Die LTi GIESSEN 46ers sind in der Beko Basketball Bundesliga zurück in der Erfolgsspur. Mit einem eindrucksvollen 82:64 (25:18/46:42/63:51) bezwangen die Mittelhessen am Samstagabend in der Sporthalle Gießen-Ost die um die Teilnahme an den Playoffs kämpfenden WALTER Tigers aus Tübingen. Durch ihren höchsten Saisonsieg ließen die LTi 46ers das Punktepolster auf Abstiegsplatz 17 auf nunmehr sechs Zähler anwachsen. Der Tabellen-17. aus Bayreuth ist gegenüber den 46ers allerdings noch zwei Spiele im Rückstand.
LTi 46ers-Cheftrainer Steven Key konnte in der vorgezogenen Partie des 30. Spieltages wieder auf Maurice Jeffers zurückgreifen. Der Flügelspieler hatte in den letzten zwei Spielen in Bamberg und zu Hause gegen Frankfurt aufgrund einer Fußverletzung pausieren müssen. Dafür fehlten Giorgi Gamqrelidze (Knieverletzung) und Chase Griffin, der krankheitsbedingt nicht in der Halle sein konnte. Gäste-Coach Igor Perovic musste auf Kenneth Williams (Lungenerkrankung) verzichten. Tigers-Leistungsträger Chris Oliver, dessen Einsatz im Vorfeld der Begegnung fraglich war, weil er sich am Mittwoch bei der Tübinger 73:113-Niederlage in Bamberg einen Sehnenanriss im rechten Knie zugezogen hatte, stand etwas überraschend im Tübinger Aufgebot und kam 26 Minuten zum Einsatz.
Mit einem beherzten Auftritt machten die LTi 46ers im Aufeinandertreffen mit dem Tabellenelften aus Baden-Württemberg die schwache Vorwochenvorstellung gegen Frankfurt vergessen. Vor den Augen des aus Gießen kommenden Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, der in seinen Jugendjahren mit den Basketball-Junioren des MTV 1846 Gießen die Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte, deutete in der Anfangsphase vor allem der neben Michael Jordan, Anthony Smith, Tim Schwartz und Elvir Ovcina zur Startformation des Heimteams gehörende Jannik Freese an, dass sich die Akteure in den weißen Trikots in Sachen Wiedergutmachung so einiges vorgenommen hatten.
Der 2,11 Meter große Forward/Center traf in der Anfangsphase aus allen Lagen, hatte nach sieben Minuten bei einer hundertprozentigen Trefferquote bereits zehn seiner am Ende zwölf Punkte gesammelt und positive Emotionen bei den Fans geweckt (15:9/7.). Symptomatisch für den heutigen Auftritt der Mittelhessen die Szene wenige Sekunden vor dem Ende des ersten Viertels, als Ryan Brooks mit Macht zum Tübinger Korb zog, beim Layup-Versuch nur durch ein Foul gestoppt werden konnte, der Ball aber trotzdem zum 24:18 durch das Tübinger flutschte.
Auch im zweiten Viertel blieben die Gastgeber am Drücker, bauten ihren Vorsprung phasenweise auf 13 Punkte Differenz (34:21/13., 38:25/15.) aus. Mit energischer Verteidigung zwangen sie die Tigers und allen voran deren Aufbauspieler Branislav Ratkovica (sieben Turnover) zu vielen Fehlern, profitierten von diesen durch viele Punkte im Schnellangriff. Mitunter auch überaus sehenswerte wie beispielsweise den Alley-Oop-Dunk von Anthony Smith, der im Fastbreak von dem erneut mit viel Übersicht agierenden Elvir Ovcina (18 Punkte, 6 Assists) bedient worden war (40:30/17.). Tübingen um den auf der “Fünf” nie zu kontrollierenden Anatoly Kashirov (26 Punkte, 12 Rebounds) meldete sich anschließend mit einer starken Schlussphase in die Partie zurück. Beim Stand von 46:42 für die 46ers ertönte die Halbzeitsirene.
Nach der Pause blieben die Tigers bis zum 56:51 aus 46ers-Sicht im Spiel (27.). Der Entschlossenheit, mit der die Mannen von Head Coach Steven Key in den folgenden Minuten auf dem Parkett – vor allem in der Defensive – zu Werke gingen, hatten die Gäste dann aber nichts entgegenzusetzen. Sechs Minuten lang blieb der Playoffkandidat aus dem Schwabenland ohne Korberfolg. Offensiv angeführt von Elvir Ovcina und Maurice Jeffers erspielten sich die Hausherren eine 65:51-Führung (33.), die sicher über die Ziellinie gebracht wurde.
20 Assists, fünf Spieler mit zweistelligen Punktewerten, Trefferquoten von 64% (2er) und 44% (3er) und zwölf Ballgewinne bei 19 Ballverlusten des Gegners belegen die gute Teamleistung der LTi 46ers, für die es am kommenden Freitag (18. März 2011) mit einem Heimspiel gegen die Artland Dragons weitergeht. Spielbeginn in der Sporthalle Ost ist um 20 Uhr.
Igor Perovic (Head Coach WALTER Tigers Tübingen): „Gratulation an Gießen. Das war ein absolut verdienter Sieg für sie. Gießen hat härter gespielt als wir und uns 40 Minuten lang kontrolliert. Bis auf die Centerposition mit Kashirov haben sie uns auf allen Positionen dominiert. Wir haben offene Würfe nicht getroffen, teilweise nicht diszipliniert genug agiert und egoistisch gespielt. Dazu kam, dass Jannik Freese, Elvir Ovcina und Maurice Jeffers heute wirklich guten Basketball gezeigt haben. Branislav (Ratkovica) hat heute keinen guten Abend erwischt. Gießen hat ihn gut verteidigt. Er hatte einige gute Pässe, aber seine Mitspieler haben dann die Würfe nicht getroffen.“
Steven Key (Head Coach LTi GIESSEN 46ers): „Tübingen hat eine tolle Mannschaft, sie haben bis jetzt eine tolle Saison gespielt und haben immer noch eine Chance, in die Playoffs zu kommen. Wir haben heute zum ersten Mal seit fünf, sechs Spielen 40 Minuten lang in der Defense mit einer hohen Intensität gespielt und gut von Außen getroffen. Wenn du von so eine Defense spielst, kommst du zu einfachen Fastbreakpunkten. Zudem hatten wir heute eine gute Assistquote. Jannik hat uns in einen guten Rhytmus gebracht und uns durch seine Treffer in der Anfangsphase Selbstvertrauen gegeben. Ratkovica hat heute keinen guten Tag erwischt. Wir haben gut verteidigt, aber dass er null Assists in einem Spiel macht, das kommt bei ihm einmal in fünf Jahren vor. Normalerweise ist er ein super Passgeber.“
Punkteverteilung LTi 46ers: Smith (13 / 1 Dreier), Freese (12), Perl (2), Mädrich (5/1), Schwartz (0), Ovcina (18/2), Brooks (3), Peacock (4), Jordan (10/2), Jeffers (15/2).
Beste Werfer WALTER Tigers Tübingen: Kashirov (26), Ratkovica (12/2).
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