(Foto: Richard Stephan - der Stadtfotograf)

JobStairs GIESSEN 46ers unterliegen starken Ulmern – 77:97-Heimniederlage am 1. Advent

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Nach zwei Siegen in Folge mussten die JobStairs GIESSEN 46ers gegen ratiopharm ulm die sechste Niederlage der bisherigen easyCredit BBL-Saison 2019/20 hinnehmen. Vor 3.145 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost im Duell der Tabellennachbarn gelang es den Gießenern nicht, die Performance des Göttingen-Spiels erneut auf das Parkett zu legen.  Endresultat der Partie am Sonntagnachmittag war somit eine 77:97-Niederlage. Das hochambitionierte Ulmer-Programm um das französische Toptalent Killian Hayes und einige mit NBA-Erfahrung gespickte Akteure erarbeitete sich in der ersten Halbzeit eine zweistellige Halbzeitführung, die die 46ers im zweiten Durchgang trotz kämpferischer Einstellung nicht mehr herumreißen konnten. Für die Mittelhessen war Point Guard Stephen Brown (16 Punkte) bester Punktesammler, auf Seiten von ratiopharm ulm war der slowenische Nationalspieler Zoran Dragic mit seinem bisherigen BBL-Career High von 27 Punkten überragender Akteur.

Für die JobStairs GIESSEN 46ers berief Cheftrainer Ingo Freyer, wie schon beim letzten Auswärtssieg in Göttingen auf das Quintett aus Stephen Brown, Teyvon Myers, Brandon Thomas, Matthew Tiby und Kendall Gray in die Startformation. Für die Mannschaft von Trainer Jaka Lakovic starteten neben dem ehemaligen 46ers-Akteur Andreas Obst auch Killian Hayes, Zoran Dragic, Derek Willis und Grant Jerrett. Ein Ballgewinn in der Defensive sowie ein Dreier von Tiby aus der Ecke eröffneten die Partie erfolgreich für die Hausherren. Die Folgeminuten waren durch zahlreiche Führungswechsel begleitet, ehe Brown per And-One sowie Myers per Dreier erstmals einen kleinen Vorsprung für ihr Team erarbeiten konnten (11:6, 4.). Auf diesen 6:0-Lauf folgte jedoch prompt die 0:8-Antwort der Ulmer, zu denen das französische Toptalent Hayes sechs Zähler beisteuerte (11:14, 6.). Daraufhin nahm Ingo Freyer die erste Auszeit der Partie, da insbesondere die Ballverluste sich bisher als schmerzhaft erwiesen. Einige Fehlwürfe aus dem Feld durch beide Teams später, schienen die 46ers in Person von Thomas als erstes Team wieder ihren Touch gefunden zu haben – Auszeit Ulm (17:16, 9.). Zwei Dreier des Ulmer-Urgesteins Per Günther zum Viertelende sorgten für einen knappen 18:22-Rückstand aus Gießener Sicht (10.).

Der Start in das zweite Viertel gelang beiden Teams äußerst sehenswert. Zunächst gab es für die 46ers-Fans einen schönen Assist von Bryant auf cuttenden Alen Pjanic zu sehen. Direkt im Anschluss konnten sich die mitgereisten Ulmer über einen Dreier von ihrem Scharfschützen Obst freuen (20:25, 11.). Ein Dunking von Bryant sowie ein Layup von Brown stellten den Spielstand wieder auf pari (27:27, 13.). Die aufkommenden Emotionen in der spürbar lauter werdenden Osthalle wollte Ulm´s Coach Lakovic daraufhin mit seiner Auszeit eindämmen. Davon aufgeweckt, kamen die Gäste durch Dreier von Dragic und Obst zum Leidwesen der Gießener immer besser in Schwung (33:41, 17.). Als dann erneut Zoran Dragic, der Bruder von NBA-Akteur Goran Dragic, mit einem schwierigen Fadeaway-Jumpshot zur ersten zweistelligen Führung nachlegte, sah sich Gießen-Cheftrainer Ingo Freyer zur Mannschaftsbesprechung gezwungen (33:43, 17.). Bis zur Viertelpause sollten den Mittelhessen noch fünf Zähler gelingen, die Mannen aus Baden-Württemberg allerdings spielten wie entfesselt und bauten bis zur Halbzeitpause ihre Führung auf 14 Punkte aus (38:52, 20.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erarbeitete sich Myers zunächst zwei Zähler an der Freiwurflinie, nachdem er den Ulmer Aufbauspieler Hayes im Spielaufbau störte, ihm den Ball klaute und dann nur mit einem unsportlichen Foul gestoppt werden konnte (40:52, 11.). Fortan sollte aber weiterhin die Show von Dragic bleiben, der zu diesem Zeitpunkt schon 21 Zähler auf dem persönlichen Konto innehatte (40:58, 24.). Zähler durch Barnett und Bryant sorgten für Lichtblicke auf Gießener Seite, ins Wanken brachte man die Donaustädter damit aber nicht, weshalb das Coaching Duo Freyer/Wriedt ein Timeout beim Kampfgericht beantrage (45:62, 27.). Kurz vor dem Ende des dritten Viertels konnten die Mittelhessen durch Thomas´ Dreier nochmal verkürzen, was zugleich den Gewinn des Viertels mit 21:19 besiegelte. Allerdings bedeutete dies für das Schlüsselviertel immer noch, zwölf Zähler aufholen zu müssen (59:71).

Bjarne Kraushaar war es vorbehalten, das Schlussviertel mit Gießener Zählern zu eröffnen (61:71, 31.). Doch Gavin Schilling und Günther stemmten sich energisch dagegen, was eine schnelle Auszeit Freyer´s zum Resultat hatte (61:75, 32.). Myers per Dreier und Thomas, der seinen fälligen Bonusfreiwurf allerdings nicht verwandeln konnte, sorgten wenig später erstmals seit Langem für einen einstelligen Rückstand (66:75, 33.). Der 19. 46ers-Turnover besiegelte ein vorübergehendes Ende der Aufholjagd, nachdem die Gäste aus Ulm wieder auf 13 Zähler davongezogen waren – Auszeit Gießen (73:86, 37.). Auch in der Folge reagierten die Ulmer abgezockt, ein 7:1-Lauf besiegelte die mit 19 Punkten bisher höchste Ulmer-Führung der Partie (74:93, 39.). Am Ende gelang es den JobStairs GIESSEN 46ers somit nicht, die souverän auftretenden Gäste nochmal ins Straucheln zu bringen. Am Ende steht eine 77:97-Niederlage der Hausherren gegen ratiopharm ulm auf der Anzeigetafel der Sporthalle Gießen-Ost.

Auf die JobStairs GIESSEN 46ers wartet am kommenden Samstag um 18.00 Uhr erneut ein Heimspiel. Aus Franken anreisen wird s.Oliver Würzburg, gemeinsam mit den ehemaligen Gießener Protagonisten Denis Wucherer, Skyler Bowlin und Cameron Wells im Gepäck.

Ingo Freyer (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir haben das Spiel ganz klar bereits in der ersten Halbzeit verloren. Wir haben viele Dreier zugelassen, die uns eigentlich auch nicht so überrascht haben, weshalb wir die auch hätten verhindern müssen. Wir haben es auch in den Eins-gegen-Eins-Battles nicht geschafft, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. Man kann natürlich auch sagen, Ulm hat einen tiefen Kader mit vielen guten Spielern, aber gerade in der Verteidigung ist es bei uns eine Einstellungssache. Das hat in der ersten Hälfte einfach gefehlt, weshalb wir in ein mentales Loch gefallen sind. Wir haben gefightet und wollten das Spiel in der zweiten Halbzeit drehen. Aber Glückwunsch an Ulm, die haben das sehr gut nachhause gebracht!“

Jaka Lakovic (Cheftrainer ratiopharm ulm): „Ich möchte meinen Spielern zu diesem großartigen Spiel gratulieren. Sie haben den Gameplan perfekt ausgeführt. Wir wussten, dass es in Gießen kein einfaches Spiel werden wird und wir bereit sein müssen, hart zu verteidigen. Denn man weiß, Gießen will sehr schnell zu Abschlüssen kommen und den Gegner in das eigene Spiel ziehen. Das haben wir mit Perfektion verhindert und das Spiel von Beginn an kontrolliert und es an unser Tempo angepasst. Wir haben dem Spiel unseren Stempel aufgesetzt. Wir haben gute Defense gespielt, Turnover provoziert und durchweg die Kontrolle behalten. Jeder Spieler hat heute seinen Teil zum großen Ganzen beigesteuert und einen sehr guten Job gemacht! Die Stats sprechen da natürlich für sich. Glückwunsch an mein Team und für Gießen alles Gute!“

JobStairs GIESSEN 46ers – ratiopharm ulm 77:97 (38:52)

Viertelergebnisse: 18:22, 20:30, 21:19, 18:26

JobStairs GIESSEN 46ers: Stephen Brown (16 Punkte), Bjarne Kraushaar (3), Teyvon Myers (15), Alen Pjanic (8), Tim Uhlemann, Matthew Tiby (8, 9 Rebounds), Leon Okpara, Kendall Gray (4), Jordan Barnett (2), Brandon Thomas (13), John Bryant (8, 7 Assists)

ratiopharm ulm: Isaiah Briscoe (2), Killian Hayes (8, 6 Assists), Zoran Dragic (27), Per Günter (14), Christoph Philipps (1), Grant Jerrett (15, 11 Rebounds), Andreas Obst (11), Seth Hinrichs (10, 11 Rebounds), Maximilian Ugrai, Patrick Heckmann, Gavin Schilling (6), Derek Willis (3)

Zuschauer: 3.145 Zuschauer 

Nächstes Spiel: Sa., 07.12.2019, 18:00 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – s.Oliver Würzburg

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