sich mit ihrem Team nur „auf die kommende Aufgabe.“ Wenn jedoch eine Mannschaft, die ihr Heimrecht für das wenige Tage später anstehende Playoff-Viertelfinale schon sicher weiß, auf einen Kontrahenten trifft, der weder mit der K.o.-Runde noch mit dem Abstieg etwas zu tun hat, dann darf der Blick schon mal über das Wochenende hinaus gerichtet werden.
So auch bei Branislav Ignjatovic, der frank und frei zugibt: „Das Allerwichtigste ist, dass alle meine Jungs gesund aus dem Match herauskommen.“ Was dem Erfolgscoach niemand verdenken kann. Mit kleiner Rotation haben die JobStairs GIESSEN 46ers zuletzt Großes geleistet und 14 von 16 Rückrunden-Partien in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA gewonnen. Ein 15., es wäre der 25. bei nur neun Niederlagen, soll am Samstag (19.30 Uhr) zum Hauptrunden-Halali gegen die Dresden Titans folgen. Um dann ganz cool gegen eines laut des Cheftrainers „derzeit heißesten Teams der Liga“ abzuwarten, was sich in den anderen Hallen, in die Sportdeutschland.TV via Konferenzschaltung schauen wird, tut.
„Zu fünf Prozent werden wir noch Zweiter, zu fünf Prozent auch Vierter“, lacht der Serbe, der also der festen Überzeugung ist: „Zu 90 Prozent verbleiben wir auf dem dritten Platz und bekommen es dann entweder mit Kirchheim oder mit Jena zu tun.“ An ein Wunder der stark abstiegsgefährdeten Artland Dragons beim hessischen Dauerrivalen FRAPORT SKYLINERS glaubt der 57-Jährige ebenso wenig wie an eine Niederlage der Seinen, die gegen die Elbestädter gerne den 3:0-Sweep aus dem letztjährigen Playoff-Viertelfinale bestätigen würden.
Was sicher nicht leicht werden wird, denn bis vor kurzem durften sich die Männer aus der sächsischen Touristen-Metropole nach sechs Siegen im März noch Hoffnungen machen, den eher durchschnittlichen Saisonstart (neun Siege, 14 Niederlagen) doch noch mit dem Erreichen der Playoffs ausbügeln zu können. Doch eine 80:86-Niederlage in Bayreuth und eine äußerst unglückliche 75:79-Pleite in Frankfurt, als die Partie 90 Sekunden vor Schluss beim 75:75 noch auf des Messers Schneide stand, machten die Aufholjagd zunichte, so dass die beiden letzten Erfolge gegen Bremerhaven (91:81) und gegen Düsseldorf (86:70) quasi Streichresultate waren. Auf Rang neun haben die Dresden Titans somit vor dem letzten Durchgang zwei Siege Rückstand auf Münster und Karlsruhe, die in die Playoff-Runde gerutscht sind.
Von einer Favoritenrolle seiner 46ers trotz des Dresdner Scheiterns will „Frenki“ Ignjatovic allerdings nichts wissen: „Die haben keinen Druck mehr. Sie können nichts mehr erreichen, außer einen Sieg bei uns. Das macht sie so unendlich gefährlich“, weiß der Cheftrainer, dass ein „undankbarer Gegner auf uns wartet.“ Undankbar auch deshalb, weil sich die bereits verabschiedeten Leistungsträger Georg Voigtmann und Tanner Graham sicher noch einmal zeigen wollen und das komplette Team seinem ebenfalls scheidenden Geschäftsführer Rico Gottwald eine gute Erinnerung an Semperoper, Zwinger und Frauenkirche bescheren möchte.
„Wir müssen deren Dreier kontrollieren, ihren schnellen Basketball unterbinden und ihnen ihre Schüsse aus allen möglichen Positionen nehmen“, kennt Ignjatovic die Hebel, wie die Schützlinge seines jungen Kollegen Fabian Strauß auszuhebeln sind. „Zuletzt gegen Bremerhaven haben sie 17 Dreier versenkt, das darf ihnen in der Osthalle nicht gelingen.“
Der Gießener Übungsleiter denkt bei den Dresdener „Ballermännern“ vor allem an Regisseur Grayson Murphy (46 Prozent), an Grant Teichmann, der über 40 Prozent seiner Würfe von jenseits der 6,75-Meter-Linie versenkt, aber auch an Lucien Schmikale (39 Prozent) und Daniel Kirchner, dessen Quote mit 37 Prozent fast ebenso stark ist. Unter den Brettern räumen bei den besten Passgebern der gesamten Liga Georg Voigtmann und Sebastian Heck auf, so dass für Dresden nach 33 Partien fast 100 mehr eingesammelte Rebounds als für Gießen auf dem Tableau stehen.
„Der sportliche Reiz ist für uns nur bedingt vorhanden, dennoch wollen wir unseren Fans einen würdigen Hauptrunden-Abschluss bieten“, stellt sich für „Frenki“ Ignjatovic die Frage nach dem Sieger nicht.
Fanfest zum Hauptrunden-Abschluss mit vielen Aktionen
Mit einem großen „GAMEDAY FANFEST“ wollen sich die JobStairs GIESSEN 46ers am Samstag bei ihren Anhängern für die Unterstützung in den vergangenen sieben Monaten des Hauptrunden-Spielbetriebs in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA bedanken. Ab 17 Uhr haben sich die Verantwortlichen ein Rahmenprogramm ausgedacht, das Groß und Klein ansprechen, einen perfekten Auftakt für das Match gegen die Dresden Titans (19.30 Uhr) bilden und die letzte Partie vor den mit Spannung erwarteten Playoffs abrunden soll. Dass sich die 46ers für die Unterstützung des Fanfestes bei ihren Partnern Der Gastropate, Blum Getränke, Enders, Münch und Langnese ausdrücklich bedanken, versteht sich von selbst. Geplant sind …
- Happy Hour (17 bis 18.30 Uhr): Bratwürstchen sowie Bier/Softdrinks (0,4) für einen Euro. Der Fanbeauftragte Bernd Giezek ist für einen Austausch live vor Ort.
- Für Kids: Gratis-Eis für unsere kleinen Zuschauer, solange der Vorrat reicht. Außerdem wird eine große Hüpfburg aufgebaut.
- Overtime I: 2-für-1-Getränke-Aktion nach der Partie.
- Overtime II: Eine halbe Stunde nach Spielende steht das komplette ProA-Team für eine Autogrammstunde zur Verfügung. Der Außenbereich bleibt bei gutem Wetter aufgebaut.
- Zuletzt das Allerbeste: Der komplette Erlös der Happy Hour kommt der Nachwuchs-Akademie des Clubs zugute.
Karten für den Samstagabend gibt es wie immer im Online-Ticketshop der JobStairs GIESSEN 46ers sowie bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.
25.04.24