LTi 46ers stoppen Negativserie

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Die LTi GIESSEN 46ers haben sich im Kampf gegen den Abstieg aus der Beko Basketball Bundesliga eindrucksvoll zurückgemeldet. Nach sieben Niederlagen in Serie feierte die Mannschaft von Cheftrainer Vladimir Bogojevic am Freitagabend im Auswärtsspiel beim Tabellendritten Eisbären Bremerhaven den lang ersehnten sechsten Saisonsieg. In einem packenden Basketball-Krimi setzten sich die Mittelhessen vor 2740 Zuschauern in der Bremerhavener Stadthalle letztlich mit 84:81 durch. Für die Gastgeber war es die erste Pleite nach zuvor sieben Siegen in Folge.

6,2 Sekunden vor Schluss sorgte Kevin Johnson mit einem Treffer bei zwei Freiwürfen für den Endstand. Den 46ers, bei denen Center Jannik Freese aufgrund eines am Mittwoch erlittenen Jochbeinbruchs fehlte, hatten in der verbleibenden Restspielzeit den Vorteil, dass sie die Teamfoulgrenze noch nicht erreicht hatten. Osvaldo Jeanty, der 16 Punkte (5 von 9 aus dem Feld, 2 von 6 Dreiern) zum Erfolg beisteuerte, beging zwei Fouls und ließ die Uhr dadurch weiter herunterlaufen. Mit einem gut verteidigten Dreierversuch von Eisbären-Aufbauspieler Louis Campbell, der in der Schlusssekunde nicht den Weg in den Gießener Korb fand, ging die an Spannung kaum zu überbietende Partie schließlich zu Ende.

In der Nordseestadt leisteten sich die LTi 46ers zwar auch 17 Ballverluste (Bremerhaven: 9), im Großen und Ganzen vermochte die Bogojevic-Truppe neben einer guten kämpferischen Vorstellung aber auch mit einer konzentrierten und taktisch disziplinierten Angriffsleistung zu überzeugen: Aus dem Feld trafen die Gießener sagenhafte 64 Prozent ihrer Würfe (32 von 50), Saisonrekord! Flügelspieler Maurice Jeffers (Topscorer mit 23 Punkten, 9 von 12 aus dem Feld, 4 von 4 Dreiern) und Center Elvir Ocina, der mit 18 Punkten (8 von 12 aus dem Feld), 9 Rebounds und 8 Assists (!) knapp an einem Triple Double vorbeischrammte, ragten offensiv aus dem 46ers-Team heraus, das nach Siegen mit den auf Nichtabstiegsplatz 16 stehenden Hagenern gleichgezogen hat.

Von Beginn an ging es in der Bremerhavener Stadthalle heiß her. Die Gastgeber, die ohne ihren verletzten Center Kevin Lyde antraten, waren zunächst leicht spielbestimmend und lagen mit 9:4 (4.) vorne. Mit einer aggressiven Verteidigung und einem Angriffsspiel, in dem der Fokus zuerst auf dem Innenspiel lag, machten die Gießener den Hausherren das Leben dann aber zunehmend schwer. In der achten Minute führte die LTi-Truppe mit 21:15. Auch von einem Mitte des zweiten Viertels heiß laufenden Andrew Drevo, der innerhalb von 90 Sekunden vier Dreier im Gießener Korb versenkte und seine Farben wieder mit 37:30 in Front brachte (16.), ließen sich die Weiß-Roten nicht verrückt machen. Zur Pause (46:41 für die Eisbären) lagen die Gäste aus Hessen weiter aussichtsreich im Rennen.

Im dritten Durchgang konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Maurice Jeffers eroberte in Minute 24 die Führung (53:52) für seine Farben zurück. Nach einer zwischenzeitlichen 68:64-Führung ging es mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung der LTi 46ers (68:66) in die letzte Viertelpause.

Die finalen zehn Minuten entwickelten sich dann zur Nervenschlacht. Elvir Ovcina sorgte in der ersten Hälfte des Schlussviertels für die Highlights: Im Angriff genau so wie am eigenen Brett, wo der 33-Jährige in dieser Phase zwei seiner am Ende fünf Blocks verbuchte. Das 75:70 in der 35. Minute konnte die Gießener Fünf aber nicht bis zum Ende transportieren. Eisbären-Flügel Phillip Schwethelm sorgte in der 39. Minute von jenseits der Dreipunktelinie für den Ausgleich (77:77).

Nach einer von „Vladi“ Bogojevic genommenen Auszeit trafen Maurice Jeffers (zum 80:77) und Lorenzo Williams (zum 83:79 bei 40 Sekunden Rest) wichtige Dreier. Campbell brachte Bremerhaven eine halbe Minute vor Schluss auf 81:83 heran. Bei 20 Sekunden Rest durfte Lorenzo Williams nach einem Foul der Bremerhavener an die Freiwurflinie. Der US-Amerikaner zeigte dort aber Nerven und nutzte keine der beiden Ein-Punkt-Chancen. Bei Bremerhaven wollte es nun Andrew Drevo richten, der Dreierversuch des Power Forwards acht Sekunden vor Schluss fand jedoch nicht sein Ziel. Kevin Johnson sicherte sich den Defensivrebound, wurde schnell gefoult, und sorgte anschließend, wie eingangs beschrieben, für den 84:81-Endstand.

„Vladi“ Bogojevic: “Ich bin stolz auf meine Mannschaft und unheimlich glücklich über diesen Sieg. Bei den Eisbären, die eine tolle Serie hingelegt haben, in dieser Form zu gewinnen, tut gut. Meine Spieler haben dem Druck standgehalten und relativ konzentriert den Plan umgesetzt, den wir vor dem Spiel besprochen hatten. Offensiv wollten wir den Ball nach innen bewegen, weil wir wussten, dass die großen Positionen augenblicklich nicht die größte Stärke der Bremerhavener sind. Daraus haben sich dann auch gute Dinge entwickelt. Defensiv haben wir uns einige Nachlässigkeiten geleistet, allerdings muss man auch sehen, dass das Bremerhavener Team nach sieben Siegen in Folge mit einigem Selbstvertrauen ausgestattet gewesen ist und immer in der Lage ist, 80 Punkte zu machen. Am Ende haben wir klug gespielt, und sind mit einem wichtigen Sieg belohnt worden.”

Punkteverteilung LTi 46ers: Jacovic (n. e.), Williams (13), Johnson (5), Schläfer, Theilig (beide n. e.), Lischka (5), Ovcina (18), Weber (4), Tapuskovic (n. e.), Jeffers (23), Werner (0), Jeanty (16).
Eisbären Bremerhaven, beste Werfer: Drevo (19), Gibbs (16), Martin (12), Schwethelm (10).

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