(Foto: Thorsten Ochs)

JobStairs GIESSEN 46ers beenden Jahr mit Auswärtsniederlage – 99:115 in Bayreuth

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Die letzte Begegnung des Jahrzehnts für die JobStairs GIESSEN 46ers endete in der easyCredit Basketball Bundesliga mit einer 99:115-Auswärtsniederlage bei medi bayreuth. Die Tabellennachbarn legten sich zu Beginn mächtig ins Zeug, doch die Hausherren sollten den längeren Atem behalten. Insbesondere die hohe Foulbelastung der Gießener und ein wie entfesselt spielendes US-Duo Reid Travis (30 Punkte) und James Woodard (26) sollten den Ausschlag zu Gunsten der Oberfranken geben. In der ausverkauften Oberfrankenhalle waren auf 46ers-Seite Stephen Brown und Jordan Barnett mit jeweils 24 Punkten die besten Werfer. Weiter geht es für die Mittelhessen im Hessenderby am Samstag, den 4. Januar 2020 um 18.00 Uhr in Frankfurt.

In der letzten Partie des Jahres beließ Cheftrainer Ingo Freyer die Starting Five vom Spiel gegen den FC Bayern – so waren Stephen Brown, Teyvon Myers, Brandon Thomas, Matt Tiby und Kapitän John Bryant gefordert. Die Hausherren bauten zunächst auf die Dienste von Bastian Doreth, James Woodard, Evan Bruinsma, Nate Linhart und Center Andreas Seiferth.

Das Quintett um Spielmacher Brown fand gleich gut in die Partie und der flinke Guard verwandelte mit seinem ersten Zug zum Korb gleich ein And-one zum 3:0 (1.). Doch Woodard und Bruinsma wussten die schnellen drei Zähler zu kontern. Gießen zeigte sich mit Bryant unter dem Korb und mit Brown vom Perimeter treffsicher, sodass es schnell 12:9 für die Mittelhessen stand (4.). Während Linhart und Bruinsma den Anschluss hielten, legten Thomas und Myers mit Layup die 17:11 (5.) Führung vor. Nach einer Auszeit der Gastgeber war es Seiferth, der seine Farben pushte und für das 13:17 sorgte. Der eingewechselte Jordan Barnett bestellte mit seiner ersten Aktion gleich einen verwandelten Dreier und vermochte ebenfalls mit seinem ersten Rebound in der Defense seinem Big Man Bryant zwei weitere Zähler von der Freiwurflinie zu bescheren (22:13, 6.). Die Gießener blieben weiter auf Betriebstemperatur, was Myers und Barnett gekonnt zu Punkten nutzten (27:15, 7.). Einen 4:0-Lauf der Oberfranken ließ Combo-Guard Myers mit seinen Zählern sieben und acht wieder abkühlen (29:19, 8.). In der Schlusssequenz kamen die 46ers mit einem Durchstecker von Alen Pjanic unter dem Korb zu Barnett sowie Bryants Zählern von der Straflinie noch einmal zu Punkten, bevor Reid Travis das Viertel mit einem Buzzerbeater beschloss (32:23).

Zum Auftakt des zweiten Viertels handelte sich Myers schnell seine persönlichen Fouls zwei und drei ein, was seinen Cheftrainer Freyer zu einem Wechsel bewegte. Die unstrukturierte Anfangsphase nutzte James Robinson aus. Doch Barnett und Bryant fanden wieder schnell in die Spur und legten auf 37:25 (13.) nach. Nachdem Bryce Alford seine Zielgenauigkeit dreimal von der Freiwurflinie bewies und Seiferth einen Korbleger versenkte, war es der Gießener Headcoach Freyer, der sein Team zur Auszeit bat (30:37, 14.). Aus dieser kamen die Mittelhessen mit Geschwindigkeit und einem eifrigen Brown, der einen Drive erfolgreich abschloss. Doch Seiferth war in dieser Phase der Mann der Stunde und ließ fünf Zähler in Folge in die Reuse gleiten (35:39, 15.). Doch der Center sollte fortan erstmal aufgrund seines dritten persönlichen Fouls auf der Bank Platz nehmen. Seine Kollegen sprangen in die Bresche, agierten aggressiv und zwangen die 46ers zu Ballverlusten. So stand dank Linhart und Travis nur noch ein mageres Pünktchen zwischen den Kontrahenten (38:39, 16.). Dies veranlasste Freyer zu einem weiteren Timeout. Brown ließ sich inspirieren und war mit zwei Dreiern in Folge der Garant für eine knappe 45:42-Führung seiner Farben (18.). Doch was Brown schaffte, erledigte Bayreuth durch Woodard, Doreth & Co. im Kollektiv, sodass es mit einem 50:54-Rückstand für die Gießener in die Halbzeitpause ging.

Die Gastgeber waren auch in der zweiten Halbzeit mit Travis sowie Doreth hellwach und holten sich innerhalb von 90 Sekunden einen 7:0-Run zum 61:50 (22.). Die nötige JobStairs GIESSEN 46ers-Auszeit sollte folgen. Auf die Erfolgsspur fanden aber nur die Oberfranken mit einem Dreier von Woodard (64:50, 12.). Den 10:0-Lauf unterbrach zwar Thomas mit zwei Zählern, aber das Konzept der Mittelhessen war vollkommen über den Haufen geworfen. Travis, der entfesselte Woodard sowie Linhart schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe auf 71:52 (24.). Youngster Bjarne Kraushaar sollte wieder etwas Struktur bringen und Zähler auf die Anzeigetafel verbuchen (55:73, 25.). Doch die Hausherren hatten das Momentum auf ihrer Seite und wirkten durch Grüttner und Doreth vollkommen ausbalanciert (78:57, 26.). Freyer reagierte abermals mit einem Timeout, welches Wirkung in der Offense zeigte. Zunächst markierte Brown einen Dreipunktewurf, den Barnett ebenfalls vom Perimeter vergoldete (63:78, 26.). Gießen fand kämpferisch wieder in die Partie und löste seine Aufgaben mit Myers und Tiby sowohl in Defense als auch im Angriff, sodass ein 10:0-Lauf Endstand (67:78, 27.). Diesmal war es Headcoach Raoul Korner, der seine Mannschaft zum Gespräch bat. Die Pause tat den Gastgebern sichtlich gut und Bruinsma sowie Alford gelang der gewünschte Gegenschlag zum 83:67 (28.). Die Mittelhessen waren trotz prickelnder Atmosphäre dennoch kampfeslustig und gingen mit einem 72:85 ins entscheidende Viertel.

In diesem mussten die 46ers auf Myers verzichten, der sich mit seinem fünften Foul verabschieden sollte. Alford sollte die geschrumpfte Formation als erstes fordern und einen Dreipunktewurf in die Maschen löten (88:74, 31.). Kendall Gray war es an alter Wirkungsstätte überlassen, einen Statement-Dunking zu setzen. Thomas legte einen weiteren Dreier in die Reuse und so stand es 77:88 (32.). Angestachelt davon setzte das Team weiter Akzente – Barnett von der Distanz und Brown von der Straflinie schürten weitere Hoffnung auf den Anschluss (84:90, 33.). Griffig lief es auch in der Verteidigung, die aber Travis mit einem Dreipunktespiel und einem Wurf aus dem Halbfeld überwand (95:84, 34.). Der Wille war zwar spürbar, doch ein ausgefoulter Gray, sollte das Geschehen für die Gießener Aufholjagd merklich erschweren. Brown blieb zwar weiter auf Punktejagd mit seinen Zählern 22 bis 24, doch die Oberfranken waren nicht mehr zu stoppen und siegten am Ende mit 101:87.

Ingo Freyer (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir haben sehr gut angefangen und waren mental stärker. In der Mitte des zweiten Viertels gab es dann Situationen, in denen wir nicht mehr so hart gespielt haben wie vorher. So bringt man den Gegner dann natürlich ins Spiel und bisher haben wir da noch nicht das Ritual, dass dann jeder Spieler in genau solchen Momenten alles aus sich herausholt und tougher spielt, als sein Gegner. Die Mannschaft, die tougher spielt, wird am Ende gewinnen und das war heute leider aber dennoch zurecht Bayreuth.“

Raoul Korner (Cheftrainer medi bayreuth): „Bei uns lief es genau entgegengesetzt: Wir haben schlecht begonnen und sehr lange gebraucht, in die Partie zu finden. Besonderes in der Defensive haben wir kein Mittel gefunden, Gießen zu stoppen. Wir waren zu passiv und haben viele Fehler wiederholt. Im zweiten Viertel haben wir dann zum Glück zugelegt und haben die Dinge umgesetzt, die wir uns auch vorgenommen hatten. Wir haben es geschafft, Stopps zu setzen und haben einen fulminanten Start in die zweite Hälfte aufgelegt. Im dritten Viertel sind wir kurz in alte Muster verfallen, aber haben durch eine starke Offensive das Spiel gebogen und darüber bin ich sehr froh.“

medi bayreuth – JobStairs GIESSEN 46ers 115:99 (54:50)

Viertelergebnisse: 23:32, 31:18, 31:22, 30:27

medi bayreuth: Nico Wenzl, James Robinson (2), James Woodard (26), Bastian Doreth (13), Andreas Seiferth (13), Bryce Alford (11), Reid Travis (30), Evan Bruinsma (9), Lukas Pryszcz, Nate Linhart (6), Joanic Bacoul Grüttner (5)

JobStairs GIESSEN 46ers: Stephen Brown (24, 7 Assists), Bjarne Kraushaar (3), Teyvon Myers (15), Tim Köpple, Alen Pjanic, Tim Uhlemann, Matt Tiby (8), Leon Okpara, Kendall Gray (4), Jordan Barnett (24), Brandon Thomas (14), John Bryant (7, 8 Rebounds)

Zuschauer: 3.400 (ausverkauft) 

Nächstes Spiel: Sa., 04.01.2020, 18.00 Uhr: FRAPORT SKYLINERS – JobStairs GIESSEN 46ers

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