Götz Twiehoff (Bayer Giants Leverkusen) im Gegnerinterview

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Am Samstag steht das Traditionsduell zwischen den GIESSEN 46ers und den Bayer Giants Leverkusen auf dem Programm. Vor der Partie stand uns Giants-Forward Götz Twiehoff Rede und Antwort.

Hallo Götz, Ihr habt von den ersten zwölf Saisonspielen nur eine Partie gewinnen können. Woran lag es, dass Ihr so schwer in Tritt gekommen seid?

Uns haben in erster Linie die Verletzungen zurückgeworfen. Teilweise mussten unsere Flügelspieler über mehrere Wochen auf den großen Positionen aushelfen. Darunter leidet natürlich das Zusammenspiel, wenn man ständig auf anderen Positionen aushelfen muss und sich weder im Training noch in den Spielen aufeinander einstellen kann.

Seitdem läuft es besser, aus den folgenden elf Spielen habt Ihr sieben Siege erringen können. An welchen Stellschrauben wurden erfolgreich gedreht?

Obwohl uns das Verletzungspech treu geblieben ist und wir mit der Schulterverletzung von Ben (Spöler) einen herben Rückschlag hinnehmen mussten, konnten wir endlich auf eine komplette Mannschaft zurückgreifen – das Zusammenspiel wurde besser und durch die ersten Siege stieg außerdem unser Selbstbewusstsein. Uns ist bewusst geworden, dass wir nicht nur ein Punktelieferant für die anderen Teams der Liga sind.

Ihr steht nun auf dem 13. Tabellenplatz und habt vier Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsrang. Was denkst Du, beim Blick auf Eure Tabellensituation?

Es freut mich, dass wir das Blatt nach den ersten zwölf Spieltagen wenden konnten und zeigt, dass wir zu Recht in der ProA spielen. Dennoch haben wir noch nichts erreicht. Es liegt noch ein schwerer Weg vor uns, aber wir haben das Heft in der Hand.

Du bist ältester Spieler im Team der Leverkusener. Gibst Du Deine Erfahrungen an die jungen Spieler weiter?

Sicherlich hat man durch das Alter automatisch eine gewisse Authorität, Gelassenheit und Erfahrung, die ich gerne teile. Ich nehme mir zudem das Recht raus, wenn es nicht läuft, den Mund aufzumachen. Dennoch ist es meine erste ProA-Saison. In manchen Situationen fühle mich auch noch als Rookie.

Deine Statistiken zeigen, dass Du die Werte im Vergleich zum Vorjahr in der ProB konstant halten konntest. Der Sprung in die ProA scheint Dir also nicht allzu schwer gefallen zu sein, oder?

Ganz und gar nicht. Der Beginn der Saison lief nicht sonderlich gut. Nach meiner Verletzungspause konnte ich mich allerdings wieder auf meine Stärken besinnen. Zudem profitiere ich natürlich von unserem besser geworden Zusammenspiel und den Räumen, die durch unsere Schützen entstehen.

Wo siehst Du den größten Unterschied zwischen ProB und ProA?

Die Qualität der einzelnen Spieler ist natürlich viel hoher und die Tiefe der Kader – manche Teams können problemlos eine 10-Mann-Rotation fahren ohne in ein Leistungsloch zu fallen. Dementsprechend werden Fehler eher und viel konsequenter genutzt als in der ProB. Außerdem ist die Professionalität der Vereine auf einem ganz anderen Level. Es ist immer wieder spannend zu sehen, was neben dem Spielfeld abläuft.

Wie würdest Du generell die Leverkusener Mannschaft beschreiben? Wo liegen Eure Stärken?

Unsere Stärke ist unser Zusammenhalt. Wir hatten nach dem Saisonstart auseinander fallen können, haben aber nicht aufgehört an uns zu glauben und zu arbeiten. Alles andere hängt mit dieser Stärke zusammen. Zudem erfahren wir vom Verein einen unheimlichen Rückhalt. Das lässt uns in Ruhe arbeiten.

Die Auftaktpartie habt ihr in Gießen gespielt und mit 57:79 verloren. Wie sind Deine Erinnerungen an das Spiel und was konntet Ihr damals aus der Partie mitnehmen?

Um ehrlich zu sein, sind meine Erinnerungen eher positiv als negativ. Es war unser erster Auftritt in der neuen Liga und wir sind damals ohne Druck ins Spiel gegangen. Die Niederlage war kein Beinbruch, hat uns aber gezeigt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben und der Weg in der ProA kein leichter seien wird.

Zu Hause tut Ihr Euch leichter als auswärts. Worin siehst Du das begründet?

Zu Hause fühlen wir uns nun mal am wohlsten. Wir spielen auf unsere Körbe und haben unsere tollen Fans im Rücken. Zusätzlich hilft es natürlich, wenn man bei engen Spielen nicht die Belastung einer weiten Busfahrt in den Knochen hat.

Am Samstag trefft Ihr nun in der Smidt-Arena auf die 46ers. Wie schätzt Du die Chancen für Euren Sieg am Samstag ein?

Klar sind wir Außenseiter. Wir gehen aber selbstbewusst ins Spiel und werden besser spielen als im Hinspiel – davon bin ich überzeugt.

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