GIESSEN 46ers verlieren zum Jahresabschluss gegen Tabellenführer Würzburg

Vorlesen:

Die GIESSEN 46ers beenden das Basketballjahr 2014 mit einer 71:82-Niederlage nach Verlängerung gegen den Primus der 2. Basketball-Bundesliga ProA, die s.Oliver Baskets aus Würzburg. In der ausverkauften Sporthalle Gießen-Ost (3.284 Zuschauer) sahen die 46ers wenige Sekunden vor dem Ende noch wie der sichere Sieger aus. Ein Dreipunktetreffer in letzter Sekunde rettete die Gäste jedoch in die Verlängerung, in der die Mannschaft von Coach Denis Wucherer dem betriebenen Aufwand sowie der kürzeren Rotation Tribut zollen musste. Topscorer auf mittelhessischer Seite waren Cameron Wells und Eric James Palm mit 17 Zählern.

Schon vor der Partie standen die Vorzeichen für ein Basketball-Spektakel zum Jahresabschluss gut. Eine ausverkaufte Sporthalle Gießen-Ost freute sich auf das Aufeinandertreffen des Zweiten gegen den Ersten. Die Favoritenrolle war klar verteilt und auf Seiten der Würzburger, die 46ers gingen jedoch mit viel Selbstvertrauen in die Partie.

Mit ihrer gewohnt starken Verteidigung machten es die Hausherren dem Gast aus Unterfranken von Beginn an sehr schwer. So sorgte ein schneller Ballgewinn für einfache Zähler von Cameron Wells zum 5:3 (3.). Als Yorman Polas Bartolo und wiederum Wells nachlegten, stand es gar 10:3 für die Gastgeber. Die Osthölle brodelte schon jetzt kräftig. Würzburg hatte zunächst Probleme sich auf die aggressiven und galligen 46ers einzustellen. Durch einen kleinen Lauf kamen die Gäste, die ihr Glück im ersten Viertel vorrangig von der Dreierlinie versuchten, zwar wieder heran (11:12, 7.), Gießen antwortete aber durch Zähler von Besnik Bekteshi und Wells (17:11, 8.). Durch einen 8:0-Lauf ging Würzburg wieder in Front, ehe Eric James Palm einen Dreier einnetzte (20:19, 9.). Dies war auch der Stand nach dem ersten Viertel.

Die Läufe wurden im zweiten Viertel kleiner, die Führung wechselte häufig. Nach den Zählern von Cameron Wells hatten die 46ers wieder die Nasenspitze vorn (25:24, 14.) und setzten sich auch zunächst ein Stück weit ab (31:25, 16.). Würzburg verkürzte aber den Rückstand schnell wieder. Es war eine Partie auf Augenhöhe, die sich die Topteams der ProA in diesen Minuten ablieferten. Als Ruben Spoden beide Freiwürfe verwandelte, hatte er den Ausgleich für Würzburg hergestellt (34:34, 19.), doch Gießen konterte durch ein Dreipunktespiel von Eric James Palm sowie einem Korbleger von TJ DILeo (39:34, 20.). Zur Halbzeit führten die Gießener durchaus verdient mit 41:36.

Während die 46ers auch nach dem Seitenwechsel den Vorsprung zunächst behaupten konnten (43:39, 23.), kassierten Besnik Bekteshi auf Gießener sowie Maximilian Ugrai auf Würzburger Seite ihre jeweils vierten persönlichen Fouls. Eric James Palm ließ das kalt, er netzte seinen nächsten Dreiertreffer ein (48:42, 25.). Wenig später ließ es der Scharfschütze erneut im Würzburger Korb einschlagen (51:46, 28.). Als dann Yorman Polas Bartolo den nächsten Ballgewinn erzielte, nach vorne preschte und mit Foul verwandelte, war die Stimmung auf einem zwischenzeitlichen Höhepunkte (53:46, 29.). Doch der Kubaner ließ den fälligen Freiwurf liegen. Die Gießener machten aber in diesem Viertel vor allem die kleinen Dinge mit großer Wirkung besser, spielten leidenschaftlicher und engagierter als der Gast. Dementsprechend gingen die Mittelhessen mit einer 56:49-Führung in das letzte Viertel.

Gießen investierte viel in die Partie. Ein Beispiel: TJ DiLeo zog zum Korb, verlegte zwar den Ball, sprintete aber sofort hinterher und luchste dem Würzburger Aufbauspieler Christian Hoffmann das Spielgerät, noch bevor es in der Hälfte der Mittelhessen war, wieder ab. Routinier Björn Schoo schraubte außerdem den Vorsprung hoch auf 58:49 (33.). Als Ugrai, der wenig später sein fünftes Foul kassierte, jedoch seinen nächsten Dreier für die Baskets traf, war der Rückstand auf 55:58 eingedampft (34.). Es war also angerichtet für eine spannende Schlussphase. Durch einen Dreier von Sebastian Betz ging Würzburg in Front (63:62, 38.), Yorman Polas Bartolo begang außerdem ein Offensivfoul. Plötzlich schien das Momentum auf Seiten der Gäste zu liegen, doch das rief wiederum 46ers-Kapitän TJ DiLeo auf den Plan, der sein großes Herz zeigte und mit zwei Treffern auf 66:63 (39.) stellte. Doch dann wurde es dramatisch: Bei noch 14.5 Sekunden auf der Uhr gab es die nächste Auszeit, Würzburg hatte Ballbesitz, doch wieder war Polas zur Stelle, sicherte sich den Ball und passte auf Wells, der gefoult wurde und an der Freiwurflinie zum 68:65 traf (40.). Gießen sah wie der sichere Sieger aus, doch die 46ers beginnen plötzlich einen schwerwiegenden Fehler, in dem sie Jermaine Mallett zu spät foulten, dieser jedoch seinen Wurf noch im Korb zum Ausgleich versenken konnte. Zu allem Überfluss foulte Cameron Wells, der sein fünftes Foul kassierte, Mallett in der Wurfbewegung. Schockstarre in der Osthalle, die knapp 200 Würzburger-Fans waren obenauf. Den fälligen Freiwurf ließ der Baskets-Akteur allerdings liegen. Es ging in die Verlängerung.

Durch das fünfte Foul von Cameron Wells, der bis zu diesem Zeitpunkt der Topscorer der Partie war, gingen die 46ers geschwächt in die Verlängerung. Dies sowie der betriebene Aufwand schien Wirkung zu zeigen. Während Würzburg auf 74:68 zog (43.), war bei den Gießenern der Ofen aus, es wollte einfach nichts mehr in den Korb gehen. So gab es am Ende nichts zu feiern für die 46ers, bei denen Niklas Bilski in der letzten Minute der Verlängerung sein ProA-Debüt gab.

Für die 46ers steht nun eine kleine Winterpause an. Die Mannschaft hat eine Woche trainingsfrei, ehe es am 29.12.2014 mit den Vorbereitungen auf die erste Partie des Jahres 2015 bei den NINERS Chemnitz losgeht.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Glückwunsch an Würzburg, die sich den Sieg hart erarbeitet haben. Nichtsdestotrotz bin ich stolz auf meine Jungs. Besonders unsere Verteidigung war einmal mehr sehr intensiv und gut. Beim letzten Wurf in der regulären Spielzeit kam das Foul zu spät. Das war anders geplant, den Schuss hätten wir nicht zulassen dürfen. In der Verlängerung ist uns dann der Tank ausgegangen, was der hohen Intensität geschuldet war.“

Douglas Spradley (Trainer s.Oliver Baskets): „Das war heute der Kampf, den wir erwartet haben. Kompliment an meine Mannschaft, dass wir Wege gefunden haben, das Spiel noch zu drehen. Gießen hat stark verteidigt und unseren Guards das Leben sehr schwer gemacht. Ich bin froh und glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben.“

GIESSEN 46ers – s.Oliver Baskets 71:82 (68:68, 41:36)

Viertelergebnisse: 20:19, 21:17, 15:13, 12:19, 3:14

GIESSEN 46ers: Andre Marhold, Niklas Bilski, Besnik Bekteshi (3 Punkte), Yorman Polas Bartolo (9 Punkte), Anthony DiLeo (8) (), Eric James Palm (17), Benjamin Lischka (7), Jonathan Malu (2), Cameron Wells (17), Björn Schoo (8)

s.Oliver Baskets: Jason Dourisseau (9 Punkte), Carlos Medlock (19), Maximilian Ugrai (12), Ruben Spoden (2), Christian Hoffmann, Sebastian Betz (8), Jermaine Mallett (13), Ole Wendt, Dominik Schneider, Jeremy Dunbar, Darren Fenn (15), Samuel Givens (4)

Zuschauer: 3.284 (ausverkauft)

Nächstes Spiel:

Samstag, 03. Januar 2015, 19 Uhr: NINERS CHEMNITZ – GIESSEN 46ers

Letzte News