Beim 92:79 (43:38) der Depant GIESSEN 46ers Rackelos gegen die EPG Baskets Koblenz zeigten die Mittelhessen ihre vielleicht beste Saisonleistung. Nach zwei Niederlagen gegen die Rheinland-Pfälzer in der Hauptrunde bot sich den knapp 500 Zuschauern im Livestream eine lange Zeit offene Partie mit insgesamt 13 Führungswechseln. Danach zogen die Rackelos aber gnadenlos davon und konnten so ihren ersten Playoff-Sieg verbuchen. Donte Nicholas gelang dabei ein seltenes Triple-Double (21 Punkte, 10 Assists, 10 Rebounds).
Zu Beginn war es das erwartet enge Spiel. Johannes Lischka markierte aus der Halbdistanz die ersten Gießener Punkte, stahl auf der Gegenseite den Ball und bediente Donte Nicholas, der es im Fastbreak krachen ließ (4:2, 2.). Nach mehreren Führungswechseln bis zur Viertelmitte konnten sich die Gäste mit zwei Dreiern erstmals etwas absetzen (15:20, 9.). Tim Köpple antwortete aber auf der Gegenseite aus derselben Distanz und verkürzte. Mit viel Hangtime konnte Nicholas kurz vor der Viertelpause schließlich wieder auf 20:20 stellen. Dies war zugleich der Endstand nach den ersten zehn Minuten.
Äußerst clever hängte Calvin Oldham gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts Uhlemann sein zweites Foul an. Während der Koblenzer Big Man sich über ein Dreipunktespiel freuen durfte, ging Uhlemann auf die Bank. In die Bresche sprang Tim Schneider, der es zweimal in Brettnähe nach schönem Durchstecker sowie einmal von Downtown einschweben ließ und seine Rackelos so auf Tuchfühlung hielt. Den neuerlichen Führungswechsel markierte schließlich gleich nach Wiedereinwechslung Uhlemann, ebenfalls von außen (30:29). Nicholas an der Linie und Köpple nach Drive zementierten einen 10:0-Lauf, den Koblenz durch eine Auszeit zu stoppen versuchte. Gießen blieb aber am Drücker und führte nach Dreipunktespiel von Köpple mit 39:31. Bis zur Halbzeit konnte Koblenz etwas verkürzen, weshalb es mit 43:38 aus Gießener Sicht in die Kabine ging.
Den besseren Start erwischten die Baskets, die angeführt von Anthony Canty binnen zweier Minuten auf 46:43 enteilten. Lischka konnte den Lauf schließlich mit vier Punkten in Folge stoppen, bevor Uhlemann mit dem Rücken zum Korb wieder auf 48:48 stellte. Während Canty für Koblenz nach Belieben zu treffen schien, war es auf Gießener Seite Sebastian Brach, der mit acht Punkten in kurzer Folge und direkt von der Bank kommend dagegenhielt. Als das Nachwuchstalent seinen zweiten Dreier einstreute und auf 61:56 erhöhte, suchte Koblenz erneut die Auszeit (28.). Obwohl Canty danach einen weiteren Dreier einfliegen ließ, hielten Uhlemann und Köpple die Mittelhessen ihrerseits in Führung (66:59, 30.).
Ins Schlussviertel ging es schließlich mit einem 66:61-Vorsprung. Nicholas im Nachfassen, zweimal Lischka in Brettnähe und Köpple nach Steal im Fastbreak sorgten dann für die erste zweistellige Führung (74:64, 34.). Oldham und Brian Butler hielten danach zwar nochmal dagegen. Mit zwei Dreiern durch Uhlemann und Zählern nach Cut zum Brett durch Köpple behaupteten die 46ers II aber ihre Führung (83:68, 37.). Koblenz konnte in der verbleibenden Spielzeit nur noch Ergebniskosmetik betreiben, Nicholas machte mit seinem jeweils zehnten Rebound und Assist das Triple-Double perfekt.
Weiter geht es für die Depant GIESSEN 46ers Rackelos bereits am Sonntag in Itzehoe.
Lutz Mandler (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Ein Kompliment an die ganze Mannschaft: Koblenz hat sich stark auf Johannes (Lischka) fokussiert, dadurch gab es Freiräume, die in der ersten Halbzeit Tim (Schneider) und in der zweiten Sebastian (Brach) genutzt haben. Donte Nicholas ist einfach ein Spieler mit Charakter, das war heute ganz großes Kino.“
Depant GIESSEN 46ers Rackelos – EPG Baskets Koblenz 92:79 (43:38)
Viertelergebnisse: 20:20, 23:18, 23:23, 26:18
Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Tim Köpple (22 Punkte), David Amaize, Tim Schneider (7), Tristan Göbel, Tim Uhlemann (23), Johannes Lischka (11), Donte Nicholas (21), Felix Schweizer, Sebastian Brach (8), Fritz Rostek, Karl Maruschka.
EPG Baskets Koblenz: Calvin Oldham (12), Daryl Woodmore (10), Lucas Mayer, Brian Butler (22), Edin Alisphai (8), Joshua Lübken, Zaire Thompson, Philipp Lieser (4), Anthony Canty (23).