LTi 46ers verlieren deutlich

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Die LTi GIESSEN 46ers haben ihre kleine Siegesserie in der Beko Basketball Bundesliga nicht ausbauen können. Nach den Erfolgen in Paderborn und zu Hause gegen Trier verloren die Mittelhessen am Samstagabend ihr Auswärtsspiel bei den Artland Dragons mit 80:102 (41:50). Die tolle Offensivleistung von Osvaldo Jeanty, der 22 Punkte erzielte und sieben seiner zehn Dreierversuche traf, reichte nicht aus, um die Partie enger zu gestalten.

Gießens Coach Vladimir Bogojevic hatte im Vorfeld der Begegnung damit gerechnet, dass der Tabellenneunte aus Quakenbrück, der mit einem Sieg gegen die LTi 46ers seine Chance auf das Erreichen der Playoffs wahren wollte, vor allem zu Beginn der Partie mit einer hohen Intensität agieren würde. Tatsächlich legten die Gastgeber vor 3.000 Zuschauern in der ausverkauften Artland Arena los wie die sprichwörtliche Feuerwehr.

Durch vier Punkte von Elvir Ovcina und einen Dreier lagen die 46ers in der dritten Minute zwar mit 7:6 in Führung (Ovcina war zu diesem Zeitpunkt bereits mit zwei Fouls belastet), gegen die auf beiden Seiten des Feldes ungemein aggressiv auftretenden Drachen gerieten die Gäste in den folgenden Minuten aber deutlich ins Hintertreffen. Die 46ers kassierten einen 0:14-Lauf (7:20/7.), hatten der Offensivpower der Hausherren und besonders der immer wieder in Brettnähe attackierenden langen Garde der Dragons um Darren Fenn (13 Punkte in der ersten Halbzeit) in dieser Phase nichts entgegen zu setzen; Kapitän Maurice Jeffers handelte sich in der siebten Minute obendrein sein drittes persönliches Foul ein. Erst gegen Ende des Viertels fing sich die Bogojevic-Truppe wieder, nach zehn Minuten lagen die Mannen in den rot-weißen Trikots mit 14:26 hinten; sechs Ballverluste der LTi-Truppe standen bis dato zu Buche.

Eine Umstellung auf eine Zonenverteidigung und die hohe Wurfpräzision von Osvaldo Jeanty aus der Dreipunktedistanz führten dann dazu, dass die Mittelhessen den Rückstand im zweiten Viertel zunächst auf sechs Zähler (24:30/13.) verkürzen konnten. Die Dragons hatten ihren offensiven Rhytmus dann aber schnell wiedergefunden und netzten aus allen Distanzen hochprozentig ein (zur Pause 66 Prozent Trefferquote aus dem Feld). Da Osvaldo Jeanty in den zweiten zehn Minuten jedoch jeden seiner fünf Dreierversuche im Quakenbrücker Korb unterbrachte (!) und damit auf dem besten Wege war, den in der Spielzeit 2000/2001 beim Auswärtsspiel in Ulm von Adonis Jordan aufgestellten 46ers-Klubrekord (zehn Dreiertreffer in einem Spiel) mindestens zu egalisieren, blieb Gießen im Geschäft. Nach einem Foul Jeantys bei einem Dreierversuch von Nathan Peavy in der letzten Sekunde von Hälfte eins verwandelte der Power Forward der Dragons zwei seiner drei Freiwürfe und brachte sein Team zur Pause mit 50:41 in Front.

Die Osvaldo-Jeanty-Show ging auch in der zweiten Halbzeit zunächst weiter. Mit traumwandlerischer Sicherheit traf der Guard seinen sechsten (54:44/22.) und siebten Dreier (61:51/25.) in Folge. Abgesehen davon hatte das von Thorsten Leibenath gecoachte Heimteam aber alles unter Kontrolle. Auch den Rebound: Bei den eingesammelten Abprallern blieben die LTi 46ers deutlich unter ihrem Saisonschnitt; nur sechs Offensivrebounds wurden am Spielende für die sonst so reboundstarke Gießener Mannschaft notiert, normalerweise sind es knapp elf pro Spiel.    

Darüber hinaus schafften es die Hessen an diesem Abend einfach nicht, die Dragons-Offensive zu stoppen. Die Gastgeber versenkten in der zweiten Halbzeit sieben Dreipunktewürfe, wandelten insgesamt elf von 19 Dreierversuchen in Punkte um und lagen nach einem Peavy-Dreier mit 67:51 vorne (27.). Wenigstens in dieser Kategorie konnten die 46ers an ihre zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen: Insgesamt 13 Dreier (Trefferquote 45 Prozent) flutschten an diesem Abend durch die Artland-Reuse. Unter anderem zwei Dreier von Shooting Guard Stevan Tapuskovic sorgten dafür, dass Gießen beim Stande von 77:68 (35.) aus Drachen-Sicht nochmal kurzzeitig auf einem Auswärtserfolg hoffen durfte. Nach einem durch einen Dreier von Darren Fenn eingeleiteten 10:0-Lauf des Pokalsiegers von 2008 war die Partie dann aber endgültig zugunsten der Dragons entschieden.

Trainerstimmen

Vladimir Bogojevic: „Die Dragons sind verdienter Sieger, waren uns heute in allen Belangen überlegen. Sie haben 58 Prozent ihrer Zweier und elf von 19 Dreiern getroffen, haben uns outgereboundet und mit einer größeren Intensität als wir gespielt. Es ist bitter, gegen so ein starkes Team 80 Punkte zu erzielen und trotzdem nicht den Hauch einer Chance zu haben. Wir haben katastrophal verteidigt, den Gegner in unserer Zone am Anfang fast kampflos gewähren lassen. Osvaldo Jeanty haben wir es verdanken gehabt, dass wir phasenweise in das Spiel zurückgekommen sind. Für uns ist es eine bittere Pille, nach zwei Siegen heute so verloren zu haben.“ 

Thorsten Leibenath: „Wir haben uns offensiv gut an unseren Gameplan gehalten und Gießen unter dem Korb wirkungsvoll attackiert. Vor allem Darren Fenn und Darius Hall haben da eine ansprechende Leistung gezeigt, wodurch wir dann auch mehr Freiraum an der Dreipunktelinie bekommen haben. Wir haben gut als Team zusammen gespielt und unser Ziel erreicht, den Rebound zu dominieren, außerdem mit Ovcina und Jeffers zwei wichtige Offensivkräfte der 46ers ausgeschaltet.“

Punkteverteilung LTi 46ers: Jacovic (n. e.), Williams (14), Johnson (6), Schläfer (n. e.), Lischka (6), Ovcina (9), Weber (n. e.), Freese (1), Tapuskovic (13), Jeffers (9), Werner, Jeanty (22).
Beste Werfer Artland Dragons: Fenn (22), Bailey (18), Lee (16), Hall (15), Seggelke, Peavy (je 10).

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