Mit dem 78:71 über Itzehoe haben sich die Depant GIESSEN 46ers Rackelos unlängst fürs Playoff-Viertelfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB qualifiziert. Getragen von einer engagierten Verteidigungsleistung und unterstützt durch die zahlreichen Fans in der Sporthalle Gießen-Ost wurde ein 15-Punkte-Rückstand gedreht. Gegner in der nächsten Runde sind die wiha Panthers Schwenningen, die Rist Wedel im entscheidenden dritten Spiel die erste Heimniederlage der Saison zufügen konnten. Das Heimrecht haben wie schon im Achtelfinale die 46ers, die als Zweiter der Hauptrunde auf den Sechsten treffen. Los geht’s daher am kommenden Sonntag (24.03.) um 18:00 Uhr in der Sporthalle Gießen-Ost.
Da Schwenningen ebenfalls der Südstaffel angehört, trafen die beiden Kontrahenten in dieser Spielzeit bereits zweimal aufeinander: gleich zu Saisonbeginn und zum Ende der Hauptrunde. Als Sieger ging jeweils das Heimteam vom Platz. Viel spricht dafür, dass dieser Vorteil der Schlüssel zum Halbfinale sein könnte. Von den Platzierungen der Hauptrunde nämlich werden sich weder Gießen noch Schwenningen beirren lassen. Tatsächlich trug das 92:81 Mitte Februar maßgeblich dazu bei, dass Gießen mit dem Heimrecht in die Playoffs einzog. Die Panthers rangierten über Wochen auf dem zweiten Platz, bevor sie eine Niederlagenserie aus vier punktlosen Partien in Folge noch auf den besagten sechsten Tabellenrang fallen ließ. Damit einhergingen zwei kraftraubende Süd-Nord-Trips ins über 750 Kilometer entfernte Wedel. „Wenn wir schon diesen Aufwand betreiben mussten, dann aber bitte mit dem Weiterkommen“, wird Schwenningens Leistungsträger Bill Borekambi auf der Homepage des Vereins zitiert. Der Wunsch des ehemaligen Licher BasketBären, der im Schnitt 16 Punkte beisteuert, wurde wahr. Das von Coach Alen Velcic trainierte Team drehte die Serie, nachdem das erste Spiel noch verloren ging. Vor weit über tausend Fans glich man eine Woche später aus, bevor dann die Wedeler Steinberghalle nach zuvor 11 Heimsiegen des SC Rist eingenommen wurde.
Mit „nur“ 350 Kilometern Distanz zwischen den Standorten Schwenningen und Gießen erwarten Panthers und Rackelos im Vergleich zur letzten Runde daher vergleichsweise luftige Spritztouren. Der Aufsteiger spielte – mit Ausnahme der letzten Hauptrundenmatches – eine von der Euphorie des Umfelds getragene starke Saison. Viele Schlachtenbummler haben ihren Weg ins Mittelhessische angekündigt, weshalb eine erneut stimmungsvolle Osthalle vonnöten sein wird, um das von Rasheed Lee Moore angeführte Team zu bezwingen. Der US-Amerikaner und designierte MVP gehörte zum Aufstiegskader der Panthers. Seine Punktausbeute von 21.7 Punkten pro Spiel in der Regionalliga Süd-West könnte er eine Etage höher immer noch bestätigen: In dieser Spielzeit legt er stattliche 20.8 Punkte auf und zählt mit sieben Abprallern pro Einsatz auch zu den stärksten Reboundern seiner Farben. Gegen Gießen erzielte er im Rückspiel sagenhafte 35 Zähler. Seinen Saisonrekord stellte Moore gegen Erfurt auf, als beim 78:76 im November fast die Hälfte der Punkte (38) auf ihn entfielen.
Als zweite Scoringoption hat sich der bereits erwähnte Borekambi etabliert, der neben 16 Zählern ebenfalls rund sieben Rebounds fischt. Leon Friederici, der aus Schalke gekommen war und schon einige Jahre ProB-Erfahrung aufzuweisen hat, ist mit 11.1 Punkten der dritte Akteur im Velcic-Team, der im Saisonmittel zweistellig scort. Schwenningen profitiert maßgeblich davon, dass der Kern des Meisterkaders erhalten blieb und vor allem durch die beiden letztgenannten Spieler qualitativ hochwertig ergänzt wurde.
Bei den Depant GIESSEN 46ers Rackelos konnte Alen Pjanic nach seiner Muskelverletzung wieder ins Training einsteigen. Ob er am kommenden Sonntag schon spielen wird, ist ungewiss. Karten sind wie immer an der Abendkasse, in der Geschäftsstelle und im Vorverkauf online verfügbar: https://www.eventimsports.de/ols/46ers. Ein Tagesticket für Erwachsene kostet 10, ermäßigt 8 Euro. Kinder zwischen 6 und 14 zahlen 6 Euro. Das zweite Spiel der Serie findet am 30. März (20:00 Uhr) in Schwenningen statt. Ein potentielles drittes Aufeinandertreffen stiege am darauffolgenden Samstag um 20:00 Uhr dann wieder auf heimischen Osthallenparkett.
Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Schwenningen hatte am Saisonende eine kleine Schwächephase, bevor sie sich fangen und wieder stabilisieren konnten. Sie haben viel Qualität im Team, spielen körperbetont und physisch. Dass wir das auf spielerische Weise beim Rückrundensieg über sie matchen konnten, war der Schlüssel. Es wird darauf ankommen, dass wir uns auch in der Serie nicht davon beeindrucken lassen.“