Erst nach Ulm, dann kommt Trier

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Kollektive Erleichterung herrschte im Lager der GIESSEN 46ers nach dem 78:68-Erfolg gegen die Köln 99ers, für die Lahnstädter gleichzeitig der erste Sieg im dritten Spiel der Bundesligasaison 2007/2008. Nachdem sie die gute Leistung aus dem Köln-Spiel auch in den darauf folgenden Trainingseinheiten bestätigt hat (Cheftrainer Thorsten Leibenath: „Gegen Köln haben wir gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Dass wir in diesem Spiel Selbstvertrauen getankt haben, war dann auch im Training zu spüren.“), will das 46ers-Team den frisch erlangten Glauben an die eigene Stärke nun auch in die nächsten beiden BBL-Partien transportieren. Innerhalb von 48 Stunden müssen die 46ers gleich zweimal ran. Zunächst steht am morgigen Freitag das Auswärtsspiel bei ratiopharm Ulm (Beginn um 19 Uhr) auf dem Programm, zwei Tage später empfangen die Mittelhessen das Team von TBB Trier in der Sporthalle Ost. Das Spiel beginnt am Sonntag um 17 Uhr, Kasse und Halle sind ab 15.30 Uhr geöffnet.

In Ulm treffen die 46ers auf ein eingespieltes Team. Sieben Spieler aus dem Vorjahreskader sind auch in dieser Saison mit dabei. In der letzten Saison hatten die Schwaben als Aufsteiger bis kurz vor Hauptrundenende eine Chance auf die Play-Offs, ehe ihnen im Endspurt doch noch die Puste ausging. Am Ende landete man auf dem zwölften Platz. Mit Jonathan Levy (wechselte zu den New Yorker Phantoms Braunschweig) und Maksym Shtein (nach Frankfurt) musste Ulm zwei Leistungsträger von dannen ziehen lassen. Dafür wurden Guard Kyle Bailey (im letzten Jahr bei der BG Göttingen einer der herausragenden Spieler der 2. Liga Nord) und der 2,12m große Sean Finn (kam aus der türkischen Liga) verpflichtet.

Rouven Roessler will seine gute Form aus den ersten Saisonspielen in Ulm bestätigen. In der letzten Saison erzielte er beim 82:76-Auswärtssieg bei den Schwaben 18 Punkte. Bild: Mediashots Werbefotografie.Ein Heimsieg (89:88 gegen Ludwigsburg) und zwei Auswärtsniederlagen (70:75 in Braunschweig und 63:86 bei den Artland Dragons) stehen für die Mannschaft von Head Coach Mike Taylor nach drei Spieltagen zu Buche. Ulm ist derzeit das reboundstärkste Team in der Liga, woran bislang vor allem der in Gießen groß gewordene Forward Konrad Wysocki (12,7 Rebounds pro Spiel) und – gewohntermaßen – der nur 1,88m große Power Forward Jeff Gibbs (11,0 RpS) ihren Anteil haben. Punktemäßig wird das Team von Center Bryan Lucas (18,0 PpS) und Neuzugang Bailey (13,7 PpS) angeführt.

Gießens Head Coach Thorsten Leibenath: „Uns muss es gelingen, den Rebound zu kontrollieren und mit der Intensität aus dem Köln-Spiel zu agieren. Die Ulmer Mannschaft ist reboundstark und geht mit sehr viel Einsatz zu Werke. Wir müssen auf eine sehr aggressive Verteidigung und eine ganze Reihe von guten Dreipunktschützen eingestellt sein. Für uns wird es darauf ankommen, das Tempo zu bestimmen und die Bretter zu kontrollieren, denn dort ist Ulm sehr gefährlich. Wir müssen es schaffen, Bryan Lucas und Jeff Gibbs die einfachen Wurfoptionen wegzunehmen.“

Am Sonntag treffen die 46ers in der heimischen Sporthalle Ost dann auf TBB Trier um Head Coach Joseph Whelton, der in Gießen bekanntlich von 1999 bis 2003 als Cheftrainer fungierte und dabei in den letzten drei Jahren Thorsten Leibenath als Assistenztrainer an seiner Seite hatte. Mit einem fast vollständig neuen Spielerkader möchte der seit 2003 in Trier tätige Whelton, der an der Mosel das volle Vertrauen des Managements genießt und seinen Vertrag noch im Laufe der letzten Saison bis 2010 verlängerte, das schwache Abschneiden aus der Vorsaison (Platz 15) vergessen machen.

Was der TBB-Truppe nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn (53:77 in Tübingen, 78:83 gegen Braunschweig) am vergangenen Sonntag beim 90:75-Auswärtssieg in Ludwigsburg erstmals gelang. Neben der gewohnt guten Vorstellung von Kapitän und Flügelspieler James Gillingham (20 Punkte), der zusammen mit Point Guard Marcus Taylor und Forward Josh Almanson aus dem Vorjahreskader übrig geblieben ist, konnte auf TBB-Seite einmal mehr Jerome Coleman mit 22 Punkten überzeugen. Mike Umeh trifft mit seinen Teamkollegen am Sonntag auf das Team von TBB Trier. Bild: Mediashots Werbefotografie.Der 27-jährige US-Amerikaner ist nach drei Spieltagen mit 18,7 Punkten pro Partie erfolgreichster Werfer des Whelton-Teams. Wenige Tage vor dem Saisonstart war der Point Guard in Trier mit einem Zwei-Monats-Vertrag ausgestattet worden. Coleman soll Marcus Taylor ersetzen, der sich bei einem Testspiel eine Fußverletzung zugezogen hatte. Coleman ist europaerfahren, hat schon in Frankreich, Litauen und zuletzt in Schweden bei den Solna Vikings gespielt.

Unter dem Korb haben die Trierer eine Mischung aus Jugend und Erfahrung aufzubieten. Aus der US-Collegeliga wechselten der 2,04m große Power Forward Caleb Green (Oral Roberts University) und Kyle Wilson (Wichita State University) an die Mosel. Mit etwas mehr Erfahrung sind der vom Zweitligisten aus Bayreuth gekommene Deutsch-Amerikaner Jonathan Moore (25) sowie die Centerspieler Robert Jackson (2,06m) und Tim Frost (26 Jahre, 2,08m) ausgestattet. Der 28-jährige Jackson hat bereits in China, Korea und Spanien gespielt.

Thorsten Leibenath: „Die Trierer Mannschaft ist im Angriff sehr schwer auszurechnen. Es stehen neun Spieler im Team, die in einer Partie für einen zweistelligen Punktwert gut sind. Wir müssen den Gegner mit einer guten Mannschaftsleistung in Schach halten und dürfen den Trierern keine Gelegenheit geben, heiß zu laufen, denn dann sind von jeder Mannschaft in der Liga nur sehr schwer zu stoppen.“

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