Die GIESSEN 46ers verlieren Spiel 2 der Viertelfinal-Playoffserie in der 2. Basketball-Bundesliga bei Science City Jena nach Verlängerung mit 82:93. In einer umkämpften Partie waren es wieder die Mittelhessen, die in der ersten Halbzeit das Spiel in der Hand hatten. Zum Ende reichte es dennoch nicht zum Sieg. Bester Werfer auf Seiten der 46ers war TJ DiLeo mit 14 Punkten.
Myles Hesson erzielte mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf die ersten Punkte der Partie (3:0, 1.). Joshiko Saibou ließ nur wenig später einen weiteren Distanzwurf durch die Reuse fallen (6:0, 2.). Erneut schienen die Mittelhessen vor der Partie Zielwasser konsumiert zu haben. Außerdem gelang es den Mittelhessen in den ersten drei Spielminuten das offensivstärkste Team der Hauptrunde ohne Zähler stehen zu lassen. Erst Dorenzo Hudson konnte an der Freiwurflinie den ersten Punkt der Science City-Truppe markieren (1:8, 3.). Jena versuchte es früh mit ihrer gewohnten Pressverteidigung, dennoch konnte Hesson in der fünften Spielminute seinen nächsten Distanzwurf platzieren (11:5). Die 46ers hatten in dieser Phase insgesamt weniger Probleme mit der Verteidigung der Thüringer als umgedreht. So traf Falko Theilig ebenfalls von der 6.75-Meter-Marke zum 18:7 (9.), ehe Joshiko Saibou gar auf 20:7 erhöhte (10.). Die 46ers hatten also erneut einen deutlich besseren Start in die Partie zu verzeichnen und so endete das erste Viertel mit 22:9.
Schon zu Beginn des zweiten Viertels richtete der Hallensprecher Durchhalteparolen an die Heimzuschauer. Jenas Lars Wendt ließ dem Taten folgen und verkürzte durch zwei schnelle Treffer auf 13:22 (11.). Jetzt hatten die 46ers zunächst Probleme in das Viertel zu finden. Theilig war es nun vorbehalten, aus der Distanz die ersten Zähler der Gäste einzustreuen (25:15, 13.). Jetzt kam der mittelhessische Motor wieder in Fahrt und Gießen stellte schnell auf 29:17 (14.). Recht konstant konnte das Team von Coach Denis Wucherer den Vorsprung im zweistelligen Bereich halten. Steven Bennetts freier Dreier brachte dann Jena-Trainer Björn Harmsen in Rage (35:21, 17.). Es war bereits der sechste Distanztreffer der Lahnstädter, Jena hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht für drei Punkte eingenetzt. Dies sollte in der ersten Halbzeit auch so bleiben. Als dann Rob Chubb per Dunking abschloss, stand eine deutliche 37:21-Führung auf der Anzeigetafel der Sparkassen-Arena (18.). Thierno Agne ließ einen weiteren Treffer zum 40:21 folgen (19.). Zur Halbzeit führten die Gäste dann deutlich mit 41:25.
Wie schon im ersten Spiel der Serie betrug der Vorsprung nach dem Seitenwechsel 16 Punkte für die 46ers. Jena schraubte den Rückstand aber schnell herunter (30:41, 22.), was Coach Wucherer zu einer Auszeit zwang. Gießen fand in der Folge ganz langsam wieder besser in die Partie. Joshiko Saibou traf aus der Ecke zum 43:31 (24.). Doch spätestens nach dem Distanztreffer von Lars Wendt war Jena zurück im Spiel (36:43, 25.). Dorenzo Hudson legte wenig später nach (39:43, 25.), zudem nahm der US-Amerikaner ein Offensivfoul von TJ DILeo geschickt an. Billy Rush ließ einen weiteren Dreier folgen und so schmolz der 46ers-Vorsprung durch einen 11:0-Lauf auf nur noch einen Zähler (42:43, 26.). Chubb konnte dem Lauf ein Ende setzen (45:42, 27.). Thierno Agne legte einen Distanztreffer nach (48:42, 28.). Jena wusste jedoch wieder zu verkürzen (47:48, 29.) und schaffte gar wenig später den Ausgleich (50:50, 29.). Mit einem knappen 54:53 aus Sicht der 46ers gingen die Teams dann in das letzte Viertel.
Zu Beginn des letzten Abschnitts konnte sich Jena zunächst die Führung ergattern, ehe Myles Hesson mit zwei Freiwürfen wieder seine Farben in Front brachte (56:55 31.). Dorenzo Hudson allerdings wusste die Antwort, versenkte einen Distanztreffer und stelle auf 58:56 aus Sicht der Thüringer (32.). Diesmal glich Benjamin Lischka an der Freiwurflinie aus (58:58, 32.). Kapitän Saibou war es dann vorbehalten, seinen Farben mit viel Einsatz und fünf Zählern in Folge ein Minipolster zu verschaffen (65:60, 34.). Agne und Bennett erhöhten zum Abschluss eines 11:0-Laufes gar auf 69:60 (36.). Erschwerend kam für Jena hinzu, dass der gut aufgelegte Dennis Tinnon mit seinem fünften Foul vom Feld musste (37.). Außerdem bekam Dorenzo Hudson ein disqualifizierendes Foul und war somit ebenso nicht mehr einsetzbar. Gießen führte zu diesem Zeitpunkt mit 71:63 (37.), jedoch wackelte bei den 46ers nun das Handgelenk an der Freiwurflinie. Saibou und Bennett ließen ihre Gelegenheiten liegen. So ließen die Mittelhessen die Tür offen, Jena verkürzte wieder auf 70:71 (39.). Eine knappe halbe Minute vor dem Ende konnten die 46ers ihren Angriff nicht im Korb unterbringen, so hatte Jena die Chance, 25.6 Sekunden vor dem Ende und bei eigenem Ballbesitz eine Auszeit zu nehmen. Science City konnte den Angriff aber nicht im Korb unterbringen, stattdessen bekam Steven Bennett zwei Freiwürfe zugesprochen, die der US-Amerikaner verwandelte (72:70). Doch unmittelbar vor dem Ende durfte auch Billy Rush noch an die Linie und stellte den 72:72-Ausgleich her. Verlängerung.
Gießen startete gut in die Overtime. Nach DiLeos Dreipunktespiel (75:72, 41.) und Agnes Dreier (78:74, 42.) wusste Jena allerdings dennoch erneut zu verkürzen. Bei den 46ers waren zu diesem Zeitpunkt bereits Hesson, Malu und Chubb mit fünf Fouls aus dem Spiel. Als dann auch Saibou sein Foulpensum ausschöpfte, lag Jena plötzlich mit 82:78 in Front (44.) und ließ sich den Sieg nun nicht mehr nehmen. Gießen konnte dann nichts mehr an der Führung drehen und so verloren die 46ers mit 82:93.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Wir hatten das Spiel eigentlich in der Tasche, haben gut auf den Run von Jena reagiert, an der Freiwurflinie aber die Treffer nicht gemacht. Jena hat hingegen die Freiwürfe getroffen, das war der Unterschied. Es ist nicht das erste Mal, dass wir eine hohe Führung abgeben. Aber wir sind eine relativ junge Truppe. Wir haben es aber in der Vergangenheit geschafft, von solchen Spielen zurückzukommen. Da mache ich mir keine großen Sorgen. Insgesamt war es eine sehr engagierte Leistung und ein sehr ordentliches Spiel. Dummerweise haben wir den Sieg liegen lassen. Aber auch sowas passiert in so einer Serie.“
Björn Harmsen (Cheftrainer Science City Jena): „Ich bin natürlich überglücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben, und sehr stolz, wie meine Spieler das Spiel dann noch umgebogen haben. Wir sind passiv in die Partie gestartet, aber das ist nicht unsere Art zu spielen. Wir haben dann in der Halbzeit wieder umgestellt und Stopps bekommen, die wir brauchten. Es war ein ähnlicher Spielverlauf wie im ersten Spiel. Mehr Spannung kann man kaum haben.“
Science City Jena – GIESSEN 46ers 93:82 (72:72, 25:41)
Die Viertelergebnisse: 9:22, 16:19, 28:13, 19:18, 21:10
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (13 Punkte), Steven Bennett (13), Myles Hesson (10), Thierno Agne (13), TJ DiLeo (14), Falko Theilig (7), Benjamin Lischka (8), Felix Strack, Vinzent Zimmer, Jonathan Malu, Rob Chubb (4)
Science City Jena: Billy Rush (11 Punkte), Garrett Timothy Sim (13), Dorenzo Hudson (14), Ermen Reyes-Napoles (9), Lars Wendt (19), Julius Wolf (2), Georg Voigtmann, Dennis Tinnon (12), Daniel Mayr, Kristian Kuhn (13), Lukas Wank
Zuschauer: 1.920
Nächste 46ers-Partie: Freitag, 11.04.2014, 20 Uhr: GIESSEN 46ers – Science City Jena (Spiel 3)