Johannes Lischka im Interview – Playoffs, Ziele, Erwartungen und Bruder Benni

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Die BBL-Mannschaft der 46ers befindet sich gerade in einer kleinen Ruhepause, bis es am 4. März mit dem Heimspiel gegen Bamberg weitergeht. Die Depant GIESSEN 46ers Rackelos stehen nach dem 20. Spieltag in der 2. Basketball-Bundesliga, ProB Süd auf dem dritten Tabellenplatz und haben am vorletzten und letzten Spieltag noch die Auswärtspartie gegen Würzburg und das letzte Heimspiel der Hauptrunde gegen Leverkusen vor der Brust, bevor es anschließend in den Playoffs 2017/18 weitergeht. Wir haben uns mit dem Kapitän der Rackelos, Johannes Lischka, über die Playoffs, seine Ziele und Erwartungen und über seinen Bruder Benni Lischka unterhalten.

Johannes, die Playoffs stehen bald vor der Tür. Ist man in dieser Hinsicht schon aufgeregt oder stehen derzeit noch die zwei verbleibenden Spiele in der regulären Saison im Fokus?

Aufregung ist vielleicht das falsche Wort, Vorfreude trifft eher zu. Klar schaut man schon immer wieder auf die Tabellen, um einzuschätzen, gegen welche Teams man da spielen könnte. Ich freue mich einfach sehr darauf. Da ich auch noch nie Playoffs gespielt habe wird das bestimmt eine tolle Erfahrung. Nichtsdestotrotz haben wir noch zwei Spiele in der regulären Saison vor uns, und wir wollen versuchen, beide Spiele zu gewinnen.

Wie wichtig würdest die Platzierung in der Tabelle hinsichtlich der Playoffs einschätzen?

Ich denke, es ist immer wichtig, so weit oben wie möglich gesetzt zu sein, wenn es um die Playoffs geht. Es ist generell ein Vorteil, zuhause zu spielen. Speziell in der ProB, wo die Nord- und Südgruppe in den Playoffs gegeneinander antreten, kann man durch eine hohe Platzierung die eine oder andere lange Auswärtsfahrt vermeiden.

Im letzten Heimspiel trefft ihr auf den Traditionsclub aus Leverkusen. Was erwartest du dir vom letzten Heimspiel in der Hauptrunde? Und was wünschst du dir von den Fans? 

Ich würde mich freuen, wenn wieder so viele Leute wie beim Spiel gegen Frankfurt oder Elchingen in die Halle kommen, dort war die Stimmung echt super und es hat viel Spaß gemacht, zu spielen. Leverkusen ist genau wie wir schon für die Playoffs qualifiziert, ich denke es hängt viel von dem Spieltag davor ab, um was genau es letztendlich für uns und Leverkusen in dem Spiel noch geht. Natürlich wollen wir gewinnen (lacht).

Das Heimrecht habt ihr euch am vergangenen Wochenende gesichert. Auf was dürfen sich die Fans der Rackelos in den Playoffs freuen?

Auf das Gleiche wie während der gesamten Saison: Ein Team, das zusammenspielt, aggressiv verteidigt und bei dem es einfach Spaß macht, zuzuschauen. Dazu kommt natürlich in den Playoffs, dass jedes einzelne Spiel natürlich eine ganz eigene Brisanz hat gegenüber einem Rundenspiel. Wir wollen so weit wie möglich kommen und geben alles dafür.

Hättest du dir einen solchen Saisonverlauf von den 46ers – BBL und ProB –  vor der Saison vorstellen können?

Nein, ich denke so eine tolle Saison beider Mannschaften konnte keiner erwarten. Nach dem großen Umbruch in der ersten Mannschaft und dem Trainerwechsel ist das bisherige Abschneiden des BBL-Teams wirklich eine tolle Leistung. Dass der Coup mit John Bryant vor der Saison gelungen ist, trägt natürlich einen großen Teil dazu bei.

Bei den Rackelos wusste vor der Saison niemand so richtig, wo es hingehen würde. Wir haben uns schnell als Team gefunden und uns auch durch viele Widrigkeiten durchgebissen, wie beispielsweise das Abgeben unseres Topscorers Jeril Taylor oder einige Spiele wo wir nur zu siebt angetreten sind. Deshalb freuen wir uns natürlich umso mehr über das bisher Erreichte und auf alles, das noch kommt.

Und was sagst du eigentlich zu der starken Saison deines Bruders?

Benni spielt eine tolle Saison und zeigt, dass er mehr sein kann als „nur“ ein Rollenspieler in einem Bundesliga-Team. Er ist durch seinen tollen Wurf sowie seinen starken Drive über rechts auf der Position 4 nur schwer zu verteidigen. Manchmal könnte er sich noch ein bisschen weniger mit den Schiedsrichtern beschäftigen, aber ich denke, das liegt wohl in den Genen (lacht).

Was hast du ihm voraus, dass er sich noch erarbeiten sollte?

Ich denke, mittlerweile habe ich ihm gar nichts mehr voraus, Benni ist schon seit einigen Jahren ein besserer Spieler als ich. Hoffentlich bleibt er gesund und kann noch einige Jahre auf diesem Niveau spielen. Das war mir ja leider nicht vergönnt. Daher freue ich mich sehr für ihn.

Die Fans fordern Benni in die deutsche Nationalmannschaft. Klingt das für dich realistisch?

Die Nationalmannschaft ist gerade auf den großen Positionen unglaublich gut besetzt (Kleber, Barthel, Theis sind nur einige Namen). Ich denke, da wird es Benni schwer haben, eine Chance zu bekommen. Er hat aber auch viel Wichtigeres vor in diesem Sommer… (lacht).

Abschließend zwei Fragen: Wie weit führt der Weg in den Playoffs der ProB? Und schaffen die 46ers in der easyCredit BBL auch den Playoff-Einzug? 

Für die Rackelos sollte die zweite Runde, also das Viertelfinale, auf jeden Fall das Mindestziel sein. Alles was danach kommt ist ein Bonus und will erkämpft werden. Wir werden sehen. Ich denke, dass wir mit der Unterstützung der Fans weit kommen könnten.

Für die erste Mannschaft besteht eine realistische Chance, die Playoffs zu packen, wenn John Bryant gesund bleibt und das Niveau halten kann, auf dem er gerade spielt.

Vielen Dank, Johannes!

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