Die GIESSEN 46ers fahren vor rund 100 mitgereisten 46ers-Fans einen wichtigen Sieg bei den Bayer Giants Leverkusen ein und können somit die kleine Negativserie mit zwei Niederlagen in Folge beenden. Durch den Sieg, bei dem es nach einer starken ersten Hälfte der 46ers doch noch einmal eng wurde, bleiben die Universitätsstädter weiterhin ein heißer Kandidat im Hinblick auf die Playoffs. Myles Hesson war mit 16 Zählern Topscorer der 46ers, zudem erzielten TJ DiLeo (13), Benjamin Lischka (13) und Robert Chubb (10) zweistellige Punktwerte.
Vor der Partie war beim Blick auf die Tabelle klar, dass beide Teams ein wenig unter Druck standen. Gießen wollte sich weiter in den Playoff-Rängen festsetzen, Leverkusen hingegen sich weiter von den Abstiegsrängen entfernen. Die Gäste waren es, die sich am Anfang leichte Vorteile erarbeiteten und besser in die Partie fanden. So verwandelte Myles Hesson in der dritten Spielminuten den ersten Dreipunktewurf der Partie zum 5:0. Die Giants fanden vor allem offensiv zunächst nicht in das Spiel. Aber auch auf Gießener Seite lief der Angriffsmotor zunächst nicht wie geschmiert, zu viele Angriffssituationen blieben ungenutzt. Als allerdings Steven Bennett den mitgelaufenen Hesson bediente, der per Alley-Opp-Dunk punktete, stand es 9:3 aus Sicht der Mittelhessen (5.). Nach einem Treffer durch Benjamin Lischka schraubte der Langgönser den Vorsprung auf 13:5 (7.), woraufhin Giants-Coach Achim Kuczmann die erste Auszeit beantragte. In der Folge nahm auf Seite der Hausherren Aufbauspieler Tony Watson das Heft in die Hand und verwandelte zwei Dreier, doch auf der Gegenseite war es vor allem Lischka, der dagegenhielt und mit dem letzten Wurf des ersten Viertels von der 6,75m-Marke den 22:14-Stand markierte.
Geschickt ließ Lischka seinen Verteidiger Götz Twiehoff ins Leere laufen und verwandelte folgerichtig unbedrängt zum 24:14 (11.). Als sein Forward-Kollege Hesson vom Perimeter abdrückte, stand es gar 30:17 (13.). Leverkusen hatte Probleme mit den Gießenern, die sich offensiv vor allem mit ihrer variablen Spielweise immer wieder in gute Schusspositionen brachten. Leverkusen hingegen versuchte sein Glück zumeist über den Dreipunktewurf, der jedoch nicht so häufig wie erwünscht der Weg zum Glück war. Zur Halbzeit waren es lediglich 5 Treffer bei 19 Versuchen. Während es bei den „Riesen“ somit zeitweise wie Scheibenschießen aussah, suchte beispielsweise ein Steven Bennett geschickt die Lücke in der gegnerischen Verteidigung und legte gekonnt am Brett zum 36:20 ab (16.). Augenblicke später schraubte Joshiko Saibou den Vorsprung vermehrt in die Richtung von +20-Zählern (40:21, 17.). Zur Halbzeit konnten die Gastgeber den Rückstand wieder ein wenig verringern, dennoch führten die 46ers deutlich mit 42:28 nach 20 Spielminuten.
Den besseren Start in die zweite Hälfte hatten die Leverkusener, die schnell den Rückstand verkürzen konnten. (32:42, 22.). Thierno Agne war es dann vorbehalten, die ersten Zähler für die 46ers in der zweiten Halbzeit zu erzielen. (44:32, 23.). Doch die Giants suchten nun vermehrt den Weg unter den Korb und konnten sich somit weiter heranarbeiten. So brachte John Eggleston sein Team mit einem Dreipunktespiel auf sieben Zähler heran (37:44, 23.). Durch zwei schnelle Korberfolge schraubten die 46ers den Vorsprung kurzzeitig zwar wieder in den zweistelligen Bereich (48:37, 24.), doch Leverkusen zeigte nun deutlich mehr Gegenwehr, als vor dem Seitenwechsel. Wiederum war Eggleston mit einem Dreipunktespiel zum 44:50 erfolgreich (27.). Die Giants waren jetzt wieder in Schlagdistanz und blieben es auch bis zum Ende des dritten Viertels (46:52).
Eggleston brachte sein Team nun sogar auf vier Zähler heran (48:52, 31.), ehe Benjamin Lischka ebenso punktete (54:48, 31.). Doch Leverkusen vergab die Möglichkeit sich weiter heranzuarbeiten, stattdessen zogen die 46ers wieder auf 58:48 davon (35.). Die Schwächephase der Gäste schien überwunden, auf beiden Seiten des Feldes agierten die in rot-spielenden Mittelhessen mit mehr Konsequenz und Entschlossenheit. Dann blockte Myles Hesson den zum Distanzwurf ansetzenden Tony Watson und verwandelte im Fastbreak zum 62:50 (36.). Die 46ers waren wieder auf Kurs, ließen aber weiterhin zu viel liegen. Coach Wucherer haderte in dieser Phase zeitweise mächtig mit seiner Mannschaft, die dennoch einen am Ende insgesamt ungefährdeten 69:61-Sieg einfuhr und sich somit weiter in den Playoff-Rängen festsetzt.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Ich bin natürlich zufrieden mit der Tatsache, dass wir hier heute gewonnen haben. Jeder Sieg ist wichtig, denn da warten noch wichtige Spiele und wichtige Wochen auf uns. Wir haben sehr gut angefangen, aber es war zu erwarten, dass es uns das Team von Achim Kuczmann schwer machen wird. So sind wir aus dem Rhythmus gekommen. In der Verteidigung haben wir gut gearbeitet, allerdings war die Offensive nicht so, wie ich mir das vorstelle. Das werden wir analysieren.“
Achim Kuczmann (Cheftrainer Bayer Giants Leverkusen): „Zur Pause sah es nicht gut aus für uns. Wir haben erst in der zweiten Halbzeit angefangen, Basketball zu spielen. Das kannst du dir gegen einen solchen Gegner aber nicht erlauben. Wir sind zwar noch herangekommen, haben aber am Ende die ein oder andere Entscheidung im Angriff getroffen, die nicht glücklich war. Gießen hat dann in den entscheidenden Augenblicken die wichtigen Punkte gemacht.“
Bayer Giants Leverkusen – GIESSEN 46ers 61:69 (28:42)
Die Viertelergebnisse: 14:22, 14:20, 18:10, 15:17
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (7 Punkte), Steven Bennett (4), Myles Hesson (16), Thierno Agne (4), TJ DiLeo (13), Falko Theilig (2), Benjamin Lischka (13), Jonathan Malu, Rob Chubb (10)
Bayer Giants Leverkusen: Kai Behrmann, Matthias Goddek (9 Punkte), Sören Bich, Olegas Legankovas (1), Götz Twiehoff (10), Tony Watson (12), Marc Sonnen (11), John Eggleston (18), Michael Kuczmann, Lucas Welling
Zuschauer: 714