Im Nachholspiel des 22. Spieltages der 2. Basketball-Bundesliga ProA verlieren die GIESSEN 46ers mit 63:66 gegen den Tabellenvorletzten aus Cuxhaven. Die Mittelhessen zeigten dabei eine enttäuschende Leistung vor 1805 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost. Durch die Niederlage verpassten es die 46ers den Vorsprung auf die nicht für die Playoffs berechtigten Tabellenplätze zu vergrößern.
46ers-Center Jonathan Malu stand nicht nur erstmals in der Starting Five seines Teams, sondern erzielte auch an der Freiwurflinie die ersten Zähler der Partie (2:0, 1.). Das sollten allerdings die einzigen Zähler für mehr als zwei Minuten bleiben. Auf der Gegenseite war es Patrick Wischnewski, der seinen Halbdistanzwurf zum Ausgleich versenkte (3.). Doch es blieb in der Anfangsphase dabei: Beide Teams kamen offensiv nur äußerst mäßig ins Spiel und so stand es nach sechs Spielminuten 5:7 aus Gießener Sicht. Die BasCats versuchte besonders ihre Athletik gewinnbringend in die Waagschale zu werfen. Die 46ers sahen dabei in der Verteidigung nicht immer glücklich aus. Insgesamt kam die Partie nur ganz schwer in die Gänge, zudem waren die Wurfquoten, besonders auf Gießener Seite, schwach. So endete das erste Viertel mit einem knappen 8:12-Rückstand.
Unter den Augen des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier entwickelte sich auch im zweiten Viertel zunächst eine enge Partie. Mit einem Lob-Pass von Myles Hesson auf den unter dem Korb stehenden Rob Chubb kamen die 46ers auf 10:12 heran (11.). Chubb war es auch, der mit einem sehenswerten Hakenwurf den Ausgleich herstellte (12:12, 12.). Kopfschmerzen bereitete dem Team von Coach Denis Wucherer aber besonders BasCats-Forward Alawoya, der mit seiner Präsenz an beiden Enden des Feldes ein wichtiger Faktor für die Gäste war. So besorgte der US-Amerikaner im Nachsetzen das 16:14 (13.). Den Mittelhessen gelang es zwar immer wieder mal den Ausgleich zu erzielen, mehr sprang aber zunächst nicht heraus. Im Gegenteil: In dieser Phase erzielten die BasCats vorrangig an der Freiwurflinie ihre Zähler und zogen so Stück für Stück davon. Marques Oliver erzielte somit in der 18. Spielminute das 27:20, ehe ebendieser am Korb nachlegte (29:20, 18.). Insgesamt gab es in dieser Phase aber nur basketballerische Magerkost zu begutachten. TJ DiLeo war es dann an der Freiwurflinie vorbehalten, den 9:0-Lauf der Gäste zu beenden (21:31, 19.). Der Deutsch-Amerikaner war es auch, der nach der folgenden Auszeit den Rückstand in den einstelligen Bereich schraubte (24:31, 19.). Dann die Schrecksekunde für die Gäste: Plötzlich lag Patrick Wischnewski am Boden und musste verletzt raus. Die letzten Zähler der ersten Hälfte erzielte dann Jonny Malu an der Freiwurflinie (26:31, 20.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten die 46ers ein anderes Gesicht. Mit fünf schnellen Punkten stellten die Mittelhessen den Gleichstand her (31:31, 22.). Dann war es aber auch schon wieder vorbei mit der aufkommenden Glückseligkeit. Wieder wurde es zu umständlich, zu kompliziert, zu wenig zwingend. Defensiv sahen die 46ers ganz schwach aus, als sich zum Beispiel Marques Oliver unbedrängt den Rebound sicherte und zum 34:31 traf (25.). Der Forward war es auch, der zwei Minuten später von der Dreierlinie sein Team auf 39:31 in Front brachte (27.). Bis hierhin war es sicherlich die schwächste Saisonleistung der 46ers. Nach dem erneut zweistelligen Rückstand (31:41, 27.) war es Rob Chubb, der in der Zone die nächsten Gießener Zähler nach sechs Spielminuten erzielte (33:41, 28.), doch Cuxhaven antwortete postwendend durch Johnston, der aus der Distanz traf (44:33, 28.). Nach dem dritten Viertel lagen die 46ers dann deutlich mit 35:50 zurück (30.).
Auch zu Beginn des letzten Viertels schien sich das Team endlich gegen die drohende Niederlage stemmen zu wollen. Plötzlich lief es vorn und auch in der Verteidigung, zudem kamen jetzt auch die zuvor enttäuschten Zuschauer ins Spiel. Nach dem Korbleger von TJ DiLeo nach nur 62 Sekunden im letzten Viertel stand es 41:50. Cuxhaven beantragte daraufhin eine Auszeit. Dann ließ allerdings Myles Hesson zwei Freiwürfe liegen, im Gegenzug erzielte Alawoya die nächsten Zähler (54:41, 33.). Als Denis Wucherer seine Mannen dann zur Auszeit bat, war der alte Rückstand von 15 Zählern wieder hergestellt (41:56, 34.). TJ DiLeo war es dann wiederum vorbehalten, den Rückstand ein wenig zu verringern. Mit seinem Dreier traf er zum 46:58 (35.). Doch außer dem 23-Jährigen erreichte an diesem Abend kein 46ers-Akteur Normalform. Cuxhaven war nun bemüht Zeit von der Uhr zu nehmen. Die 46ers gaben sich aber nicht auf. Benni Lischka erzielte mit einem Freiwurftreffer das 52:62 (37.). Wenig später erhöhten die 46ers den Druck deutlich und erzwangen zwei Ballgewinne in der Cuxhavener Hälfte. Durch die schnellen Zähler war der Rückstand auf sechs Punkte geschrumpft (58:64, 39.). Wenig später krachte es mächtig, als Myles Hesson durchging und zum 60:65 dunkte (39.). Lischka verkürzte dann an der Freiwurflinie weiter (61:65, 39.). Ebenfalls an der Freiwurflinie war es Myles Hesson, der den Rückstand auf nur noch zwei Zähler schraubte (63:65, 40.). Kurz vor dem Ende hatte dann Steven Bennett die Chance den Ausgleich oder gar die Führung zu erzielen. Sein Distanzwurf verfehlte jedoch deutlich das Ziel und so entführten die Cuxhaven BasCats die Punkte aus der Lahnstadt.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Cuxhaven hat heute verdient gewonnen, weil sie es mehr wollten. Wir haben nicht die Einstellung gefunden, um 40 Minuten mit Intensität zu spielen. So können wir nicht zu Werke gehen.“
Krists Plendiskis (Cheftrainer Cuxhaven BasCats): „Für uns war es natürlich ein wichtiger Sieg. Ich denke, wir haben heute verdient gewonnen, weil wir sehr gut gekämpft haben. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs.“
GIESSEN 46ers – Cuxhaven BasCats 63:66 (26:31)
Die Viertelergebnisse: 8:12, 18:19, 9:19, 28:16
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (3 Punkte), Steven Bennett (8), Myles Hesson (10), Thierno Agne, TJ DiLeo (17), Falko Theilig (2), Benjamin Lischka (11), Vinzent Zimmer, Jonathan Malu (4), Rob Chubb (8)
Cuxhaven BasCats: Dennis Nawrocki (2), Patrick Wischnewski (2), Aaron Cook (2), Hendrik Gruhn, Marques Oliver (19), Blanchard Obiango (6), Harold August Johnson (17), Babatunde Philip Alawoya (18), Alif Bland
Zuschauer: 1.805
Nächste 46ers-Partie: Sonntag, 09.03.2014, 18 Uhr: Erdgas Ehingen – GIESSEN 46ers