In der Playoff-Viertelfinalserie der 2. Basketball-Bundesliga ProA zwischen den GIESSEN 46ers und Science City Jena muss ein Spiel fünf für die Entscheidung herhalten. Die Mittelhessen konnten am Sonntagabend den benötigten dritten Erfolg nicht einfahren, verloren 78:82 in Jena und müssen somit am Dienstag erneut gegen die Thüringer ran. In der überwiegenden Spielzeit lag Science City in Führung. Auf Seiten der 46ers war Myles Hesson der Topscorer mit 31 Punkten.
Den besseren Beginn legte das Heimteam, das auf ihren Topscorer Garrett Sim verzichten musste, hin. Während bei den 46ers der Korb zunächst wie vernagelt schien, zog Jena auf 9:0 (3.). vor. Die Mittelhessen hatten zu diesem Zeitpunkt bereits vier Fouls auf dem Spielberichtsbogen stehen. Myles Hesson war es dann, der erst eine Minute später endlich die ersten Punkte der Gäste erzielte (2:9, 4.). Jenas Dennis Tinnon stellte aber per Dreier auf 12:2. Die Anfangsphase gehörte also deutlich den Thüringern, die 46ers fanden keinen Zugriff auf die Partie. Durch einen Alley-oop-Dunk durch Hesson nach Pass von Falko Theilig keimte zwar kurz Hoffnung bei den mitgereisten 46ers-Fans auf, Dorenzo Hudson, der nach seiner Spielsperre wieder mitwirken konnte, traf jedoch den Dreier zum 17:6 (6.). Doch spätestens der Distanztreffer von Thierno Agne (9:17, 7.) schien die Initialzündung für die Gießener zu sein. Anderthalb Minuten vor Ende des ersten Viertels waren es Theilig und Hesson zu verdanken, dass der Rückstand auf sechs Punkte schmolz (15:21, 9.). Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein, denn auch Jonathan Malu und TJ DiLeo verkürzten weiter zum 19:22-Viertelstand (10.). Darüber hinaus gab es mit der Viertelsirene ein unsportliches Foul von Jenas Kristian Kuhn an Jonathan Malu.
Der Gießener Malu verkürzte somit mit den ersten Punkten des zweiten Viertels an der Freiwurflinie auf 21:22 (11.). Die Partie blieb zu Beginn des zweiten Viertels zunächst weiter eng. DiLeo erzielte an der Freiwurflinie das 25:27 (13.). Als jedoch Hudson mit einem Halbdistanzsprungwurf seine Punkte 16 und 17 traf, zog Jena wieder auf 37:27 davon (15.). Tinnon erhöhte weiter (41:29, 17.), ehe Denis Wucherer seine Mannschaft zur Auszeit bat. Myles Hesson, der in der ersten Hälfte 18 Punkte erzielte, verkürzte wenig später mit einem Dreipunktespiel auf 34:44 (19.). 25,3 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit war es TJ DiLeo, der in den Passweg von Lars Wendt sprang, sich den Ball sicherte und per Dunking zum 38:44-Halbzeitstand aus Sicht der 46ers abschloss (20.).
Nachdem Jena zu Beginn der zweiten Hälfte auf 48:38 wegzog (21.), waren es Robert Chubb und Steven Bennett, die den Rückstand wieder auf sechs Punkte herunterdrückten (42:48, 22.). Als die Teams jedoch wieder zehn Punkte trennten, beantragte Coach Wucherer die nächste Auszeit (42:52, 23.). Vor allem zwei wichtige Dreier von Thierno Agne hielten die 46ers im Nachgang in der Partie (50:58, 25.). Seine ersten Punkte des Spiels erzielte Joshiko Saibou an der Freiwurflinie zum 52:60 (27.), Steven Bennett traf mit seinen ersten Zählern aus dem Feld zudem zum 55:60 (28.). Nach dem weiteren Distanztreffer von Thierno Agne war dann der direkte Anschluss geschafft (59:60, 29.), ehe DiLeo gar die Punkte zur Gießener Führung erzielte (61:60, 29.). Durch einen 8:0-Lauf der Thüringer lag zum Ende des dritten Viertels dennoch das Heimteam in Front (68:61, 30.).
Jonny Malu und Joshi Saibou brachten die 46ers zu Beginn des letzten Abschnitts wieder auf 66:68 heran (32.). Nach einer Balleroberung war es dann Steven Bennett, der den Ausgleich für sein Team erzielte (68:68, 33.). Myles Hesson legte zum Abschluss eines 9:0-Laufes mit 70:68 nach (33.). Jena-Coach Harmsen beantragte nun die nächste Auszeit, woraufhin sein Team zwei schnelle Korberfolge folgen ließ. Beim Stand von 72:70 nahm nun Coach Wucherer eine Auszeit (33.), dennoch zog Jena auf 76:70 vor (35.). Nun trat einmal mehr Myles Hesson auf den Plan, der sich geschickt durchtankte und zum 72:76-Anschluss traf (35.). An der Freiwurflinie verkürzte der Brite den Rückstand weiter (74:76, 36.), ehe es ebenso der Forward war, der nicht nur zum Ausgleich traf (36.), sondern auch zur erneuten Gießener Führung (78:76, 37.). Wieder konterte Jena aber postwendend und eroberte sich die Führung zurück (80:78, 38.). Es war ein Wechselbad der Gefühle in der Sparkassen-Arena, eine Entscheidung nicht vorhersehbar. Wenige Sekunden vor dem Ende kamen die 46ers an den Ball, TJ DiLeo sprintete im Fastbreak nach vorn, verlegte jedoch den Korbleger. Der enttäuschte Deutsch-Amerikaner foulte daraufhin Billy Rush, der an der Freiwurflinie den 82:78-Sieg für Jena klarmachte. Somit war es dann klar, dass am Dienstag ein Entscheidungsspiel in der Sporthalle Gießen-Ost gespielt werden muss.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Glückwunsch an Björn. Jena kam mit mehr Energie aus der Kabine, gerade Rush und Huson waren heute sehr motiviert. Bei uns war in der ersten Halbzeit die Hälfte der Mannschaft nicht bereit für die Atmosphäre. So sind wir dem Rückstand über 40 Minuten hinterhergelaufen. Wir hatten zum Schluss die Chance das Spiel für uns zu entscheiden, aber wir haben die wichtigen Körbe nicht gemacht.“
Björn Harmsen (Cheftrainer Science City Jena): „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben viel Einsatz gezeigt und sehr gut in das Spiel reingefunden, das ist uns in den letzten drei Spielen nicht gelungen. Es war im Endeffekt eine sehr geschlossene Teamleistung gegen eine sehr gute Verteidigung von Gießen.“
Science City Jena – GIESSEN 46ers 82:78 (44:38)
Die Viertelergebnisse: 22:19, 22:19, 24:23, 14:17
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (5 Punkte), Steven Bennett (7), Myles Hesson (31), Thierno Agne (14), TJ DiLeo (11), Falko Theilig (3), Benjamin Lischka, Jonathan Malu (5), Rob Chubb (2)
Science City Jena: Billy Rush (22 Punkte), Dorenzo Hudson (19), Ermen Reyes-Napoles (5), Lars Wendt, Julius Wolf (2), Georg Voigtmann, Dennis Tinnon (22), Daniel Mayr (2), Kristian Kuhn (10), Lukas Wank
Nächste 46ers-Partie: Dienstag, 15.04.2014, 20 Uhr: GIESSEN 46ers – Science City Jena (Spiel 5)