Am 32. Spieltag in der easyCredit BBL konnten die JobStairs GIESSEN 46ers bei den FRAPORT SKYLINERS einen wichtigen 76:75-Auswärtssieg feiern und sich über die Hessenmeisterschaft freuen. In einem bis zum letzten Wurf spannenden Spiel, konnten die Mittelhessen in drei Vierteln überzeugen, ließen sich aber im letzten Viertel das Momentum nehmen. Nuni Omot mit 25 Punkten und Kendale McCullum mit einem Double-Double (21 Punkte, 10 Assists) behielten am Ende die Oberhand für ihre Farben. Die Gießener müssen am kommenden Freitag bereits wieder gegen die NINERS Chemnitz in der Sporthalle Gießen-Ost ran.
Mit den kurzfristigen Ausfällen von Florian Koch (Patellasehne) und Phillip Fayne II (angeschlagen aus dem Spiel gegen Braunschweig) gestaltete sich die Startformation der JobStairs GIESSEN 46ers mit Kendale McCullum, Bjarne Kraushaar, Martins Laksa, Nuni Omot und JD Miller. Der hessische Nachbar setzte auf die Dienste von Will Cherry, Marcel Ponitka, Quantez Robertson, Rasheed Moore und Matt Haarms.
Mit einem krachenden Ausrufezeichen von McCullum und dem dunkenden Miller, der gleich vier Zähler in Folge machte, starteten die 46ers in die Partie (4:3, 1.). Die Justierung aus dem Dreierbereich fehlte noch auf beiden Seiten, lediglich Cherry versenkte einen Dreipunktewurf, sodass die Mittelhessen mit McCullum von der Freiwurflinie Zähler erbeuteten (6:3, 3.). Eine muntere sowie ausgeglichene Anfangsphase lebte durch einen Dreier und einem Dunking von Omot sowie etlichen zweiten Chancen der Frankfurter (6 Offensivrebounds), was zum 12:11 (5.) für die FRAPORT SKYLINERS führte. Der agile 46ers-Forward Omot war es nach Fastbreak-Angriff mit McCullum und einem darauffolgenden Midrange-Shoot, der nach Stillstand auf der Anzeigetafel wieder Punkte generierte (15:12, 8.). In einem defensiv geprägten Viertel ging es für die Mittelhessen mit einem 17:14 ins zweite Quarter.
Auch den zweiten Abschnitt begannen die JobStairs GIESSEN 46ers mit einem starken McCullum und einem erfolgreichen Omot von der Dreierlinie gewinnbringend, was ein 7:2-Lauf beinhaltete (24:16, 13.). Ein Miller-Dreier krönte den flotten Beginn, veranlasste aber die Gießener zur Fahrlässigkeit bei der Chancenverwertung und so ging es mit einem 27:20 (15.) ins 46ers-Timeout. Dem 4:0-Run der Hausherren machte Kraushaar mit einem And-One ein Ende und verhalf seinen Farben zur ersten zweistelligen Führung in diesem Spiel (30:20, 15.). Auf der Gegenseite waren es die Frankfurter, die binnen zwei Spielminuten einen 8:3-Lauf produzierten, wobei Len Schoormann sich aus der Ecke treffsicher präsentierte und die 46ers in eine Auszeit schickte (28:33, 17.). Die kurze Pause verhalf den Gießenern zu Kräften – Omot und Laksa ließen die ihren wieder auf 38:32 davonziehen und so in die Halbzeit gehen.
Das Starting-Quintett der Frankfurter übernahm vermeintlich zunächst die Initiative und Omot antwortete in seiner Art und Weise von der Dreipunktelinie zum 41:34 (22.). Beiden Seiten blieben in der Defensive griffig und einfache Würfe waren Mangelware in dieser Phase. Scoring präsentierten McCullum und sein Pendant Cherry (43:36, 25.). Die schleppende zweite Halbzeit bekamen die FRAPORT SKYLINERS langsam in den Griff und bildeten mit der Punkteausbeute von Ponitka und Moore den 41:43-Anschluss (26.). Während die Mittelhessen einen Give-and-go-Angriff von McCullum und Miller dagegensetzen, war es Ponitka mit Layup, der die 46ers in die Auszeit bugsierte (43:45, 27.). McCullum und Omot kamen aus dieser treffsicher wieder und schraubten gemeinsam mit Dennis Nawrocki an der Führung ihrer Farben 52:43 (28.). Das 46ers-Momentum sollte zwar durch McLean gestoppt werden, doch der nicht zu bremsende Omot und dessen 25 Punkte führte die Mittelhessen mit einem 57:49 ins finale Viertel.
Umkämpft ging es ins letzte Viertel, sodass es nicht verwunderlich war, dass jeweils ein Offensivrebound auf beiden Seiten zu den ersten Zählern führte (59:52, 32.). Uhlemann sorgte erst für die 46ers-Zähler, dann war er für ein And-One von McLean verantwortlich, der einen Fünferpack produzierte und beim Stand von 57:59 (33.) die Gießener zur Auszeit zwang. Aggressiv gingen die Hausherren weiter in die Szenarien, was wiederum die JobStairs GIESSEN 46ers an die Freiwurflinie führte und McCullum zu nutzen wusste (61:57, 34.). Durch die schwachen Dreierquoten verließen sich die Mannschaften nun auf ihr Inside-Spiel, wobei vor allem McLean und McCullum jeweils für ihre Teams voran gingen (66:59, 35.). Dank eines 7:2-Runs der Frankfurter ging es mit einem 66:68 (37.) aus FRAPORT SKYLINERS in die Crunchtime. Das Momentum war in blauer Hand und McCullum wehrte sich wacker, um den Vorteil in Gießener Finger zu behalten (76:73, 39.). Einer letzten Schlussoffensive hielten die JobStairs GIESSEN 46ers stand und entführten die Punkte mit 76:75 aus Frankfurt.
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Allen war bewusst, wie wichtig das Hessenderby ist. Viele haben von Kellerduell gesprochen, aber das Hessenderby ist ein ganz besonderes Spiel mit ganz besonderer Stimmung und Bedeutung für die Fans, das Team, die Sponsoren und alle anderen. Ich bin daher sehr erleichtert über diesen Sieg. Es war ein sehr kämpferisches Spiel von beiden Teams. In solchen Partien gehört dann auch immer etwas Glück dazu. Für uns kann ich sagen: Es tut gut, wieder zu gewinnen.“
Luca Dalmonte (Cheftrainer FRAPORT SKYLINERS): „Wir haben in der Offensive das Tempo zu hektisch gestaltet. Wir hatten zu viele Dribblings und zu wenig Pässe. Aber Dribblings funktionieren nie so gut wie Pässe. Wenn man dann nur sechs von 31 Dreiern trifft, selbst offene Würfe vergibt, dann müssen wir auch über unsere Würfe reden. Defensiv haben wir nie den richtigen Zugriff auf das Spiel gehabt und haben zu viele Male unseren Plan nicht befolgt. Das gilt für die Verteidigung im Pick and Roll, beim Wechseln der Verteidiger und unsere Aggressivität. Die Spieler wollten sich heute beweisen, ihnen war die Bedeutung des Spiels und die Rivalität sehr bewusst. Das hat vielleicht zu viel Druck erzeugt. Dann hat ein Fehler zum anderen geführt und wir haben unseren Gameplan nicht mehr befolgt.“
FRAPORT SKYLINERS – JobStairs GIESSEN 46ers 75:76 (32:38)
Viertelergebnisse: 14:17, 18:21, 17:19, 26:19
FRAPORT SKYLINERS: Lukas Wank (2Punkte), Jamel McLean (11), Matt Haarms (14), Len Schoormann (6), Rasheed Moore (10), Lorenz Brenneke, Quantez Robertson (6), Will Cherry (16), Marcel Ponitka (10), Felix Hecker
JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (21 Punkte, 10 Assists), Nuni Omot (25), Dennis Nawrocki (7), Bjarne Kraushaar (3), Martins Laksa (5), Maximilian Begue, Tim Uhlemann (2), Kilian Binapfl, JD Miller (13)
Zuschauer: 4.020
Nächstes Spiel: Fr., 29.04.2022, 20.30 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – NINERS Chemnitz