Großer Kampf bleibt unbelohnt – Rackelos müssen sich Hanau im Hessenderby beugen

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In einem nicht immer hochklassigen Low-Scoring-Game mussten sich die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am Sonntagabend den EBBECKE WHITE WINGS aus Hanau mit 64:72 geschlagen geben. Es war die zweite Niederlage für die Mittelhessen in der laufenden Saison der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd. Ausschlaggebend war am Ende die schwache Freiwurfquote von 50%, die aber auch aus dem hohen Kraftverschleiß resultierte. Topscorer wurde Tim Uhlemann mit 18 Zählern.


Am Ende eines wilden ersten Angriffs war es Tim Köpple, der aus der Dreipunktedistanz das 3:0 einlötete. Josef Eichler für Hanau und auf der Gegenseite Johannes Lischka nach starkem Hustle-Play von Tim Uhlemann in der Defense stellten auf 5:2 (2.), bevor der Spielfluss zum Erliegen kam. Immer wieder blieb der Korb über Minuten verwaist. Mit zwei starken Moves in Brettnähe konnte Lischka das 12:11 und damit die Führung in der siebten Minute zurückerobern. Zweieinhalb chaotische Minuten später war es aber Eduard Arques, der nach Offensivrebound die 14:12-Führung für seine WHITE WINGS zur Viertelpause markierte.

Zweieinhalb Minuten dauerte es, bevor Till-Joscha Jönke den ersten Feldkorb erzielte (17:12). Gießen reagierte prompt mit einer Auszeit, da gegen die gallige Hanauer Pressverteidigung kein Kraut gewachsen zu sein schien. Gleich im ersten Angriff nach der Besprechung fand sich Lischka in aussichtsreicher Position unterm Brett wieder und legte trotz eines Fouls ab. Sebastian Brach marschierte mit viel Traute durch die Zone und verkürzte auf 17:19 (5.). Mit viel Hangtime parierte Uhlemann einen Mitteldistanztreffer durch Jönke und hielte seine Farben auf Tuchfühlung. Richtig Spielfluss kam dann durch zwei schnelle Dreier von Tim Schneider in die Halle, die von einem Distanztreffer von Omari Knox auf der Gegenseite unterbrochen wurden. Eine Hanauer Auszeit konnte nicht verhindern, dass der Ball bei den Mittelhessen jetzt deutlich besser durch die eigenen Reihen lief. Karl Maruschka und Brach netzten jeweils nach schönen Pass-Stafetten von Downtown und zwangen die Hausherren zur neuerlichen Auszeit (34:26, 19.). Die Rackelos blieben ihrem Stil aber treu – Uhlemann netzte nach einigen schnellen Pässen um die Dreierlinie von genau dort und erhöhe auf 37:29. Felix Hecker und Knox mit der Sirene ins Gesicht des eng verteidigenden Uhlemann betrieben auf den Schlussmetern dann aber erfolgreich Schadensbegrenzung, weshalb es aus Gießener Sicht nur mit 37:32 in die Kabine ging. Das Dreierfestival hatte die zuvor mauen Quoten aus der Distanz auf 43% bei Gießen (6/14) und 31% bei Hanau (5/16) verbessert.

Deutlich stabiler scorten die Gäste aus dem Zweipunktebereich, wie Lischka via Layup gleich im ersten Angriff nach dem Seitenwechsel unter Beweis stellte. Köpple erhöhte nach schöner Wurffinte auf 43:37 und legte wenige später mit einem off-balance-Schuss aus der Dreierdistanz nach. Ein weiterer tiefer Dreier von Uhlemann bedeutete eine zweistellige Führung zur Viertelmitte (49:39, 26.), danach kam jedoch langsam ein Bruch ins Spiel der Lahnstädter. Nur unterbrochen durch zwei Lischka-Freiwürfe robbten sich die Weißflügel Korb für Korb ran. Ein von Arques angeführter 6:0-Lauf in den letzten zwei Minuten ließ die beiden Teams im Derby mit 50:51 in den Schlussabschnitt gehen.

Arques hatte jetzt Blut geleckt und erzwang von jenseits des Perimeters die erste Hanauer Führung seit der 16. Minute. Felix Schweizer scorte auf der Gegenseite trotz eines Fouls zum Ausgleich, in der Folgezeit nutzte vor allem Uhlemann den Umstand, dass sich die Gastgeber bereits früh an der Teamfoulgrenze befanden. Mit mehreren Freiwürfen stellte der Forward wieder auf 58:55 (36.), bevor Hanau in Folge eines unsportlichen Fouls durch David Amaize fünf Punkte in einer Angriffssequenz bekam. Jönke an der Linie und Eichler via Dreier markierten das 61:58. Zur Viertelmitte reagierten die Rackelos darauf mit einer Auszeit.

Mit viel Wucht stoppte Lischka den Sturmlauf Hanaus, bevor sich die Ereignisse überschlugen. Hecker scorte in Folge eines Offensivrebounds, bei dem Uhlemann kurzzeitig verletzt zu Boden gegangen war, frei zum 64:60 trotz eines Fouls. Der Pfiff ging gegen Köpple – es war sein fünftes, weshalb der Gießener Starting-Point-Guard vom Feld musste. Immerhin Uhlemann konnte weitermachen und sich durch Defensivrebound und Blockshot etwas Selbstvertrauen holen. Ein freier Dreier des Innenspielers flutschte nach vielen Umdrehungen aber wieder aus dem Korb. Jönke an der Linie kurz nach Beginn der vorletzten Minute erhöhte auf 66:60. Immer wieder erzwang Gießen in der Folgezeit Freiwürfe, traf aber nur zwei von sieben Versuchen. Ein Arques-Layup im Fastbreak machte in den Schlusssekunden schließlich den Deckel drauf.

Weiter geht es für die Depant GIESSEN 46ers Rackelos bereits am morgigen Dienstag mit einem Heimspiel gegen Koblenz (20.00 Uhr).


Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Kompliment an die Mannschaft. Über weite Strecken haben die Jungs das heute gut gemacht, vor allem in der Verteidigung. Leider haben wir es nicht konsequent zu Ende spielen können und einige gute Chancen liegen gelassen.“

EBBECKE WHITE WINGS Hanau – Depant GIESSEN 46ers Rackelos 72:64 (32:37)

Viertelergebnisse: 14:12, 18:25, 18:14, 22:13

Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Tim Köpple (8 Punkte), David Amaize, Tim Schneider (8), Tim Uhlemann (18), Johannes Lischka (17, 13 Rebounds), Felix Schweizer (2), Sebastian Brach (8), Karl Maruschka (3).

EBBECKE WHITE WINGS Hanau: Justus Peuser (8), Josef Eichler (8), Felix Hecker (15), Till-Joscha Jönke (15), Omari Knox (11), Michael Acosta Marte, Matthias Fichtner, Eduard Arques Lopez (14), Malik Kudic (1).

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