Am zweiten Weihnachtsfeiertag stand für die GIESSEN 46ers mit den Telekom Baskets Bonn der nächste Playoff-Anwärter auf dem Spielplan. Erfreuliche Nachrichten gab es jedoch nur vor dem Spiel: Marco Völler konnte seiner Mannschaft wieder aktiv auf dem Court helfen, lediglich Andreas Obst fiel weiterhin angeschlagen aus. Die Hausherren behielten das Spiel über die Oberhand, insbesondere durch ihr starkes Teamplay (30 Assists vs. 15 Assists). Am Ende mussten sich die Lahnstädter mit 68:90 deutlich geschlagen geben.
Zu Beginn standen für die Gäste aus Mittelhessen Kapitän Cameron Wells, Skyler Bowlin, Thomas Scrubb, Marco Völler und Justin Sears auf dem Parkett. Für die Bonner starteten neben Topscorer Ryan Thompson auch Ojars Silins, Julian Gamble, Josh Mayo und Kenneth Horton.
Die ersten Punkte auf Gießener Seite erzielte Scrubb nach Zuspiel von Bowlin (2:2, 1. Minute). Nach einer unruhigen Anfangsphase mit wenig Wurfglück stand es nach fünf gespielten Minuten 8:12 aus Sicht der Mittelhessen. Im weiteren Verlauf der Partie kamen die 46ers durch schöne Aktionen von Scrubb und Saibou zwar näher heran, doch die Bonner hatten stets eine Antwort parat. So war Silins mit seinem zweiten Dreier erfolgreich (12:18, 8.Minute). Richtung Viertelende legte Gießen dann aber in Person von Benjamin Lischka per Fastbreak-Dunk und Saibou per Korbleger einen Schlussspurt zum 16:20-Viertelstand hin.
Wie schon im ersten Viertel, erwischten die Hausherren auch einen besseren Einstand in den zweiten Spielabschnitt. Einige unnötige Ballverluste und wenig erfolgreiche Abschlüsse prägten die Partie auf beiden Seiten. Fortan begannen die Bonner, ihre Größenvorteile unter den Körben auszunutzen und agierten auch in der Defensive cleverer. Nach leichten Fastbreak-Punkten durch den Ex-Gießener Polas nahm 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer die erste Auszeit der Partie (18:27, 15. Minute). Diese zeigte zwar kurzzeitig Wirkung und Wells versenkte seinen Mitteldistanz-Wurf. Dann traf Scrubb den erlösenden ersten Dreier für die Gäste zum 23:30 (17. Minute). Fortan wurden beide Mannschaften immer sicherer von jenseits der Dreierlinie, wobei Bonn stets die Oberhand behielt. Nachdem Horton für die Bonner vorlegte, war Bowlin auf der Gegenseite treffsicher – Auszeit durch Baskets-Headcoach Predrag Krunic (30:40, 19. Minute). In die Halbzeit ging es mit einem elf Punkte-Rückstand aus Sicht der Hessen (30:41).
In die zweite Halbzeit starteten die Gießener mit einem Dreier von Scrubb, Mayo legte aber direkt auf der Gegenseite nach (33:44, 21. Minute). Die Konzentration war nun wieder voll da und die Mittelhessen konnten sich in einen Lauf spielen. Erst war es nach Anspiel von Wells Scrubb mit dem Fastbreak, danach der AlleyOop von Bowlin auf Sears, der per Dunk abschließt und schließlich Völler mit weiteren Fastbreak-Punkten. Bonn-Headcoach Krunic mit der Auszeit beim Stand von 44:51 (24. Minute), um den Gästelauf zu stoppen. Manigat konnte per Korbleger plus Foul verkürzen, der nun fällige Freiwurf sollte jedoch nicht fallen (49:54, 25. Minute). Doch Mayo und Silins hatten etwas dagegen und stellten wieder eine zweistellige Führung auf die Anzeigetafel (51:61, 28. Minute). In die letzte Viertelpause ging es schließlich mit einem 54:65-Rückstand.
Im vierten Viertel zeigten sich die 46ers dann kämpferisch, um den Spieß doch noch einmal herumzudrehen, dennoch wollte weiterhin nicht viel gelingen. Die Bonner konnten in Person von Barovic und Thompson die Führung langsam aber sicher auf 18 Zähler ausbauen (75:57, 35. Minute). Evans und Bowlin konnten nochmal kleine Akzente setzen, aber insbesondere Horton und Barovic im Post-Play waren für die Gäste jetzt nicht zu stoppen. Zudem fielen für die Gastgeber nun auch unmögliche Würfe, wie der von Topscorer Silins (20 Punkte) mit der Hand im Gesicht zur 22 Punkte-Führung (85:63, 39. Minute). Am Ende müssen sich die Gäste deutlich den Telekom Baskets Bonn geschlagen geben. Die Partie endet mit 68:90.
Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Ich gratuliere Predrag und seinem Team zum verdienten Erfolg. Dass Bonn eine große Mannschaft ist, die physisch spielt und gute Werfer in ihren Reihen hat, wussten wir vorher. Dass sie aber auch schneller auf den Beinen sind und dass wir es zulassen, dass sie so gut den Ball bewegen, hat uns etwas überrascht. Gegen eine gute Mannschaft musst du dementsprechend in der Offensive gute Würfe generieren. Wir haben jedoch nur solide Würfe genommen, die an einem Tag wie heute einfach nicht fallen wollten.“
Predrag Krunic (Cheftrainer Telekom Baskets Bonn): „Danke Denis. Ich denke, dass das ein sehr, sehr starkes Spiel von uns war. Wir haben gut zusammengespielt und Teamplay gezeigt, sowohl in der Verteidigung als auch in der Offensive. Wir haben immer den Ball bewegt, den Extra-Pass gesucht und ich denke, dass es ein verdienter Sieg war. Für unsere Situation, für unsere Jungs eine tolle Atmosphäre und es war ein wichtiger Sieg für uns.“
Telekom Baskets Bonn – GIESSEN 46ers 90:68 (41:30)
Viertelergebnisse: 20:16, 21:14, 24:24, 25:14
Telekom Baskets Bonn: Ojars Silins (20), Filip Barovic (12), Ryan Thompson (9), Johannes Richter (3), Julian Gamble (10), TJ DiLeo (0), Florian Koch (3), Yorman Polas Bartolo (2), Josh Mayo (13), Kenneth Horton (18), Valentin Blass (0)
GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (6), Justin Sears (8), Dwayne Evans (9), Thomas Scrubb (12), Skyler Bowlin (9), Benjamin Lischka (2), Jahenns Manigat (5), Cameron Wells (12), Maurice Pluskota (0), Marco Völler (5)
Zuschauer: 5.580
Nächstes Spiel: Freitag, 30.12.2016, 19.00 Uhr: RASTA Vechta – GIESSEN 46ers