(Foto: Richard Stephan - der Stadtfotograf)

Fulminantes 107:99 gegen Mitteldeutschen BC bringt dritten 46ers-Heimsieg in Folge

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Die GIESSEN 46ers haben beim nächsten Offensivspektakel mit 107:99 gegen den Mitteldeutschen BC den dritten Heimsieg in Folge geholt und sich in der Tabelle am direkten Konkurrenten vorbeigeschoben. 3.325 Zuschauer sahen ein temporeiches Spiel in der Sporthalle Gießen-Ost, das mit Max Landis und Mauricio Marin gleich zwei Gießener Verletzte hervorbrachte. Durch Topscorer Austin Hollins (24 Punkte), Guard Dee Davis (Double-Double mit 20 Punkten, 10 Assists) und 46ers-Kapitän John Bryant (17 Punkte, 9 Rebounds) wurde die Begegnung allerdings zugunsten der Heimmannschaft entschieden. Für die Gäste hielten vor allem Djordje Drenovac (20 Punkte) und Till Gloger (Double-Double mit 17 Punkten und 10 Rebounds) die Partie lange offen.

Die erste Siegesserie der 46ers fand vergangene Woche beim 96:75 trotz starker erster Hälfte in Bayreuth ihr Ende. Gerade gegen den treffsicheren aber ersatzgeschwächten Tabellennachbarn aus Weißenfels, dem Mitteldeutschen BC, galt es also vor heimischem Publikum wieder in die Spur zu finden und am Konkurrenten vorbeizuziehen.

Wie auch zuletzt ließ 46ers-Coach Ingo Freyer die Starting Five aus Max Landis, Dee Davis, Austin Hollins, Jamar Abrams und dem Kapitän John Bryant aufs Parkett. Der erste Angriff verlief nach starkem Bryant-Assist und Hollins-Dunk auch direkt erfolgreich. Sharpshooter Max Landis erzielte mit zwei weiteren Angriffen fünf Zähler. Mit Hollins’ Layup zum 9:0 nach knappen drei Minuten startete das Spiel dann endgültig ganz im Sinne der Gastgeber. Nur gemächlich konnte der MBC erste Erfolge verzeichnen (11:5, 4.), auch weil sich die Turnover der 46ers mehrten. Da Davis und Hollins aus der Distanz versenkten und auch Abrams per Korbleger seine ersten Punkte  erzielte, ging man mit 19:12 in die erste Time-Out der Gäste (6.). Trotz der Unterbrechung blieb die Schlagzahl weiter hoch: Der MBC versenkte den nächsten Dreier, Bryant verwandelte den Layup trotz Foul – das Spiel steigerte sich im Tempo nochmal, wovon die Wölfe stärker profitierten und sogar ausgleichen konnten (24:24, 9.). Lischkas Hook-Shot brachte die Mittelhessen rechtzeitig zur ersten Viertelpause wieder in Front (26:24).

In einer verhalteneren Anfangsphase der zweiten zehn Minuten war es erneut Benjamin Lischka, der sein Team nach vorherigem Ausgleich die Führung zurückholte: Mahir Agva bediente den Gießener an der Dreierlinie. Hollins, der bereits jetzt zweistellig gepunktet hatte, kam ebenfalls frei zum Distanzwurf (32:26, 12.). Wegen inzwischen sieben Ballverlusten im Aufbauspiel der Heimmannschaft, konnte der MBC abermals heranrücken – Freyer nahm die Auszeit (32:30, 14.). Der umtriebige Mauricio Marin steuerte im direkten Anschluss per Dreipunktespiel seine ersten Punkte bei, Bryant legte von der Freiwurflinie nach. Bei gefülltem Teamfoulkonto und nun auch erster grober Turnover der Gäste konnten die Gießener erstmals eine zweistellige Führung verzeichnen (40:30, 15.), die jedoch nicht lange anhielt. Der MBC verkürzte auf fünf Zähler, kam trotz weiterer Punkte von Max Landis und Jahenns Manigat und mehreren kampfstarken Aktionen der 46ers in Offensive wie Defensive kurz vor dem Ende nochmal auf einen Punkt heran (48:47, 19.). Doch Lischka blieb seiner Rolle als Spielverderber treu und versenkte kurz vor dem Halbzeitpfiff zum 51:47.

Die zweite Hälfte begann ausgeglichen. Davis netzte beide Freiwürfe ein, vor allem Djorje Drenovac hatte aber immer eine Antwort für den letztjährigen ProA-Meister parat und führte sein Team zur ersten Gästeführung (53:54, 22.). Topscorer Hollins konterte aus 6,75-Meter wiederum unmittelbar (56:54, 23.). Eine Schrecksekunde erlitten alle 46ers als Guard Max Landis nach einem Foul humpelnd vom Platz musste. Kurz darauf setzte es aber direkt das nächste positive Highlight: US-Amerikaner Hollins versenkte für drei, zog dabei das Foul und legte den And-One nach. Das Spiel erlaubte jetzt keine Verschnaufpause (63:58, 24.), beide Teams zeigten volle Offensiv-Power bei der die 24-Sekunden-Shotclock überhaupt keine Rolle mehr spielte. Etwas Abstand brachte Mahir Agvas erster Dreier – der 21-jährige Center wurde von Davis in Szene gesetzt, bevor dieser selbst per Layup scorte (72:63, 27.). Weitere Körbe von Marin und Agva brachten die nun äußerst fokussiert agierenden Mittelhessen auf einen soliden Vorsprung beim Ergebnis von 79:70 nach drei von vier Vierteln.

Die finalen zehn Minuten dieses absoluten Highspeed-Matches starteten mit dem immer stärker werdenden Davis, der nach Rebound den Korbleger zur erneut zweistelligen Führung versenkte. Mit weiteren starken Szenen wie Manigats und Bryants Blocks sowie Marins und Davis’ Distanztreffern, setzte die Freyer-Truppe ein frühes Ausrufezeichen, bevor die Crunchtime überhaupt beginnen konnte – 87:73 bedeuteten in der 33. Minute die bis dahin höchste Führung im Spiel. Unter tosendem Beifall von den Rängen holten sich die 46ers auch die nächsten Körbe: Manigat mit seinen ersten beiden Dreiern und John Bryant, seit Beginn des Viertels wieder im Spiel, sorgten dafür, dass das Spiel aus Fansicht fünf Minuten vor dem Ende schon als gewonnen galt (95:77, 35.). Doch der Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt gab sich noch nicht auf. Die 46ers mussten nun mit deutlich kürzerer Rotation spielen, weil sich neben Landis auch der bis dahin glänzend im Spiel gewesene Mauricio Marin verletzte. Dreieinhalb Minuten vor der Schlusssirene stand es plötzlich nur noch 97:86. Dem Run der Spieler von Headcoach Igor Jovovic setzte erst Captain Bryant ein wuchtiges Zeichen entgegen: Nach kurzer Bankpause hämmerte er den Ball unmittelbar nach seiner erneuten Einwechslung per Slamdunk durch die Maschen (99:88, 38.). Lischka tat es ihm wenige Augenblicke später gleich und dennoch kamen die Wölfe immer näher heran (101:97, 39.). Das Kapitel, das zwischenzeitlich schon als geschlossen angesehen wurde, befand sich eine Minute vor dem Ende mitten in einer engen Crunchtime, in der das Momentum den zurückliegenden Konkurrenten galt.

Freyer nahm noch einmal die Auszeit und nordete seine Spieler ein: Standesgemäß war es dann niemand anderer als der Leader Bryant, der per Dunking und Dreipunktespiel den Sack endgültig zumachte (106:97, 40.). Beiden Körben ging ein Assist von Benni Lischka voraus. Am Ende steht ein 107:99-Erfolg für die GIESSEN 46ers, die damit das dritte Heimspiel in Folge für sich entscheiden konnten und vom inzwischen zehnten Tabellenplatz selbstbewusst in den kommenden Spieltag starten können. Einzig die Verletzungen von Max Landis und Mauricio Marin trüben am Ende des Abends die gute Stimmung in der Sporthalle-Ost. Die Diagnosen stehen jedoch noch aus.

Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Ich denke, das hat uns nicht in die Karten gespielt, dass die beiden Großen vom MBC nicht gespielt haben. Dadurch waren sie unberechenbarer für uns. Dadurch kam schon zustande, dass wir zur Halbzeit viele Turnovers hatten und sehr viele Offensiv-Rebounds zugelassen haben. Das hat mir deswegen nicht so gefallen, dass der MBC verletzungsbedingt hier war. Auf der anderen Seite müssen wir jetzt sehen, dass wir unsere Verletzten, mit Max Landis und Mauricio Marin, wieder fit bekommen. Beider haben sich während der Partie verletzt, und das war auch ein Grund warum wir die Begegnung nicht so sicher nach Hause gebracht haben. Man hat deutlich gesehen, dass uns Beide im Aufbau gefehlt haben. Aber was zählt ist der Sieg.“

Igor Jovovic (Mitteldeutscher BC): „Erstmal Glückwunsch an die Gießener. Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gezeigt, aber das hat einige Gründe gehabt. Wir mussten heute ohne Pantelic und Pinkins antreten. Diese beiden ins für uns unter dem Korb äußerst wichtig. Somit konnten wir nicht wie gewohnt in der Defense agieren. Das Talent was Gießen im Eins-gegen-Eins aufweist konnten wir am Ende nicht verteidigen und so stand es am 107:99. Somit kann man von einem verdienten Sieg seitens der Gießener reden. Nun heißt es für uns weiter hart arbeiten, um zu zeigen was wir können.“

GIESSEN 46ers – Mitteldeutscher BC 107:99 (51:47)

Viertelergebnisse: 26:24, 25:23, 28:23, 28:29

GIESSEN 46ers: Mahir Agva (8 Punkte), Max Landis (7, 6 Assists), Dee Davis (20, 10 Assists), Benjamin Lischka (10, 7 Rebounds), Austin Hollins (24, 5 Assists), Jamar Abrams (2), Jahenns Manigat (8), Mauricio Marin (11), John Bryant (17)

Mitteldeutscher BC: Marcus Hatten (18), Lamont Jones (10), Eimantas Stankevicius (3), Malte Schwarz (3),  Sergio Kerusch (12), Marc Liyanage, Djordje Drenovac (20), Kruize Pinkins, Till Gloger (17), Jordan Sibert (12), Benedikt Turudic (4)

Zuschauer: 3.325

Nächstes Spiel:        Samstag, 11.11.2017, 20.30 Uhr: EWE Baskets Oldenburg – GIESSEN 46ers

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