Nach der Qualifikation ist vor dem Kampf um das Heimrecht in den ProB-Playoffs: Mit den wiha Panthers aus Schwenningen empfangen die Depant GIESSEN 46ers Rackelos als nächstes den derzeitigen Tabellenzweiten. Der Aufsteiger steht punktgleich vor den Mittelhessen, da diese das Hinspiel am ersten Spieltag mit 71:87 verloren. Im Fall einer Revanche würden sich die Rackelos somit auf Platz zwei vorschieben, bevor es zum Hauptrundenfinale nach Elchingen geht. Durch Niederlagen könnten die Gießener allerdings noch auf einen unteren Playoffplatz durchgereicht werden. Die auf Rang 6, 7 und 8 stehenden Ulmer, Bayern und Erfurter liegen nur vier Punkte hinter den Rackelos. Desto schwerer wiegt der Heimvorteil: Gemeinsam mit den Fans soll am Samstag (20:00 Uhr) in der Sporthalle Gießen-Ost der nächste Erfolg eingetütet werden.
Dabei kann man sich auch nach Abnahme der Vereinsbrille nur die Augen reiben, welch furiosen Lauf das Team von Trainer-Duo Rolf Scholz und Lutz Mandler seit Monaten aufs Parkett legt. Von den letzten elf Spielen ging nur eines verloren: Und das gegen Tabellenprimus Bayer Giants Leverkusen, die in diesem Jahr eine Klasse für sich darstellen. Vor allem zu Hause sind die Rackelos eine Macht, gewannen acht ihrer zehn Matches auf heimischen Parkett. Genauso ergeht es auch den anreisenden Schwenningern, die – ebenso wie Gießen – auswärts „nur“ vier ihrer zehn Spiele gewannen.
Einen gewichtigen Unterschied gibt es jedoch: Während der ambitionierte Aufsteiger dank eines starken Auftakts mit sieben Siegen aus zehn Spielen das breite Tabellenmittelfeld noch immer anführt, musste man sich zuletzt zweimal in Folge geschlagen geben. Generell büßte das Team von Cheftrainer Alen Velcic etwas von jener Leichtigkeit ein, das es zu Saisonbeginn ausgezeichnet hatte. Seit der Weihnachtspause konnten nur noch zwei Spiele gewonnen werden. Dafür am wenigsten kann jedoch Dauerbrenner und MVP-Kandidat Rasheed Lee Moore. Dem Power Forward, der mit Schwenningen im Vorjahr die Regionalliga-Meisterschaft feierte, ist das Kunststück gelungen, seine Zahlen eine Etage höher zu bestätigen. 21.7 Punkte markierte der US-Amerikaner in der Regio Südwest, 21.1 sind es nach zwanzig Spieltagen in der ProB, von denen er keines verpasste – und stattdessen mit über 34 Minuten die längste Zeit auf dem Parkett verbringt. 6.6 Rebounds und 1.1 Blocks pro Partie runden sein Gesamtpaket ab. Moores vermeintliche Schwachstelle könnte der volatile Schuss aus der Dreipunktedistanz sein. Von fünf Versuchen pro Spiel, die sich der 23-Jährige gönnt, finden nur 30% ihr Ziel.
Die zweite Offensivoption der Schwaben hört auf den Namen Bill Borekambi und ist in Mittelhessen kein Unbekannter. Der 16 Punkte pro Spiel auflegende Forward ging 2013/2014 für die Licher BasketBären auf Korbjagd. Vor seinem Wechsel zu den Panthers stand Borekambi bei den Rostock Seawolves unter Vertrag. Mit 27 Punkten und 13 Rebounds warf er die Rackelos im entscheidenden dritten Spiel der letztjährigen Viertelfinalserie aus der K.o.-Runde. Bringen die Panthers so viel Power unter den Körben mit, ist mit Leon Friederici auch ein Guard im Ensemble des kommenden Rackelo-Gegners nicht zu unterschätzen. Der 23-Jährige war vor der Saison zum im Kern gehaltenen Aufstiegsteam gestoßen. Zuvor stand Friederici im Aufgebot des FC Schalke 04. Für Schwenningen erzielt er 11 Punkte im Schnitt.
Für Spannung dürfte im vorletzten Hauptrundenspiel somit gesorgt sein. Karten sind wie immer an der Abendkasse, in der Geschäftsstelle und im Vorverkauf online verfügbar: https://www.eventimsports.de/ols/46ers. Ein Tagesticket für Erwachsene kostet 8, ermäßigt 6 Euro. Kinder zwischen 6 und 14 zahlen 4 Euro. Eine Sonderaktion gibt es zudem für alle Studierenden, die bei Vorlage eines gültigen Studentenausweises freien Eintritt erhalten.
Rolf Scholz (Headcoach Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Spielerisch haben wir vor allem zuletzt gegen Coburg eine tolle Leistung gezeigt. Mit Schwenningen wartet aber nun ein starker Gegner mit viel individueller Qualität, Erfahrung und einer der stärksten Verteidigungen der Liga auf uns. Wir müssen an unsere gute Teamleistung der vergangenen Spieltage anzuknüpfen um eine Siegchance zu wahren.“