Die GIESSEN 46ers bleiben auch im dritten Auswärtsspiel in Folge unbesiegt. Am Samstagabend fuhren die Mittelhessen einen insgesamt ungefährdeten 74:57-Sieg bei den finke baskets aus Paderborn ein und halten somit Anschluss zur Tabellenspitze. Im dritten Viertel konnte sich das Team von Coach Denis Wucherer deutlicher absetzen und gab letztendlich die Führung nicht mehr her. Es war der vierte Sieg im fünften Spiel im Monat November. Kapitän TJ DiLeo war mit 14 Zählern bester Punktesammler der Lahnstädter.
Die 46ers reisten ohne die Doppellizenzler Niklas Bilski und Deon McDuffie nach Paderborn. Kooperationspartner Licher BasketBären hatte sich von McDuffie getrennt, somit steht der 21-Jährige auch nicht länger im Kader der 46ers. Centerspieler Björn Schoo musste zum Ende der Trainingswoche mit Rückenproblemen kürzer treten, stand zwar im Aufgebot, wurde letztendlich aber geschont.
Etwas mehr als 100 mitgereiste Fans aus Gießen hatten die Halle akustisch von Beginn an in der Hand. Auch auf dem Parkett hatte der mittelhessische Tross nur wenige Anlaufschwierigkeiten. TJ DiLeo verwandelte noch in der ersten Spielminute per Dreier zum 5:0. Während Paderborn in der eigenen Offensive wenig Glück hatte und nur schwer ins Spiel fand, zeigten sich die 46ers variantenreicher und mit dem Auge für den freien Mann. Als Jonathan Malu aus der Mitteldistanz zum 11:2 traf, nahm Paderborn die erste Auszeit der Partie (5.). baskets-Coach Uli Naechster schien die richtigen Worte gefunden zu haben, mit einem 5:0-Lauf verkürzte Paderborn (7:11, 6.). Gießen zeigte sich aber unbeeindruckt und führte knapp 90 Sekunden vor Ende des ersten Viertels erstmals mit zehn Zählern (17:7, 9.). Schon fast ungewohnt dabei die Rebound-Überlegenheit der 46ers (12:6). Nachdem Paderborns Reginald Willhite mit der Sirene einen Dreier traf, stand es 18:12 aus Sicht der Gießener.
War dies nun eine Initialzündung für Paderborner? Es schien zunächst nicht so, Gießen konnte sich aber auch nicht weiter absetzen. Durch Punkte im Fastbreak erzielte Andre Marhold das 22:15 (13.). Als Paderborn plötzlich auf drei Zähler dran war, packte TJ DiLeo den nächsten Distanztreffer aus (27:21, 15.). Doch die baskets zeigten sich nun treffsicherer als noch in der Anfangsphase und so stellte Ty Nurse per Dreier den direkten Anschluss wieder her (25:27, 16.). Diesmal war es Denis Wucherer, der sofort die Auszeit nahm und sein Team neu einstellte. Eine halbe Minute vor dem Ende gab es dann jedoch in einer Wechselsituation ein Missgeschick vom Coach der 46ers, der nur noch einen Deutschen auf dem Feld hatte und somit ein technisches Foul bekam. Dennoch führten die Gießener zur Halbzeitpause mit 37:31.
Nach einem wilden Dreier mit Brett von Morgan Grim war Paderborn kurz nach dem Seitenwechsel in direkter Schlagdistanz (38:39, 23.), doch Cameron Wells antwortete postwendend (42:38, 24.). Die finke-Truppe schien nun spielerisch in Partie angekommen zu sein, doch der Schein trügte, zumindest beim Blick auf die Anzeigetafel. Dort wuchs die Punktausbeute der Gastgeber kaum mehr an, stattdessen waren es plötzlich doch wieder die 46ers, die sich davonstehlen konnten. Eric James Palm brachte die baskets mit seinem Dreier in die nächste Auszeit (50:38, 27.). Die Wucherer-Truppe agierte in dieser Phase cleverer, diktierte das Tempo und machte die wichtigen Punkte. So traf Cameron Wells wenige Sekunden vor Ende des dritten Viertels einen Dreier aus der Bedrängnis zum 56:39. Letztendlich war dieser Zwischenspurt eine Art Vorentscheidung.
Paderborn musste sich nun also deutlich strecken, um die dritte Niederlage in Folge zu vermeiden. Spätestens nach dem Dreier von Besnik Bekteshi zum 61:39 sahen die 46ers aber wie der sichere Sieger aus (33.). Bei Paderborn flackerte zwar ab und an mal ein Fünkchen Hoffnung auf, die 46ers ließ das aber kalt. TJ DiLeo traf aus der Ecke zum 67:50 (36.). Als es dann Yorman Polas Bartolo nach einem Fastbreak krachen ließ, war die Messe gelesen (71:52, 37.). Am Ende gewannen die 46ers insgesamt ungefährdet mit 74:57.
Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg. Wir waren gut vorbereitet, der Gameplan, vor allem in der Verteidigung, hat gut funktioniert. Unsere Defensive hat gut gestanden. Offensiv hat uns in der ersten Hälfte die Geduld gefehlt, das hat mir nicht wirklich gefallen. Das wurde in der zweiten Halbzeit besser. Im dritten Viertel hatten wir die besseren Antworten parat. Das hilft natürlich, um so ein Spiel dann relativ ungefährdet nach Hause zu fahren.“
Uli Naechster (Trainer finke baskets): „Glückwunsch an die Gießener, die absolut verdient als Sieger vom Feld gegangen sind. Wir haben uns durch Schiedsrichterpfiffe aus dem Spiel nehmen lassen. Das war für mich der entscheidende Faktor, warum wir im dritten Viertel auseinander gefallen sind und aufgehört haben, als Team zu spielen. Das darf nicht wieder passieren.“
finke baskets – GIESSEN 46ers 57:74 (31:37)
Viertelergebnisse: 12:18, 19:19, 8:19, 18:18
GIESSEN 46ers: Andre Marhold (10 Punkte), Besnik Bekteshi (3), Yorman Polas Bartolo (12), Anthony DiLeo (14), Eric James Palm (6), Benjamin Lischka (8), Jonathan Malu (8), Cameron Wells (13), Björn Schoo
finke baskets: Reginald Willhite (8 Punkte), Ty Nurse (11), Thomas Bropleh (15), Morgan Grim (9), Moritz Hübner, Paul Albrecht (9), Eike Kerfs (1), Ivan Buntic (2), Frederik Henningsen (2)
Zuschauer: 955
Nächstes Spiel:
Samstag, 6. Dezember 2014, 20 Uhr: GIESSEN 46ers – MLP Academics Heidelberg