Für die GIESSEN 46ers steht am kommenden Samstag das dritte Heimspiel in drei aufeinanderfolgenden Wochenenden an. Zu Gast um 20 Uhr in der Sporthalle Gießen-Ost ist der Beko BBL-Absteiger RASTA Vechta. Zwar trennen die Teams in der Tabelle sieben Plätze, doch zeitgleich sind es auch nur zwei Punkte zwischen den Teams der ehemaligen Nationalspieler Denis Wucherer (Gießen, 5.) und Stephen Arigbabu (Vechta, 12.). Nach den vergangenen drei Siegen können die 46ers mit Rückenwind in das Heimspiel gehen, das von Sponsor of the Day Noble Cars präsentiert wird.
Es ist auch in der Saison 2014/15 eine verrückte 2. Basketball-Bundesliga ProA. Zwischen dem Drittplatzierten aus Hamburg und dem Zwölftplatzierten aus Vechta liegt lediglich ein Sieg. Schon jetzt ist also vorauszusehen, dass auch nach dem 9. Spieltag die Tabelle erneut kräftig durcheinander gewirbelt wird.
Beim Absteiger aus Niedersachsen ist man mit der Platzierung aber sicherlich alles andere als zufrieden. Die Rastaner stiegen nach ihrem einjährigen Gastspiel in der Beletage des deutschen Basketballs in der vergangenen Saison wieder ab und peilen im Optimalfall die Rückkehr, mindestens aber eine gute Playoff-Platzierung an. Doch besonders auswärts läuft es noch nicht rund für das Team von Stephen Arigbabu. Drei Spiele in des Gegners Halle bedeuteten drei, zum Teil sehr deutliche Niederlagen.
Der selbstbetitelte „Geilste Club der Welt“ setzte bereits früh auf die Personalrochade. Mit Spielern wie Ex-46er Chase Griffin (17 Punkte pro Spiel), Donald Lawson (2.6), Fabian Franke (10) oder Ahmad Smith wurden gleich mehrere Hochkaräter der letztjährigen ProA verpflichtet. Aufbauspieler Smith musste den Club jedoch bereits verlassen und wurde durch Derek Wright (14, 2.7 Assists) ersetzt. Dazu wurde am gestrigen Mittwoch mit Elijah Obade ein weiterer Centerspieler verpflichtet, denn Lawson, der in Chemnitz über Jahre dem Team seinen Stempel aufdrückte, ist mit 2.6 Punkten und 1.4 Rebounds in knapp 17 Minuten Einsatzzeit weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
„Die Tatsache, dass da jetzt zwei neue Spieler dabei sind, zeigt, dass Vechta durchaus unter Druck steht und die Erwartungen dort sehr groß sind“, sagte 46ers-Coach Denis Wucherer beim Pressegespräch am Donnerstag. „Aber das zeigt eben auch, dass da eine Menge Geld im Spiel ist.“
Letzteres kann man auch in dieser Saison nicht von den 46ers sagen, doch das neu zusammengestellte Team hat in den vergangenen Spielen Schritte in die richtige Richtung gemacht. „Wenn du zwei Spiele an so einem Doppelspieltags-Wochenende gewinnst, bringt das natürlich Ruhe rein und stärkt dein Selbstbewusstsein. Dann ist auch die tägliche Arbeit einfacher, denn so ist die Stimmung im Training besser. Man hat das Gefühl, dass man einiges richtig gemacht hat. Das gibt ein gutes Gefühl.“
Doch mit den anstehenden Partien gegen Vechta, Essen und in Nürnberg stehen gleich drei Hochkaräter auf der Agenda der nächsten drei Wochen. „Jetzt kommen Mannschaften, die zumindest auf dem Papier stärker einzuschätzen sind, als die Gegner in den letzten Wochen. Da ist Vechta natürlich eine interessantes Aufgabe, die uns zeigen wird, inwieweit wir auch gegen so eine Mannschaft bestehen und sie schlagen können. Man kann sich gegen solche Gegner nicht nur auf zwei Spieler konzentrieren, sondern es sind dort eben mehr Waffen vorhanden, die es auszuschalten gilt.“
Einmal mehr wird es also besonders auf die starke Defense der Mittelhessen ankommen. „Gegen einen solchen Gegner muss man nicht nur individuell in der Verteidigung, sondern auch als Team, funktionieren. Vechta ist eine Mannschaft, die in der Lage ist, in einem Spiel 90 oder 100 Punkte zu scoren. Das gilt es zu verhindern, dann haben wir gute Chancen zu gewinnen. Wir müssen sie mit unserer Verteidigung stoppen“, unterstrich Wucherer.
Dabei wird aller Voraussicht nach am Samstag mit Yorman Polas Bartolo einer der beiden zuletzt verletzten Spieler wieder helfen können. „Yorman ist seit gestern wieder im Training, heute hat er voll mitgemacht. Wir gehen davon aus, dass er am Samstag wieder dabei ist.“ Schlechter sieht es dabei bei Jonathan Malu aus, der sich eine Zerrung der hinteren Oberschenkelmuskulatur im Kniekehlenbereich zuzog. „Jonni braucht noch ein bisschen. Er ist täglich in Behandlung, aber momentan weit davon entfernt zu trainieren.“
Am Samstag öffnet die Sporthalle Gießen-Ost wieder wie gewohnt um 18:46 Uhr. Die 46ers bitten dabei diejenigen, die ihr Ticket an der Abendkasse kaufen möchten, sich frühzeitig auf den Weg zu machen, um die Belastung der Kassen zu verteilen. Darüber hinaus bietet sich natürlich die Gelegenheit an, die Tickets bereits im Vorverkauf über die Vorverkaufsstellen sowie den Online-Ticketshop zu erwerben.