GIESSEN 46ers fahren durch eine geschlossene Mannschaftsleistung in Jena den ersten Saisonsieg ein

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Nur zwei Tage nach der Niederlage der GIESSEN 46ers in Leverkusen mussten die GIESSEN 46ers erneut in eine Verlängerung. Bei Science City Jena reichte es dieses Mal aber am Ende zum 87:85-Erfolg. Beim zweiten Teil des Doppelspieltages zeigten die Mittelhessen eine geschlossene Mannschaftsleistung, aus der Yorman Polas Bartolo mit 20 Zählern herausragte. Es war der erste 46ers-Sieg der noch jungen Saison.

Cheftrainer Denis Wucherer machte vor der Partie klar, dass er beim Aufeinandertreffen mit den Thüringern auf mehr Cleverness seiner Mannschaft hoffte. Zuletzt ließ sein Team diese vermissen. Die Truppe von Jena-Coach Björn Harmsen hingegen würde wie schon in der Vorsaison, als man sich im Playoff-Viertelfinale ein verbissenes Duell lieferte, mit viel Druck in der Verteidigung spielen. Eine spannende Partie sollte also bevorstehen. Und so kam es auch.

Yorman Polas Bartolo erzielte die ersten Zähler der 46ers (2:4, 2.). Der Kubaner war es auch, der eine Minute später zur ersten Führung der Gäste ablegte (6:4, 3.). Zwar war auf beiden Seiten die Verteidigung noch nicht allzu aggressiv, dennoch standen bereits nach zweieinhalb Minuten fünf Fouls (3 Gießen, 2 Jena) auf dem Spielberichtsbogen. Die 46ers gingen mit viel Engagement zu Werke, die Abstimmung ließ aber wie zuletzt noch zu wünschen übrig. Jena machte den eingespielteren Eindruck und konnte sich nach sechs Spielminuten einen kleinen Vorsprung erarbeiten (13:7). Vor allem Mantas Virbalas war in dieser Phase unter dem Korb kaum zu stoppen. Gießen glich aber wenig später durch einen Dreipunktetreffer von Benjamin Lischka aus (15:15, 8.). Besnik Bekteshi tat es ihm in der letzten Spielminute des Auftaktviertels gleich (20:17, 10.), Jenas Wayne Bernard konterte aber prompt (20:20, 10.).

Nach dem ersten Foul im zweiten Viertel hatten bei den 46ers mit Andre Marhold, Jonathan Malu und Björn Schoo gleich drei Spieler auf den großen Positionen zwei persönliche Fouls auf dem Konto. Cameron Wells hingegen schoss die Mittelhessen zu einer erneuten zwischenzeitlichen Führung (23:22, 12.). Allerdings unterliefen den 46ers nun wieder zu viele einfache Fehler, Jena nutzte das und zog auf 29:25 (14.), ehe Gießen wieder ausglich (29:29, 16.). Es war eine intensiv geführte Partie auf Augenhöhe. Zwar wurde auf Seiten der Lahnstädter das Foulmanagement nun deutlich besser, dennoch lief die Wucherer-Truppe zum Ende der ersten Hälfte einem kleinen Rückstand hinterher. Als Wells knapp zehn Sekunden vor dem Ertönen der Sirene aus der Distanz einnetzte, war der Rückstand wieder auf 35:37 eingedampft (20.). Der Treffer bedeutete gleichzeitig den Halbzeitstand. Beim Blick auf die Statistik fiel zu diesem Zeitpunkt vor allem die deutlich verbesserte Wurfquote sowohl von Freiwurflinie (73%) als auch von der Dreierlinie (57%) auf. Dennoch: Der Spielstand zeigte zwei Punkte weniger als der Gegner an.

Mit einem Distanztreffer durch Eric James Palm begann die zweite Hälfte (38:37, 21.), in der zunächst wiederum keine Mannschaft davonziehen konnte. Björn Schoo setzte am Korb gut nach und traf zum 40:39, Jena zog aber schnell wieder auf 44:40 vor (24.) und konnte den Vier-Punkte-Vorsprung auch in den folgenden Minuten verteidigen (49:45, 27.). Zwischenzeitlich musste Jonathan Malu nach einer Offensivaktion auf der Bank behandelt werden, außerdem kassierte Besnik Bekteshi beim Stand von 47:49 bereits sein viertes Foul (28.). Bei Jena lief der Ball aber nicht mehr so gut durch die Reihen wie noch in der Anfangsphase, außerdem behaupteten sich die 46ers ordentlich gegen die intensive Verteidigung des Harmsen-Teams. Als Yorman Polas Bartolo dann unwiderstehlich zum Korb zog und mit Foul traf, stellte er mit dem folgenden Freiwurf die nächste Gießener Führung her (51:50, 29.). Auch zum Ende des dritten Viertels hatten die Mittelhessen leicht die Nase vorn (55:53, 30.).

Polas setzte wiederum gut nach und erhöhte auf 57:53 (31.), Jena antwortete aber postwendend (56:57, 32.). Die 46ers wollten den Sieg nun unbedingt und kämpften vorbildlich. Beim Einwurf sah Malu den in die Zone stürmenden Polas, der wieder Punkte mit Foul und anschließendem Freiwurftreffer erzielte (60:58, 33.). Der Kubaner war nun häufig an der Freiwurflinie zu finden, Jena wusste kein Mittel gegen Gießens Nummer 10. Dann vollstreckte Cameron Wells von der Dreierlinie (64:58, 35.). TJ DiLeo tat es ihm gleich (67:60, 35.). Noch war allerdings einige Zeit auf der Uhr und so verkürzte Jena wieder auf 64:67 (36.). Nach einem schönen Spielzug tauchte Eric James Palm frei in der Ecke auf und traf wiederum von außen (70:64, 37.). Auch 2:22 Minuten vor dem Ende, als Cameron Wells den unter dem Korb stehenden Björn Schoo mustergültig bediente, lagen die 46ers mit sechs Zählern in Front (74:68, 38.), wenig später gar mit sieben (78:71). Jena konnte jedoch 48.6 Sekunden vor dem Ende wieder auf 76:78 verkürzen. Nach der Auszeit verloren die 46ers in Ballbesitz zunächst das Spielgerät, eroberten es sich zurück, um es dann nicht innerhalb der Angriffszeit im Korb unterbringen zu können. Nach einer Auszeit und Ballbesitz für Science City zog Mantas Virbalas zum Korb und wurde beim Wurfversuch gefoult. 1.2 Sekunden vor dem Ende hatte der Litauer zwei Freiwürfe und verwandelte beide zur Verlängerung (78:78).

Für die 46ers war es die zweite Overtime innerhalb von 48 Stunden. Diesmal mit einem besseren Ausgang? DiLeo traf aus vollem Lauf zum 80:80 (42.). Allerdings musste dann Björn Schoo das Feld nach seinem fünften persönlichen Foul verlassen. Wiederum war es aber Polas, der seine Farben, diesmal per Dunking, in Front brachte (84:82, 43.). Eric James Palm erhöhte an der Freiwurflinie auf 85:82 (44.). Benjamin Lischka musste dann ebenso mit seinem fünften persönlichen Foul auf die Bank. Dann übernahm Cameron Wells wieder Verantwortung und erhöhte auf 87:83. Der für Gießen nicht zu stoppende Virbalas traf jedoch postwendend zum 85:87. Gießen schaffte es nicht einen weitern Korb zu erzielen, auf der anderen Seite brachte jedoch Jena keinen Wurf mehr zu Stande. Es war geschafft! Ein glücklicher, aber nicht unverdienter 87:85-Erfolg für die 46ers stand auf der Anzeigetafel der Sparkassen-Arena.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Ich bin froh, dass wir den ersten Sieg einfahren konnten. Es war ein hartes Stück Arbeit. Es fällt eine große Last von unseren Schultern. Ich bin froh, dass wir diesmal das glücklichere Ende auf unserer Seite hatten. Jetzt schauen wir mal, dass wir in ruhigere Fahrwasser zu kommen. Der Sieg sollte uns Energie für die anstehenden Aufgaben geben.“

Björn Harmsen (Trainer Science City Jena): „Glückwunsch an Gießen. Ich glaube, dass wir heute ein sehr gutes Spiel gesehen haben, insbesondere dafür, dass die Teams am Freitag gespielt haben. Leider hatte das Spiel aber ein falsches Ende.“

Science City Jena – GIESSEN 46ers 85:87 (78:78, 37:35)

Viertelergebnisse: 20:20, 17:15, 16:20, 25:23, 7:9

GIESSEN 46ers: Andre Marhold (8 Punkte), Besnik Bekteshi (6), Yorman Polas Bartolo (20), Anthony DiLeo (10), Eric James Palm (10), Benjamin Lischka (7), Jonathan Malu (1), Cameron Wells (15), Johannes Lischka, Björn Schoo (10)

Science City Jena: Kendall Chones (13), Ermen Reyes-Napoles (6), Lukas Wank, Lars Wendt (2), Sascha Leutloff (10), Darian Cardenas Ruda, Georg Voigtmann (2), Jan Heber, Julius Wolf (6), Wayne Bernard (15), Mantas Virbalas (29), Jokubas Gintvainis (2)

Zuschauer: 1.430

Nächstes Spiel: Samstag, 11. Oktober 2014, 20:00 Uhr: GIESSEN 46ers – BV Chemnitz 99

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