Entscheidend war das dritte Viertel

Vorlesen:

Für den TV LICH war der 74:54-Sieg in Chemnitz sicherlich mehr als willkommen, konnte die Mannschaft von Coach Alexander Biller doch nach den beiden enttäuschenden Spielen in Langen und gegen Heidelberg nun mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern.Und das, obwohl die Truppe aus der Bierstadt in Sachsen ohne Johannes Lischka (spielte zeitgleich mit den GIESSEN 46ers gegen Jena) und den verletzten Viktor Klassen auflaufen musste. Die Chemnitz 99ers dürfte diese Niederlage jedoch wohl in die größte Krise gestürzt haben, die das Team seit seiner Zugehörigkeit zur zweiten Liga jemals erlebt hat. Nach Spielende wurde von den rund 1300 Zuschauern Kritik laut, vor allem an Trainer Mauricio Parra.

Der Spanier gesteht sich auch selbst Fehler ein, sagte nach dem Spiel: “Keiner hat gewusst, das die Liga so stark wird. Das ist mein Team. Ich habe es zusammengestellt. Nun muss ich mir Gedanken machen, ob ich der Richtige bin. Es ist ein mentales Problem, die Spieler rufen die Leistung nicht richtig ab. Aber ich bin kein Mentaltrainer.” Praktisch ein Offenbarungseid, der die Frage erlaubt, ob Parra denn auch in der nächsten Woche noch Coach in Chemnitz sein wird.

Aus Licher Sicht erfreulich war die Tatsache, dass man diesmal die eigenen mentalen Probleme ganz gut im Griff hatte, von einigen schwächeren Phasen einmal abgesehen. Vor allem die Verteidigungsleistung machte Coach Alexander Biller schon ein wenig stolz: “Ich bin stolz auf meine Jungs. Es war eine tolle Teamleistung. Die Defense war überragend, aber auch im Angriff liefen die Systeme wie gewünscht.” Das erste Viertel endete mit 17:17, der zweite Durchgang, wo sich beide Mannschaften nicht gerade mit Ruhm bekleckerten, endete mit einem 10:8 für den TVL.

Entschieden wurde die Partie dann im dritten Viertel. Rolf Scholz, statistisch unauffällig, aber für Verteidigungs- und Organisationsaufgaben unverzichtbar, gab den Ton an, für die Punkte sorgten dann in erster Linie Brandon Jenkins (26 Punkte, zwei Dreier) und Mike Wilds (19/2). Deutlich nach oben zeigt die Formkurve auch wieder bei Gary Hamilton (13 Punkte / 15 Rebounds) und Richard Poiger (acht Rebounds), wobei letzterer noch auf der Suche nach seinem Offensivrhythmus ist. Mit 29:11 ging der dritte Durchgang an den TV LICH.

Diese Führung wurde im Schlussviertel routiniert verwaltet, am Ende stand ein 74:54-Sieg zu Buche. Es war keine wirklich herausragende Leistung, aber ein großer Schritt in die richtige Richtung. Nun gilt es, die wiedergefundenen Stärken auch in den kommenden Heimspielen gegen Nördlingen (Samstag, 20 Uhr) und Nürnberg (darauffolgender Freitag, 20 Uhr) konzentriert umzusetzen.

Punkteverteilung TV LICH: Wilds (19/2 Dreier), Hamilton (13), Scholz (9/2), Jenkins (26/2), Schick (0), Marck (0), Poiger (5), B. Lischka (0), Brauer (0), Schneider (2).
Chemnitz 99ers: Fairley (7), Cohen (6/2), McCrory (6), Russel (11/1), Worenz (6/2), Ahnsehl (4), Raffington (11/1), Klink (3).

Letzte News