Nur drei Tage nach dem knappen Sieg in der Verlängerung gegen Paderborn müssen sich die GIESSEN 46ers erneut vor den eigenen Fans beweisen. Zum Nachholspiel des 22. Spieltages kommen dabei am Dienstag, 4. März 2014 (20 Uhr), die Cuxhaven BasCats in die Sporthalle Gießen-Ost. Die Nordlichter sind Tabellenvorletzter und stecken mitten im Abstiegskampf. Doch die 46ers, die mit einem Sieg den vierten Tabellenplatz festigen würden, sind gewarnt, schließlich gaben die vergangenen Auftritte der Lahnstädter nicht wirklich Grund für überzogene Erwartungen.
46ers-Coach Denis Wucherer sprach bereits auf der Pressekonferenz nach der Partie gegen Paderborn davon, dass sich seine Mannschaft durch die nachlässige Verteidigung eigentlich eine harte Trainingswoche verdient hätte. Der Spielplan lässt diese Maßnahme jedoch nicht zu. „Für die Jungs ist es sicher gut, dass wir schon am Dienstag wieder ranmüssen“, so der 40-Jährige. „Gegen Cuxhaven können sie zeigen, dass sie es in der Verteidigung besser machen können. Mit Ausnahme von TJ DiLeo muss sich jeder an die eigene Nase fassen. Da muss mehr kommen, vor allem mehr Leidenschaft.“ Die Einstellung in der eigenen Hälfte missfiel dem Coach unübersehbar. Und er schickte deutliche Worte nach: „Mit solch einem Auftritt wird es schwer gegen Teams zu bestehen, die noch auf uns zukommen.“
An den kommenden Gegner erinnert sich das Team von Coach Denis Wucherer allerdings gern. Im Hinspiel waren die 46ers deutlich überlegen und fuhren mit dem 83:58 den bisher höchsten Sieg der Saison ein. Gleich fünf Mittelhessen punkteten dabei zweistellig, zudem scorte jeder der acht eingesetzten Spieler.
Personell sind die Cuxhaven BasCats arg gebeutelt. Maximilian Kuhle, beim 107:96-Erfolg in Paderborn vor anderthalb Wochen mit 34 Punkten noch Matchwinner, fällt verletzt aus. Sein Aufbauspieler-Kollege Aaron Cook ist ebenfalls nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Auch weitere Spieler hadern mit Wehwehchen. Dennoch verfügen die Männer von der Nordsee über athletische Spieler wie das Forward-Duo Oliver Marques (10.9 Punkte, 6.3 Rebounds) und Babatunde Phillip Alawoya (10.7 Punkte, 6.9 Rebounds). Die beiden US-Amerikaner sind nach dem Abgang des Topscorers Charles Strowbridge (14.4 Punkte) die einzigen Spieler, die im Schnitt zweistellige Punktwerte abliefern.
Nach dem Sieg in Paderborn und einer kurzen Euphoriewelle wurden die BasCats am vergangenen Samstag schmerzhaft wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Bei der 58:74-Heimniederlage gegen Heidelberg hatte das Team von Coach Krists Plendiskis nicht den Hauch einer Chance und verpasste somit die Chance, den direkten Anschluss zum rettenden Ufer herzustellen.
„Cuxhaven steckt ganz tief im Abstiegskampf. Sie sind verzweifelt, und so spielen sie auch Basketball“, so Wucherer, der den Gegner dennoch längst nicht auf die leichte Schulter nimmt. „Andererseits spielen sie mit extrem viel Leidenschaft und wissen genau, dass es fünf vor zwölf ist. Mit ihrer Energie haben sie in Paderborn 106 Punkte erzielt. Wenn man sie lässt, spielen sie extrem physisch am Brett, wo sie schnelle und kräftige Spieler haben. Wenn man da nicht gegenhält, dann kann man gegen dieses Team schlecht aussehen.“
Nicht unwichtig wird dabei die Tatsache sein, wie die Teams in die Partie starten. In Paderborn zehrten die BasCats über die gesamte Parte von den ersten fünf Spielminuten, als sich Cuxhaven eine 19:0-Führung herausspielen konnte. „Wir müssen sie von Anfang an kontrollieren, denn wenn sie im Spiel Selbstbewusstsein aufbauen, dann können sie auch eine Menge Teams schlagen.“
Gelingt es den 46ers gut zu starten, sieht der ehemalige Nationalspieler seine Mannschaft im Vorteil. „Wenn man wie Cuxhaven viele Spiele verloren hat, erinnert man sich in schwierigen Situationen auch daran.“ Da fällt es dann schwer für eine Mannschaft in Bedrängnis, Selbstbewusstsein zu tanken. Dies würde den Gießenern natürlich in die Karten spielen. „Das setzt aber voraus, dass wir eben einiges richtig machen. Wir müssen ihnen frühzeitig klar machen, dass wir physisch mithalten und präsent sind. Sonst kann das ein langer Abend werden.“