Drei Siege in Folge konnte der TV LICH in den letzten Wochen für sich verbuchen. Nach einer längeren Durststrecke (nach einem Sieg beim Saisonauftakt setzte es fünf Niederlagen in Serie) befinden sich die Basketballer aus der Bierstadt in der Pro-A-Liga momentan auf einem guten Weg. Neben Johannes Lischka, der aufgrund seiner starken Leistung gegen Nürnberg von der AG 2. Basketball Bundesliga zum Spieler des Tages gekürt wurde, läuft es auch bei den drei Amerikanern der Licher rund. Center Gary Hamilton ist mit fast zehn Rebounds pro Partie zurzeit der zweitbeste Rebounder der gesamten Liga, Forward Michael Wilds hat sich zur gefährlichsten Offensivkraft des Teams gemausert, Guard Brandon Jenkins brilliert als Antreiber, Organisator und Scorer zu gleichen Teilen. Ruhigen Gewissens kann der TV LICH am Freitagabend (19.30 Uhr) bei Phoenix Hagen auflaufen, dem Tabellenzweiten der Liga. „Bei uns sind alle fit. Das wird ein angenehmes Spiel, wir haben nichts zu verlieren. Niemand geht davon aus, dass wir dort gewinnen werden“, sagt Lichs Trainer Alexander Biller.
Der 2004 gegründete Klub, der seitdem mit der Lizenz des ehemaligen Zweitligisten BG Hagen in der 2. Basketball-Bundesliga spielt, verfügt über eine junge, erfolgshungrige Truppe, die vom Trainer-Duo Ingo Freyer/Steven Wriedt, zwei ehemaligen Erstligaspielern, angeleitet wird. Sechs Siege und drei Niederlagen haben neben dem Tabellenzweiten noch fünf andere Teams aufzuweisen – ein weiteres Indiz dafür, wie dicht die Pro-A-Liga leistungsmäßig zusammenhängt.
Unter diesen Umständen kann man Hagen auch keine klare Favoritenrolle zuweisen, auch wenn die Volmestädter momentan das offensivstärkste Team der gesamten Liga sind. Topscorer ist der erst 19-jährige Aufbauspieler Per Günther mit 15,7 Punkten pro Spiel. Sein Vater Dietmar Günther spielte übrigens in den 80er Jahren für den Gießener Basketball-Bundesligisten und betreut nun als NBBL-Trainer die Phoenix Juniors. Der ältere Bruder von Per Günther, der 22-jährige Phillip Günther, sammelt in Hagen ebenfalls schon ein wenig Spielzeit in der Pro-A-Liga. Sehr verteilt ist das Scoring bei den Hagenern. Die Amerikaner Donte Gennie (G/14,4 PpS), Zach Freeman (F/11,2 PpS), Kyle Jeffers (C/8,6 PpS) und Adam Baumann (F/11,4 PpS) punkten ebenso wie die Deutschen Matthias Grothe (F/13,7 PpS), Lukas Dawidowski (F/7,1 PpS) und Benjamin Rust (F/5,1 PpS).
Der Clou ist jedoch die Art und Weise, wie Hagen punktet. Das Team hat eine sehr hohe Trefferquote und spielt sehr schnell. Vor allem im Fastbreak suchen die Volmestädter oft den Abschluss, bevor die gegnerische Abwehr eine Chance hat, sich zu sortieren. „Das ist die größte Stärke ihres Teams, das Tempo müssen wir kontrollieren, ansonsten wird’s schwer“, prognostiziert Lichs Headcoach Biller.