Zwei von maximal fünf Spielen in der Viertelfinal-Playoff-Runde der 2. Basketball-Bundesliga ProA zwischen den GIESSEN 46ers und Science City Jena sind gespielt. Nach jeweils einem dramatischen Heimsieg findet Spiel drei nun wieder in der Sporthalle Gießen-Ost statt. Schon die ersten Aufeinandertreffen haben gezeigt, dass sich in dieser Serie nicht nur zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegnen, sondern die Spiele der beiden Mannschaft mit einem intensiven Spielstil für beste (Basketball-)Unterhaltung sorgen. So sicherlich auch am morgigen Freitag, den 11. April 2014, um 20 Uhr.
Während die 46ers in Spiel eins in Gießen knapp die Oberhand behielten (75:74), ging die Partie in Jena nach Verlängerung verloren (82:93). „Prinzipiell ist nicht viel passiert“, blickt 46ers-Cheftrainer Denis Wucherer auf den Stand der Serie. „Wir wissen, dass wir gegen diese Mannschaft jederzeit gewinnen können und vor allem durch unsere Spielkultur und unser Teamplay Vorteile haben. Jena weiß aber, dass sie aufgrund ihrer Aggressivität und Physis auch jederzeit gute Karten gegen uns haben. Beide Mannschaften haben nun einmal zu Hause gewonnen, beide Siege waren irgendwie auch glücklich für die jeweilige Mannschaft. Insofern glaube ich, dass nun alles wieder auf null ist. Jetzt haben wir eine “Best of Three”-Serie und da ist das erste Spiel natürlich durchaus wichtig.“
Aus den maximal noch drei anstehenden Spielen benötigt die Mannschaft, die in das Halbfinale einzieht, zwei weitere Siege. Die 46ers brachten sich dabei am vergangenen Dienstag im Spielverlauf in eine gute Ausgangssituation und führten dreieinhalb Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit mit neun Zählern (71:62), ließen vor der Sirene aber vor allem an der Freiwurflinie wichtige Punkte liegen und gaben den Sieg somit wieder aus der Hand. „Die Jungs wissen selber, dass wir das Spiel an der Freiwurflinie nicht nach Hause gebracht haben, darüber müssen wir nicht reden“, äußerte sich der Coach. „Im Regelfall bringst du diese Spiele an der Freiwurflinie auch nach Hause. Ein- oder zwei- von zehnmal klappt das nicht, weil du eben diese wichtigen Würfe nicht triffst und der Gegner dann die Chance nutzt, um ins Spiel zurück zu kommen.“
Trotz der großen Emotionen in der Serie analysiert der Coach die Serie natürlich nüchtern und sachlich: „Positiv ist, dass wir vorher einiges richtig gemacht haben, wenn wir in einer Situation sind, in der wir so ein Spiel nach Hause bringen können. Wir analysieren aber natürlich auch, woran es lag, dass wir innerhalb eines Viertels den großen Vorsprung hergeben. Da ist dann wiederum auch einiges falsch gelaufen. Das gilt es zu analysieren, damit wir das besser machen, falls es nochmal dazu kommt.“
Einer der Gründe für die Aufholjagd Jenas war sicherlich der Dreipunktewurf, der in der ersten Halbzeit gar nicht fiel, ab dem Seitenwechsel inklusive Verlängerung jedoch zu 24 Punkten für die Science City-Truppe führte. Dem 46ers-Coach bereitet dies aber für die kommenden Spiele keine Kopfschmerzen. „Wir dürfen da nicht in Panik verfallen, wenn Wolf, Wendt, Hudson oder Rush mal einen Dreier treffen. Ich glaube, wir tun das, was in der Regel erfolgsversprechend ist: Wir konzentrieren uns auf Sim und versuchen ihnen die einfachen Körbe in der Zone und den Fastbreak wegzunehmen. Man kann Jena aber natürlich nicht alles wegnehmen.“
Einer der genannten Spieler wird die 46ers am Freitag jedoch so nicht ärgern können: Nach dem disqualifizierenden Foul von Science City-Spieler Dorenzo Hudson wurde der US-Amerikaner von der Liga-Spielleitung für ein Spiel gesperrt und darf somit am Freitag nicht ins Spielgeschehen eingreifen. Außerdem muss der Guard eine Geldstrafe zahlen. „Nach Auswertung des SR-Berichts sowie der Stellungnahme des Spielers und Zeugenaussagen kommt die Spielleitung zu dem Ergebnis, dass der Spieler eine grobe Unsportlichkeit begangen hat“, so die Veröffentlichung der DJL.
Auf Seiten der Gießener sieht die personelle Lage ein wenig entspannter aus, doch die Playoffs fordern natürlich ihren Tribut: „Durch die relativ vielen und sehr intensiven Spiele, die den Jungs sehr viel abverlangen, kommen alte Wehwehchen wieder hoch“, sagt Wucherer. So scheint Benjamin Lischka, der sich beim Auswärtsspiel Mitte März in Heidelberg einen Pferdekuss zuzog, nicht im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. Sein Einsatz dürfte jedoch nicht gefährdet sein und so sollten die 46ers dennoch mit voller Manpower in die Partie, in der sich der Sieger den ersten Matchball sichern wird, gehen können.
Die Abendkasse öffnet um 18:30 Uhr, die Sporthalle Gießen-Ost um 18:46 Uhr. Die 46ers bitten dabei diejenigen, die ihr Ticket an der Abendkasse kaufen möchten, sich frühzeitig auf den Weg zu machen, um die Belastung der Kassen zu verteilen. Darüber hinaus bietet sich natürlich die Gelegenheit an, die Tickets bereits im Vorverkauf über die Vorverkaufsstellen sowie den Online-Ticketshop (www.giessen46ers.de) zu erwerben.