Vincent Kittmann spielt seine zweite Saison beim kommenden Gegner der GIESSEN 46ers, den finke baskets aus Paderborn. Im Hinspiel, in dem die 46ers mit 88:83 die Oberhand behielten, zeigte der 25-Jährige mit einem Double-Double eine ansprechende Leistung, die jedoch nicht zum Sieg für seine Farben reichte. Vor der Partie am Samstag stand uns Kittmann für ein Interview zur Verfügung.
Hallo Vincent, Ihr steht aktuell auf dem 12. Tabellenplatz. Wie zufrieden bist Du mit Eurem bisherigen Saisonverlauf?
Vincent Kittmann: „Als Spieler denkt man natürlich vor allem an die Spiele, die man verloren hat, wie zum Beispiel gegen Gießen. Von daher sind wir natürlich nicht zu einhundert Prozent zufrieden. Wir könnten sicher besser dastehen, haben aber auch noch Zeit, um weitere Spiele zu gewinnen und uns noch etwas nach oben zu verbessern.“
Am vergangenen Wochenende gab es eine 96:107-Niederlage gegen Cuxhaven. Woran lag es, dass Ihr die Partie nicht gewinnen konntet?
Kittmann: „Wir sind schlecht in die Partie gestartet und lagen nach knapp fünf Minuten mit 0:19 zurück. Das war eine Hypothek, die wir in dem Spiel nicht wieder aufholen konnten. Cuxhaven hat der Auftakt natürlich Selbstvertrauen gegeben. Danach waren wir aber eigentlich ganz gut im Spiel. Obwohl wir dann noch einmal rangekommen sind, konnten wir das Spiel am Ende aber leider nicht mehr drehen.“
Ihr habt noch ein sehr schweres Restprogramm. Habt Ihr Bedenken, dass Ihr am Ende doch noch einmal mit den Abstiegsrängen in Berührung kommen könntet?
Kittmann: „Man sollte sich dessen zumindest bewusst sein. Wir sind aber davon überzeugt, dass wir noch genug Spiele gewinnen werden, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben.“
Du spielst schon Deine zweite Saison bei den finke baskets. Was macht für Dich Paderborn und der Club aus?
Kittmann: „Es gefällt mir hier sehr gut. Wir haben hier ein sehr familiäres und kollegiales Umfeld. Außerdem haben wir tolle und treue Fans, die immer gut mitmachen und von denen einige sicherlich auch nach Gießen mitkommen werden. Ich fühle mich wohl in Paderborn.“
Zu Beginn der Saison lief es rein nach der Statistik besser für Dich. Worin siehst Du das begründet?
Kittmann: „Ja, das stimmt, wenn man auf die Statistik schaut. Wir haben vor ein paar Wochen mit Darell Scott Vinson einen neuen Spieler für die großen Positionen dazubekommen. Ich habe allerdings auch einige nicht so gute Spiele gehabt und hoffe, dass sich das nun bald wieder ändert. Es gibt aber eigentlich keinen speziellen Grund woran es momentan hapert.“
Gegen Cuxhaven hast Du nur knapp 13 Minuten gespielt, sonst sind es eher 25 Minuten. Hast Du Dich verletzt?
Kittmann: „Nein, ich hatte allerdings Foulprobleme in dem Spiel. Die Schiris waren an dem Tag nicht auf meiner Seite. (lacht)“
Im Hinspiel habt ihr nach Verlängerung zu Hause gegen Gießen verloren. Du hast mit 15 Punkten und 12 Rebounds ein Double-Double erzielt, trotzdem hat es gegen eine dezimierte Gießener Mannschaft nicht gereicht. Was hast Du für Erinnerungen an die Partie?
Kittmann: „Es war ein knappes Spiel, darum war es sehr schade, dass wir es verloren haben. Gegen Ende der regulären Spielzeit dachte ich eigentlich, dass wir das Momentum auf unserer Seite hätten. Leider hat es dann aber nicht gereicht. Ich glaube aber, dass es nicht immer ein Nachteil sein muss, wenn Spieler in einer Mannschaft ausfallen. Das kann ein Team auch besser machen, wenn man näher zusammenrückt und den Ausfall als Team auffängt. Gießen hat das an dem Tag sehr gut gemacht. Für uns war es natürlich eine sehr ärgerliche Niederlage.“
Ihr habt nun zwei Spiele in Folge verloren. Steht Ihr im Hinblick auf Samstag unter Druck?
Kittmann: „Ja, auf jeden Fall. Aber ich sehe das gar nicht unbedingt negativ an, denn manchmal ist es gut, Druck zu haben. Wie schon gesagt, wir sind uns bewusst, dass wir uns nach unten noch nicht komplett abgesichert haben. Drei Spiele in Folge zu verlieren will außerdem natürlich keiner. Das Hinspiel war offen, darum denken wir schon, dass es am Samstag auch andersherum ausgehen kann. Für uns ist das auf jeden Fall eine besondere Motivation.“
Ihr habt nun inkl. Testspiel im Saisonverlauf bereits zweimal gegen die 46ers spielen müssen. Wie schätzt Du das Gießener Team ein und wo siehst Du Euren Vorteil?
Kittmann: „Gießen spielt sehr strukturiert, ist besonders in der Defensive sehr stark und steht als Team zusammen. Da gibt es keinen echten Topscorer, auch wenn Myles Hesson und Joshiko Saibou sicherlich zwei individuell sehr starke Akteure sind, die vielleicht ein wenig aus der Mannschaft herausstechen. Wir müssen mit der Gießener Defensive klar kommen und selber euch kontrollieren. Dazu bauen wir darauf, dass wir für manche Überraschungsmomente gut sind.“
Vielen Dank für das Gespräch, Vincent!