„Elch-Test“ nicht bestanden: Rackelos unterliegen Elchingen mit 90:67

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Weniger Rebounds, nur halb so viele Assists wie der Gegner, eine schwache Quote bei Würfen aus dem Feld: Bei den GIESSEN 46ers Rackelos war am Samstagabend beim Gastspiel in Elchingen ordentlich Sand im Getriebe. Ein starkes Auftaktviertel (24:17) brachte nicht den nötigen Rückenwind, um am Ende beim Favoriten für die Überraschung zu sorgen. Stattdessen zogen die Hausherren danach die Daumenschrauben in der Defensive an und profitierten von einer hektischer werdenden Partie. Dem Führungswechsel kurz vor der Pause folgte ein offensiver Run Elchingens im dritten Viertel, der die Vorentscheidung brachte. „Wir haben es nicht mehr hingekriegt, der Aggressivität unseres Gegners adäquat zu begegnen und selbst im Angriff zunehmend schlechte Entscheidungen getroffen“, so Headcoach Rolf Scholz nach dem Match.

Für den besseren Start der 46ers sorgte Leo Vrkas, der von den Schwaben zunächst nicht zu stoppen schien. Per Dreier, Korbleger im Fastbreak und Dreipunktespiel legte der aus Essen an die Lahn gewechselte Guard einen 8:0-Run aufs Parkett, der die Rackelos nach viereinhalb Minuten mit 10:3 in Front brachte. Elchingens Brian Butler verlor kurze Zeit später im Spielaufbau den Ball an Nick Hornsby, der Jeril Taylor bediente. Punkte von Kevin Wysocki und dem späteren Topscorer der Partie Jere Vucica bedeuteten zwar den Anschluss, Gießen aber fand in dieser Phase stets die richtige Antwort. Korblegern von Hornsby und Benjamin Lischka folgte ein Dreier von Vrkas, dem eine sehenswerte Passstafette vorausgegangen war: 19:10 (2:59 Minuten). Nachdem Lischka ebenfalls von jenseits des Perimeters den Ball durch die Reuse flutschen ließ, lagen die Rackelos sogar zweistellig in Führung.

Durch eine intensive und von wechselnden Systemen geprägte Verteidigung erhöhten die Gastgeber im zweiten Viertel den Druck. Treffer von Elchingens Marko Krstanovic, Center Kristian Kuhn sowie Hornsby und Bjarne Kraushaar auf Gießener Seite eröffneten das Viertel zunächst an beiden Enden des Feldes munter (28:23, 7:46 Minuten). Mit fortschreitendem Spielverlauf schien der Korb für die Rackelos jedoch immer vernagelter: Während Vucica per Dunk verkürzte und die Brühlhalle zum Jubeln brachte, konnten die Mittelhessen drei Offensivrebounds in einer Angriffssequenz nicht verwerten. Anthony Okao wurde im vierten Anlauf schließlich gefoult, vergab jedoch beide Freiwürfe. Gerade die mangelnde Freiwurfverwertung auf der Gegenseite war es, die einen früheren Elchinger Führungswechsel verhütete (4/12 in der ersten Halbzeit). Diesen leitete erst Routinier Marin Petric ein, der einen offenen Schuss von Downtown zum 33:32 veredelte. Die letzten Zähler des Viertels gehörten zwar Leon Okpara, der von Marian Schick bedient wurde. Trotzdem mussten die 46ers mit einem 37:34-Rückstand in die Kabine gehen.

Während die Abschlussschwäche der Rackelos auch im dritten Vierteln Bestand haben sollte, spielte Elchingen immer befreiter auf und ließ den Ball im Angriff besser rotieren. Vucica netzte einen seiner am Ende sechs erfolgreichen Dreier so nach schöner Ballbewegung des Heimteams zum 46:36 (7:10 Minuten). Eine Auszeit Gießens hatte im direkten Anschluss zwar einen versenkten Jumper Alen Pjanics zum Ertrag. Hayden Lescault antwortete im Gegenzug aber per Dreier und schob den Hoffnungen der 46ers auf eine Trendwende den Riegel vor. Ein weiterer Treffer aus dem Dreipunkteland von Vucica sowie Zähler des emsig am Brett arbeitenden Kuhns (17 Punkte, 12 Rebounds) erhöhten die Elchinger Führung zwei Minuten vor dem Viertelende auf 61:44. Gießen steckte noch nicht auf und erarbeitete sich in Form von Kraushaar Schüsse von der Freiwurflinie, die der 18jährige Guard versenkte. Im nächsten Elchinger Angriff erzwangen die Rackelos einen Stop und leiteten über Kraushaar den Fastbreak ein. Symptomatisch für diesen Abend drehte sich Taylors Distanzwurf jedoch aus dem Ring, während Vucica Dreier Nummer fünf verbuchte (64:46, 0:41 Minuten). Kuhn und Krstanonic erhöhten zum Viertelende schließlich auf 68:46.

Zirkusreif startete Elchingen in die letzten zehn Minuten Dank Vucica: Eine Vorlage Stefan Feketes, die zunächst im Hallengebälk zu landen drohte, verwertete der 2.06 m große Forward artistisch per Alley-oop-Dunk. Vrkas erzielte danach den ersten erfolgreichen Dreier der Rackelos seit dem ersten Viertel (51:72, 6:10 Minuten). Einen Schlussrun der Gäste verhinderte jedoch die konstante Treffsicherheit der Schwaben, die über die Stationen 74:53, 84:63 und 90:65 ihren Vorsprung ins Ziel brachten. Die letzten Punkte gehörten Lischka, der per Lay-up den Endstand von 90:67 aus Sicht der scanplus baskets bestellte.

Rolf Scholz (Headcoach GIESSEN 46ers Rackelos): „Wir haben heute Lehrgeld bezahlt, gerade in der zweiten Halbzeit. Die erfahrenen Elchinger Akteure haben es geschafft, uns ihren Spielstil aufzuzwingen. Hinzu kam die teilweise hitzige Atmosphäre in der Halle. Obwohl wir uns vor dem Spiel mehr erhofft haben, muss festgehalten werden, dass eine Niederlage gegen ein Team dieses Kalibers immer einkalkuliert werden muss.“

Weiter geht es bereits am nächsten Dienstag (31.10., 18:00 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Dragons Rhöndorf. Die Drachen belegen nach einem knappen Sieg über Frankfurt punktgleich mit Elchingen den dritten Platz der ProB-Süd, während die Rackelos mit ausgeglichenem Punktekonto auf Rang 7 stehen.

scanplus baskets elchingen – GIESSEN 46ers Rackelos 90:67 (37:24)

Viertelergebnisse: 17:24, 20:10, 31:12, 22:21

scanplus baskets elchingen: Jere Vucica (28 Punkte, 4 Blocks), Stefan Fekete, Tim Köpple (1), Marko Krstanovic (8), Brian Butler (11), Hayden Lescault (12, 7 Assists), Marin Petric (3), Karlo Rozic, Kristian Kuhn (17, 12 Rebounds), Kevin Wysocki (10)

GIESSEN 46ers Rackelos: Bjarne Kraushaar (6), Jeril Taylor (8), Alen Pjanic (4), Leon Okpara (6), Johannes Lischka (17), Marian Schick (2), Leo Vrkas (14), Anthony Okao (4), Nick Hornsby (6)

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