Nach zuletzt drei starken Playoff-Anwärtern treffen die GIESSEN 46ers am kommenden Freitagabend um 19.00 Uhr auf die WALTER Tigers Tübingen. Bei den abstiegsbedrohten Baden-Württembergern möchte die Mannschaft von Cheftrainer Ingo Freyer am 26. Spieltag den zwölften Saisonsieg feiern, um mit Selbstvertrauen in das darauffolgende Hessenderby zu gehen. Aber auch der Tabellenletzte will den so lang ersehnten zweiten Sieg in der easyCredit BBL-Saison 2017/18 einfahren. Die Partie kann live auf https://www.telekomsport.de/ miterlebt werden.
Die Wildkatzen warten seit dreizehn Begegnungen auf ein Erfolgserlebnis. Den letzten Sieg gab es beim 80:67 über die BG Göttingen am 12. Spieltag in der heimischen Paul Horn-Arena. Seit dieser Partie fristet das Team von Headcoach Mathias Fischer nicht nur kontinuierlich den letzten Tabellenplatz, sondern kassiert in Regelmäßigkeit Niederlagen mit über zehn Punkten Unterschied. Dennoch halten die Gelb/Schwarzen mit ihren Kontrahenten – egal welcher Tabellenregion sie angehören – meist lange mit, lediglich ein Viertel sprengt fast immer die Träume vom Sieg. So ist es nicht verwunderlich, dass Tübingen neben den Rockets den schwächsten Angriff (75.0 PpS) der gesamten Liga bildet. Zudem pflücken sie mit 30.2 Abprallern die wenigsten Rebounds in der BBL vom Brett. Werte, die die gesamte Situation und die prekäre Lage der Tigers erklären. Auch ein Wechsel auf der Trainerbank von Cheftrainer Tyron McCoy zum Ex-Gießener Headcoach Mathias Fischer konnte keine Trendwende einleiten.
Dass die dennoch Mannschaft Potential aufweist, zeigte sie am sechsten Spieltag in der Sporthalle Gießen-Ost. Dort wurde ein wahres Feuerwerk von beiden Mannschaften abgefeuert und ein Punkterekord in der ersten Halbzeit durch die jeweiligen Teams in der BBL-History aufgestellt. An diesem Spieltag stand es zur Halbzeit bereits 65:62 für die damaligen Gäste. Dennoch mussten die leidgeprüften Tübinger am Ende eine 98:110-Schlappe gegen die Gießener hinnehmen. „Beide Teams wollen unbedingt gewinnen, und es wird entscheidend sein, wer mit diesem Druck am besten umgeht“, so 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer.
Die Tigers-Akteure, die ihren einzigen Sieg vor heimischen Publikum einheimsen konnten, bauen vor allem auf ihren Power Forward Reggie Upshaw. Der US-Amerikaner nimmt im System von Headcoach Fischer eine zentrale Rolle ein und ist mit 14.7 PpS sowie 6.7 RpS bester Scorer seiner Farben. Dazu gesellen sich mit Malcom Lee (12.4 PpS) und dem Ex-46ers Barry Stewart (10.6) zwei Spieler, die zu jeder Zeit gefährlich sein können. Gelenkt wird das Spiel der Raubkatzen vom erfahrenen Aufbauspieler und Assists-König Jared Jordan. Auch in dieser Spielzeit führt er wieder mit durchschnittlich 6.0 Vorlagen pro Partie die Liga in dieser Kategorie an. Keine Rolle nehmen die US-Amerikaner Ryan Brooks (8.0), Kris Richard (11,5) und Javon McCrea (11.2) mehr ein, die während der laufenden Spielzeit abgegeben wurden.
Auch die 46ers kamen zuletzt gegen drei ambitionierte Playoff-Teams ins straucheln und warten seit dem Ulmer Coup wieder auf ein positives Erlebnis. Um einen Sieg zu schaffen, baut das beste Reboundteam der BBL (38.4 RpS) wieder auf seinen punktegierigen Kader. Allen voran Kapitän John Bryant, der es trotz Foulproblematik in der vergangenen Partie auf 18 Zähler und 10 Rebounds brachte. So führt der Hüne nicht nur die Reboundstatistik mit 10.6 RpS in der Liga an, sondern produziert dazu auch im Schnitt mit 17.0 PpS ein Double-Double pro Partie. Ebenfalls vielversprechende Werte bringen die weiteren Gießener Protagonisten mit – so scoren Dee Davis (14.6), Max Landis (12.9), Austin Hollins (12.2) und Benjamin Lischka (10.4) zweistellig. Unter dem Brett agieren insbesondere Jeril Taylor mit 5.0 und Mahir Agva 4.1 RpS fangsicher. Die Vielfältigkeit des Kaders unterstreicht der deutsche Rollenspieler Mauricio Marin, der im letzten Spiel mit 13 Zählern und vier Rebounds seine Wertigkeit einmal mehr unter Beweis stellte.
